16. Kapitel

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**Vor drei Jahren**

Gleißend helles Licht dringt durch meine vollen Wimpern. Langsam öffne ich meine Augen. Ich fange an, die Umgebung um mich etwas genauer wahrzunehmen. Ein regelmäßiges Piepen dröhnt in meine Ohren, ich liege auf etwas weichen und ein eigenartiger Geruch dringt in meine Nase. Mein Blick liegt auf einer weißen Wand über mir, trostlos, grau, einfach. Ich versuche meinen Kopf leicht zu heben, was ich mit schlimmen Kopfschmerzen bezahlen darf.
Ich liege in einem einfachen, weißen Bett. der Bezug ist genau so weiß mit grauen Streifen. Vor dem Bett steht ein runder Tisch mit zwei Stühlen. In einer Ecke des Zimmers befindet sich eine bunt bemalte Lampe. Tageslicht ströhmt aus einem großen, eckigen Fenster in das Zimmer und taucht es in ein weißes Licht. Ich bewege meinen Kopf vorsichtig zur Seite. In meinem Arm stecken lange Schläuche mit dehnen ich an ein Gerät angeschlossen bin, welches das gleichmäßige Piepen ausstößt. Mein Augen nehmen eine Tür ins Visier, die einen milchigen Schimmer trägt. Bin ich in einem Krankenhaus? In dem Moment geht die Tür auf und ein großer, dunkelhäutiger Mann steht vor mir. Er trägt einen weißen Kittel und ein Styroskop um den Hals. Unter seinem Arm trägt er eine gelbliche Akte. Als er mich sieht, lächelt er mir zu. ,,Ah, Miss. Evans. Sie sind wach, wie schön", sagt er. Wie ich bin wach? Wie lange hatte ich den bitte geschlafen? Ich runzel die Stirn. Was habe ich überhaupt hier verloren? Der Mann erkennt meinen verwirrten Ausdruck und stellt sich neben mich an das Bett. ,,Sie befinden in einem Krankenhaus. Wir haben sie hier vor wenigen Tagen aufgenommen, nachdem sie einen schweren Autounfall erlitten haben", klärt er mich auf. Mein Blick gleitet in die Ferne. Langsam erinnere ich mich. Wie Jack das Lenkrad herum gerissen hat, wie er bewusstlos und voller Blut neben mir am Steuer lag, ich wie ich verzweifelt seinen Namen geschrien habe. Ich richte mich auf.

,,Jack! Wie geht es Jack?", frage ich hysterisch. Meine Stimme klingt etwas rau und bedeckt. ,,Mr. Moore geht es gut. Er ist zwar noch nicht aufgewacht, aber wird es sicherlich auch bald tun, da sind wir uns sicher". Ich nicke. Ihm geht es gut, mir geht es gut, uns ist nichts schlimmes passiert. Wir leben noch, das ist das Wichtigste. ,,Wir haben ihre Familie informiert, die sie in den letzten Tagen viel besucht hat. Ihre Freunde waren ebenfalls hier", erzählt mir der Arzt. Ich lächel. Das sind schöne Nachrichten. Sie haben mich besucht und sich Sorgen um mich gemacht. Alle zusammen. Ob Evelyn wohl schon weiss, dass ich weiss, dass ihre Schwester und Jack miteinander rumgeknutscht haben?
So wie Jack sich in dem Auto benommen hat, scheint sie es ja gewusst zu haben. Warum hat sie mir nie etwas gesagt? Sie wusste wie sehr es mir das Herz brechen würde. Warum hat sie mich nicht gewarnt? Dafür sind wir doch Freunde, oder nicht? Und Grace? Was hat sie gewusst? Hat sie es mir auch nicht gesagt? Haben sie mich einfach in den Schmerz hineinrennen lassen? Haben sie beide einfach nur dabei zugesehen, wie es mich irgendwann treffen und zerstören wird?

My Destiny, Your Love, Our Secret...#SummerAward18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt