11. Kapitel

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Es sind Fünf Tage vergangen. Fünf lange Tage, die ich in einem weiß, blau gestreiften Bett verbracht habe, die ich jeden Tag besucht worden bin, die mich zu Tode gelangweilt hatten. Die Ärzte hatten bei mir eine leichte Gehirnerschütterung festgestellt, viele Kratzer und blaue Flecken und natürlich einen Schock. Alles in einem: ich habe wirklich ziemlich viel Glück gehabt.

Ich bin entlassen worden, zum Glück, den jetzt kann ich diese lange Straße entlang laufen, ich kann den zarten Wind auf meiner Haut spühren und die warmen Sonnenstrahlen in meinem Gesicht.

Liam hat mich in der Zeit nicht mehr besucht, er hatte auch nicht versucht mich anzuschreiben, oder anzurufen. Ich bin ihm dankbar dafür und es tut mir leid, dass ich ihn so angegangen bin. Mit ihm werde ich wohl auch noch reden müssen, aber heute ist eine andere Person zuerst dran.

Dean hat mich angerufen, nachdem er ebenfalls von meinem Autounfall erfahren hat. Er war drauf und dran gewesen, zurück zu fliegen, weshalb ich ihn nur mit Mühe hatte aufhalten können. Ich habe es geliebt seine Stimme an meinem Ohr zu hören und natürlich wünsche ich ihn mir zurück, aber ich bin hier nicht alleine und ich werde diesen Monat wohl aushalten können.

Ich bin auf dem Weg zu Jack, da ich mit ihm reden muss. Warum hat er mich angerufen? Warum hat er mich überhaupt im Krankenhaus besucht?

Ich habe seine Adresse von Ruby. Sie hatte ihn abgeholt, nachdem er darauf bestanden hatte mit in das Krankenhaus zu kommen, daher kannte sie seine Adresse und hat sie mir glücklicherweise gegeben.

Ich schaue auf den Zettel in meiner Hand, auf der seine Adresse steht. Meine Augen wandern wieder zu dem Wohnhaus, vor dem ich stehe. Es ist die richtige Adresse, jetzt muss ich nur noch klingeln und mich trauen mit ihm zu reden. Mein Herz klopf wie verrückt in meiner Brust und ich kann meine Hände vor Nervosität kaum ruhig behalten. Wie in Zeitlupe wandert mein Finger auf das Klingelschild mit der Aufschrift Moore zu. Als ich es drücke, scheint die Zeit, die ich warten muss, wie eine Ewigkeit. Ich werde durch das warten viel nervöser und bin schon dabei, darüber nach zu denken, einfach wieder weg zu rennen, als plötzlich das typische Surren, durch das man die Tür öffnen konnte, neben meinem Ohr erklingt. Ich stoße sie auf und finde mich in einem großen, trübem Treppenhaus wieder.

Langsam steige ich Stufe für Stufe die Treppe hinauf, bis ich vor einer offen stehenden Tür ankomme. ,,Jack?", rufe ich.
,,Komm rein", ruft seine Stimme von ganz hinten irgendwo her. Meine Füßen treten über die Schwelle, während ich die große Holztür hinter mir schließe. Mit einem leisen Klackern fällt sie in ihr Schloss. Der Flur ist mit einem langen, bräunlichen Teppich ausgelegt, weshalb meine Schritte nur sehr gedämpft durch den Raum hallen. ,,Jack? Ich bin es!" Ich schaue mich um und will gerade in einen der Räume treten, in dem ich ihn vermute, doch er läuft bereits fast in mich hinein. Als er mich erkennt, weiten sich seine Augen überrascht. ,,Lacey, ich habe gar nicht mit dir gerechnet", erklärt er verblüfft und mustert mich mit einem prüfenden Blick. ,,Du siehst besser aus", stellt er fest, nachdem er mich ausreichlich begutachtet hat. Ich lächel ihn an. ,,Danke", erwieder ich.
Er kratzt sich unbeholfen am Hinterkopf.  ,,Möchtest du etwas trinken? Ich hätte Saft, falls du welchen magst", fragt er. Ich nicke, um ihm gegen über höflich zu sein und ihn nicht abzuweisen.

Er führt mich in eine kleine Küche. Sie ist nicht unbedingt etwas besonderes, sie gibt halt einfach nur das her, was man braucht und mehr nicht. Platz findet man nur begrenzt, dafür ist sie gemütlich und, was mich am meißten überrascht, sehr ordentlich gehalten.

,,Wie lange wohnst du schon hier?", frage ich. ,,Seid dem ich mich an der Uni eingeschrieben habe", erklärt er. Jack hat mir den Rücken zugedreht und holt gerade ein kleines Glas aus einem der Regale. Ich lasse mich auf einen kleinen Stuhl fallen und schaue ihm zu. Die Muskeln auf seinem breiten Rücken, zeichnen sich bei jeder seiner Bewegungen, unter dem hautengen Shirt genau ab. ,,Wirst du nach dem Studium hier bleiben?", frage ich weiter. Er zuckt mit den Schultern. ,,Ich weiss es nicht. Los Angeles ist schön, aber ich habe keine Ahnung, ob ich das hier will. Ich denke nich, dass ich für eine Großstadt gemacht bin", meint er und dreht sich dabei zu mir um. Er stellt das Glas mit dem Saft, neben mir auf den Tisch ab und geht dann wieder einen Schritt zurück, um mir besser in die Augen sehen zu können.

My Destiny, Your Love, Our Secret...#SummerAward18Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt