6. Kapitel

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Es sind nun schon wieder zwei Tage vergangen, seit dem ich Liam weinend in den Armen gelegen habe. Es ist nichts passiert, was mich noch hätte durcheinander bringen können. Jack hat sich wirklich von mir fern gehalten. Natürlich, wir begegnen uns im Unterricht, wir treffen in den Fluren aufeinander, aber er ärgerte mich nicht und machte keine dummen Witze mehr. Jack sitzt immernoch bei uns am Tisch, er bringt mich immer noch nur durch seine Anwesenheit komplett aus dem Konzept, aber ich versuche es abzustellen. Mir ist bewusst, dass es nicht funktioniert und erlich gesagt tut es das auch nicht, aber mich auf das Abschalten meiner Gefühle zu konzentrieren, hilft mir mich von Jack abzulenken.

Dean hat mich wie immer jeden Tag von der Uni abgeholt und ich bin mir zu hundert Prozent sicher, das ich Dean liebe. Er ist alles für mich. Ich habe wirklich keinen blassen Schimmer, wie ich meine Gefühle für Jack deuten soll. Ich sollte Angst vor ihm haben, ich sollte mich in seiner Nähe unwohl fühlen, aber irgendwie tue ich das nicht. Ja, in gewisser Art und Weise fühle ich mich unwohl, aber es ist keine Angst da, wenn ich in seiner Nähe bin. Er bedrängt mich ja nicht, oder zwingt mir seinen Willen auf. Doch heute ist er anders. Er beobachtet mich mehr als sonst und ich sehe ihn öfter auf den Fluren. Ich weiss , dass das Alles nur die reine Einbildung sein kann, aber irgendetwas stimmt heute nicht, da bin ich mir sicher.

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,,Ich habe immer noch keine Ahnung, was ich anziehen soll und die Party ist schon Morgen... Was wenn Collin mich nicht attraktiv genug findet? Was wenn er dort ein hübscheres Mädchen als mich sieht?" Hailey steht vor mir und verhaspelt sich beinahe in ihren Sätzen. Ich verdrehe die Augen. ,,Hailey, hab mal ein bisschen mehr Vertrauen in Collin. Das letzte was der tut, ist dich nicht attraktiv finden, ich schwörs dir!" Sie wirft mir einen zweifelnden Blick zu. ,,Was wirst du den anziehen?", fragt sie. Darüber hatte ich mir noch nicht im geringsten Gedanken gemacht. Ich hatte die Party auch eigentlich schon wieder vergessen, bis Hailey gerade eben wieder davon angefangen hatte. ,,Ich habe genauso wenig Ahnung wie du. Ich denke mal eine Jeans und einen Pulli. Das muss reichen", antworte ich. Hailey reißt geschockt ihre Augen auf. ,,Spinnst du? Das reicht doch nicht! Du musst wie der absolute Hammer aussehen! Bis Morgen lasse ich mir etwas einfallen, das schwöre ich dir!" Ich stöhne genervt auf. ,,Hailey, es ist nur eine Party!", sage ich. Sie macht ihren Mund auf um mir zu protestieren, doch in dem Moment tritt Ruby zu uns. ,,Hey Mädels, seid ihr auch zu der Party Morgen eingeladen?" Ich runzel die Stirn. ,,Jetzt fang du bitte nicht auch noch damit an", betel ich. ,,Wieso den? Wir könnten einen neuen, heißen Jungen kennen lernen", antwortet sie. Ich seufze. ,,Was werdet ihr anziehen?", fragt sie munter weiter. ,,Ich weiss es nicht, Ruby! Was wenn ich furchtbar aussehen werde? Es muss einfach perfekt werden! Weisst du es etwa schon?" , Hailey ist direkt wieder in ihrem Element. Auf Rubys hübschen Gesicht macht sich ein Grinsen breit. ,,Klar! Ich war Gestern shoppen und habe mir ein ganzes Outfitt besorgt", erklärt sie. Hailey stöhnt auf und schlägt sich gegen die Stirn. ,,Du hast Recht, das hätte ich auch tun sollen. Mein Schrank gibt einfach nichts her! Hoffentlich finde ich heute noch Zeit dafür". Nun wendet Ruby sich mir zu. ,,Weisst du es schon?" ,,Ich bleibe bei einer einfachen Jeans", sage ich. Ruby mustert mich entsetzt. Warum waren alle direkt so geschockt, nur weil ich nicht wie Cinderella aussehen wollte? ,,Lacey, das kannst du nicht machen!", protestiert sie. Ich schulter meine Tasche und gehe los. ,,Und ob ich das kann", das klingt ein wenig genervt und erlich gesagt, bin ich auch genervt. Ich hasse Partys. Die große Menge an Menschen, die einen abwertend betrachtet, oder das dauernde Angemache von irgendwelchen betrunkenen Jungs, kann ich überhaupt nicht ab. Ich gehe auf diese Party für Hailey und ich werde mich aus dem Staub machen, sobald ich genug habe.

Ich merke gar nicht, wie ich anfange schneller zu laufen, bis ich versehentlich jemanden anrempel. Ich schnelle herum, bereit der Person Vorwürfe zu machen, doch vor mir steht Liam und blinzelt mich belustigt an. ,,Oh, Hey Liam. Sorry, ich wollte dich nicht anrempeln", ich werfe ihm einen entschuldigenden Blick zu. ,,Alles gut. Ich hatte für einen kurzen Moment Angst, dass du zur Raubkatze werden könntest", grinst er. Ich schnaube. ,,Währest du es nicht gewesen, währe ich es auch geworden". Er lacht und will sich gerade wieder auf den Weg machen, als mir doch noch etwas einfällt. ,,Liam, warte mal. Du bist es doch gewesen, der uns diese Einladungen für die morgige Party besorgt hat, oder?" Liam nickt. ,,Weisst du nicht, wie sehr ich Partys verabscheue?", werfe ich ihm vor. Liam grinst schon wieder. Mein Gott, der ist aber gut gelaunt heute. ,,Ich dachte, vielleicht könntest du mal ein wenig Spaß vertragen und Hailey kann außerdem echt überzeugend sein." Ich werfe ihm einen vernichtenden Blick zu. ,,Ack komm, Lacey, jetzt sag nicht, dass du nicht kommst! Es hat echt lange gedauert, bis ich meinen Freund soweit hatte, noch zwei Einladungen rauszurücken." Ach ja, Liam ist Schwul. Stimmt ja... Ich war schon immer total heiß darauf gewesen, zu erfahren wer Liam den Kopf verdreht hat. ,,Lerne ich ihn kennen, wenn ich hingehe?", frage ich und ziehe fordernd eine Augenbraue nach oben. Liam lacht. ,,Von mir aus, aber bitte komm einfach mit!". Ich nicke. Ich währe ja eh hingegangen. ,,Versprochen, ich komme" ,,Danke", sagt er, dreht sich um und geht dann weiter. Ich schaue ihm noch nach und gehe dann in die entgegengesetzte Richtung, den Flur entlang.

My Destiny, Your Love, Our Secret...#SummerAward18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt