17.Kapitel

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Hailey scheint immer noch nicht genau zu wissen, was sie sagen soll. Ich kann hören, wie sie schwer schluckt.
,,Okay, am Besten regen wir uns erst einmal nicht unötig auf", schlägt sie vorsichtig vor und wirft mir einen beunruihgten Blick zu. Doch dafür ist es leider schon zu spät. Ich stehe auf und laufe wie verrückt von einer Stelle zur nächsten. ,,Hailey ich bin...", ich kann es noch nicht einmal richtig aussprechen. Meine Hände liegen zitternd auf meinem Bauch.
,,Verdammt, was mache ich den jetzt? Das passt nicht in meinen Plan rein. Ich wollte Studieren, arbeiten gehen, ich wollte heiraten und dann wollte ich vielleicht ein erstes Kind bekommen, verstehst du?", klage ich aufgebracht. ,,Mir ist es super wichtig, dass ich mein Leben erst einmal stabillisiert habe, dass ich einem Kind auch etwas bieten kann". Ich lasse frustriert meine Schultern fallen. Ich kann einfach nicht schwanger sein. Das ist das Letzte, was ich jetzt sein will. Meine Hände fahren wie wild geworden, durch meine völlig verknoteten Haare.
,,Aber du wirst doch nicht abtreiben, oder?", fragt Hailey. Kurz herrscht ein stilles Schweigen. Irgendwie währe das doch eine Option, oder nicht?  Dann habe ich die Chance alles so laufen zu lassen, wie es sein soll. Wie ich es mir vorstelle. Aber kann ich das?
,,Lacey? Du wirst nicht abtreiben, richtig?", in Hailey Stimme scheint ein wenig Panik mit zu schwanken. Sie steht auf und stellt sich vor mich, so dass ich ihr in die Augen sehen muss. ,,Das kannst du nicht machen, verstanden? Ich werde dafür sorgen, dass du es nicht töten wirst!", meint sie, während sie ihre Worte mit einem ernsten Todesblick unterstreicht. Ich schaue an ihr vorbei, durch den Raum. ,,Nein, ich werde es nicht töten", beruihge ich sie. ,,Gut, dann musst du dir noch überlegen wie du es Dean sagen möchtest", sagt sie.

Ich halte inne. Dean... Stimmt... Was wenn... Was wenn Dean gar nicht der Vater ist? Was mache ich, wenn... ,,Ich finde schon eine Lösung", sage ich mit einem gequälten Lächeln, damit sie mir glaubt. Sie nickt. Brauchst du dabei Hilfe, oder kannst du es ihm auch selber sagen?", fragt sie führsorglich. Ich zucke mit den Schultern. ,,Ich denke, ich schaffe das alleine", meine ich. ,,Bleibst du hier?", möchte ich wissen und werfe ihr dabei einen unsicheren Blick zu. Sie schaut mich irritiert durch ihre großen Brillengläser an. ,,Denkst du wirklich, ich gehe jetzt? Ich meine, ich habe soeben erfahren, dass meine beste Freundinn schwanger ist, was übrigends auch dein Verhalten von den letzten Tagen erklärt", sagt sie mit hochgezogener Augenbraue. Ich nicke. Doch eigentlich habe ich gerade eine ganz andere Sorge, als mein Verhalten von den letzten Tagen. Ich trage ein Kind in mir und dass entweder von Dean oder von... ,,Was ist eigentlich mit deinen Eltern? Sie müssen es auch unbedingt erfahren!", platzt Hailey in meine Gedanken.
Meine Eltern. Sie meint die Personen, die seid drei Jahren kein Teil mehr von meinem Leben sind. Eigentlich ganz genau so, wie ein gewisser anderer junger Mann, nur weiss Hailey das leider nicht. ,,Äh ja, dass müssen sie dann wohl", gebe ich unbeholfen zurück. ,,Du hast sie noch nie erwähnt, ich habe sie auch noch nie kennengelernt. Darf ich da dann dabei sein?", fragt sie munter weiter. Sie scheint das Thema nicht wirklich groß zu belasten, sie plant viel mehr alles genau durch. ,,Mal sehen", antworte ich abwesend.  ,,Mal sehen? Bitte lass mich dabei sein!", fleht sie. ,,Ich glaube, mir wird wieder schlecht. Ich bin gleich wieder da", murmel ich und verschwinde in Richtung Badezimmer.
Es war gelogen. Mir ist überhaupt nicht schlecht, aber anders währe ich der Frage nach meinen Eltern nicht entkommen und die werden mit Sichherheit die Letzten sein, die von meiner Schwangerschaft erfahren. Wenn sie es überhaupt erfahren, ich habe ja noch nicht einmal mehr Kontakt zu den beiden. Auch nicht zu meinem großen Bruder, der für mich immer wie ein Seelenverwandter war. Bevor sie es irgendwann erfahren, würde warscheinlich noch eine ganze Menge geschehen. Ich meine, ich habe ja noch nicht einmal wirklich selber realisiert, dass ich schwanger bin.

Ich stehe vor dem großen runden Spiegel im Badezimmer und ziehe mein Shirt leicht über meinen Bauch. Es ist noch keine Veränderung zu sehen. Das ist ja auch noch gar nicht möglich. Wenn der Schwangerschaftstest stimmt und ich tatsächlich schwanger bin, dann noch nicht lange. ,,Verdammt, verdammt, verdammt", flüster ich und werfe mir einen wütenden Blick zu. ,,Lacey, wie kannst du nur so unvorsichtig sein!", zische ich mir zu. Verzweifelt schließe ich meine Augen. Das hätte nicht passieren dürfen.

Und dann verändert sich die ganze Situation zu einer noch größeren Katastrophe, als sie es eh schon ist.

Ich erschrecke mich beinahe zu Tode, als es plötzlich an der Tür schellt. Immer und immer wieder schellt es und irgendetwas sagt mir, dass dies kein normales Schellen ist. Zwischendurch wird immer wieder hart gegen die Tür geklopf, dann schellt es wieder mehrmals hintereinander und dann wird wieder hart und energsich geklopft.

,,Lacey!", schreit jemand. ,,Lacey, öffne die Tür. Du musst mir helfen!" Ich stehe immernoch geschockt vor dem Spiegel, während ich dem Klingel lausche. Diese Stimme ruft immer und immer wieder meinen Namen, jedesmal noch verzweifelter als zuvor. Meine Beine setzten sich langsam und träge in Bewegung und ich renne zur Tür. Ein wenig ängstlich öffne ich sie hektisch. Kaum ist die Tür offen, fällt mir ein junger Mann vor die Füße. ,,Schließe die Tür!", befehlt er. Ich blicke ihn geschockt an. ,,Verdammt, Lacey, jetzt schließ endlich die Tür, wenn dir dein Leben am Herzen liegt!!!", schreit er aus vollem Halse. Geschockt lasse ich sie wieder ins Schloss fallen, bevor ich wieder wie erstarrt einfach nur da stehen kann.

,,Jack, was wird das hier?"

My Destiny, Your Love, Our Secret...#SummerAward18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt