Die Zeit, die wir beim See verbrachten, verging wie im Flug. Wir saßen alle am Ufer des Sees und erholten uns vom vielen Schwimmen und Fliegen. Erst jetzt bemerkten wir die Sonne, welche sich in einem rot/orangenen Farbton im Wasser spiegelte und uns die Dämmerung ankündigte. Geckarbor nahm gedankenverloren einen Stein und warf ihn anschließend ins Wasser, während er beobachtete, wie dieser ein paarmal von der Wasseroberfläche abprallte und anschließend in den tiefen See versank. Ich seufzte. "Ich denke, wir sollten zurückgehen, bevor es dunkel wird" kam es dann aus mir. "Du hast Recht, ich denke, wir haben heute genug erlebt" meinte dann auch Dartiri und auch Geckarbor rappelte sich mit einem leisen Stöhnen auf die Beine. "Na dann...worauf warten wir denn noch?" Sagte er und ging bereits in Richtung Wald, während ich dem Pokemon etwas müde nachschlenderte und Dartiri nicht weniger erschöpft durch die Luft flatterte. "Ich hab keine Ahnung, wieso uns verboten wurde, den Wald zu verlassen...Außer dem Snibunna und diesen Caesurio waren hier keine gefährlich aussehenden Pokemon unterwegs" versuchte ich ein Gespräch anzufangen, um etwas von den steilen Hügel, den wir besteigen mussten, da der Wald über diesen lag, abzulenken. "Naja...ein bisschen muss man die Sorge unserer Eltern auch verstehen. Es kann immer etwas passieren." Verteidigte Dartiri unsere Eltern. Da ich diese Konversation jetzt bereits unnötig fand, antwortete ich nicht und konzentrierte mich wieder auf das Besteigen des hoch gelegenen Waldes. Das Abendrot war nun auch deutlich am Himmel zu erkennen und die Sonne verschwand immer deutlicher hinter dem großen Gebirge, von welchen dieses Pokemon vermutlich gestürzt ist. Nachdem wir schweigend den Hügel erklommen und uns voneinander verabschiedet hatten, gingen wir wieder unsere Wege und machten uns auf den Weg zu unseren Eltern. Ich lebte mit meinen Eltern in einer kleinen Höhle vor dem Gebirge. Als ich nun dort ankam und mich meine Eltern sofort verhörten, wo ich denn so lange gewesen war, erklärte ich ihnen, dass ich einfach die Zeit übersehen hatte, was sie mir auch glücklicherweise glaubten. Sofort begab ich mich in die Höhle und versuchte alsbald einzuschlafen, da ich vom heutigen Tag ziemlich erschöpft war und ich alle Ereignisse erstmal verarbeiten musste. So schlief ich rasch in der kleinen Höhle ein.....
Als ich aufwachte, sah ich die beiden Lucarios vor der Höhle mit ein paar Sinelbeeren sitzen, während sie sich in gedämpfter Lautstärke unterhielten. Als sie dann auch mich bemerkten, baten sie mich lieblich zum Tisch, um ein paar Sinelbeeren zu frühstücken. Unser "Tisch" war eigentlich nur eine erhöhte Steinplatte gewesen. Mehr Luxus konnte man als wildes Pokemon sowieso schwer haben, auch wenn ich manchmal die Pokemon beneidete, welche von ihren Trainern in warmen Häusern das beste Essen in einer Schüssel zubereitet bekommen konnten. Zum Glück war in diesem Wald die Chance, einen Menschen zu treffen, sehr gering, da das nächste Dorf sehr weit entfernt war und dieser Wald meist von Trainern gemieden wird. Als ich dann schließlich mit meiner Mahlzeit fertig war, schoss mir wieder das Pokemon durch den Kopf. Vielleicht war es bereits aufgewacht? Ich entschied mich dazu, meine Eltern zu fragen, ob ich ein bisschen zu meinen Freunden gehen dürfe, um zu sehen, ob sie schon wach waren. Auch wenn sie etwas verwirrt zu sein schienen, dass ich so früh bereits weg wollte, erlaubten sie es mir und so rannte ich schnell in die Richtung, in der Geckarbor wohnte. Als ich dann aber außer Sichtweite war, änderte ich schnell meinen Kurs wieder aufs Gebirge und sprintete zu dem Ort, an dem ich am Tag zuvor Matrifol mit dem unbekannten und verletzten Pokemon gesehen hatte. Aus einem Grund, den ich mir selbst nicht recht erklären konnte, fühlte es sich falsch an, meinen Eltern davon zu erzählen. Ich fand einfach keinen Grund dazu, sie das wissen zu lassen. Vor allem die Tatsache, dass meine Eltern Unbekannten gegenüber stets skeptisch waren, brachten mich auf den Gedanke, dass sie mir eventuell verbieten würden, zu ihm zu gehen. Also entschied ich mich dazu, die ganze Sache erstmal für mich zu behalten.
Keuchend kam ich nun an derselben Stelle an. Das verletzte Pokemon lag noch in derselben Position am Boden, wie ich es gestern in der Obhut von Matrifol gesehen hatte. Sein Fell war zwar immer noch in einem dunkelroten Farbton gefärbt, jedoch schienen kleine Verletzungen bereits etwas verheilt zu sein und die schweren Wunden am Kopf, Rücken und der Brust waren gut verarztet und verbunden worden. Ich bewunderte Matrifol für ihre Heilkenntnisse. Sie konnte aus verschiedenen Blättern nicht nur gute Kleider herstellen, sondern konnte aus ihnen auch gute Verbände herstellen. Auch mit ihrer Kenntnis über die Heilwirkung Beeren aller Art hatte sie sich im Wald einen gewissen Ruf gemacht, auf den sie sehr stolz war. Langsam näherte ich mich Matrifol und dem verletzten Pokémon. "Hallo, Geht's ihm etwas besser?" fragte ich vorsichtig. Das Matrifol hatte gerade eine blutige Wunde am Bein verbunden und wandte sich nun von dem Unbekannten ab. "Ja, vorhin war er noch in akuter Lebensgefahr, da er sicherlich verblutet wäre, jetzt sollte er aber das Schlimmste schon geschafft haben." Erleichtert wanderte mein Blick erneut auf das Pokémon, dann versuchte ich von Matrifol etwas mehr über ihn zu erfahren. "Hast du schon herausfinden können, ob er hinuntergestoßen wurde? Vielleicht war ja ein anderes Pokémon dabei, welches bezeugen könnte, ob es ein Unfall oder ein versuchter Mord war." "Ach, Riolu, ich war fast durchgehend damit beschäftigt, ihn am Leben zu halten, wie sollte ich dafür denn bitteschön Zeit gehabt haben?" lächelte sie mich an. Ich wollte gerade weitere Fragen stellen, als plötzlich das Ohr des verletzten Pokémon leicht zusammenzuckte. "Hat sich gerade das Ohr von ihm bewegt?" fragte ich und deutete auf das am Boden liegende Pokémon. Matrifol bückte sich sofort wieder zu ihm und drückte ganz leicht gegen eine bereits verbundene Wunde von ihm. Und tatsächlich zuckte er nun vor Schmerz erneut und ächzte kaum hörbar. Er schien wieder zu sich zu kommen!
Nun öffnete er schwach seine Augen und musterte uns beide. Matrifol begann nun sofort zu sprechen "Schön, dass du wieder zu dir gekommen bist! Du warst ziemlich lange bewusstlos!" Das Pokemon kniff kurz seine Augen zusammen und versuchte einmal aufzustehen, was ihm aber nicht gelang. "Ruh dich erstmal aus! Hier hast du ein paar Sinelbeeren!" Nachdem sie das gesagt hatte, nahm sie die blauen Beeren, welche sie die ganze Zeit neben sich hatte und legte sie vor das schwache Pokemon, welches sofort die Beeren verschlang. Tatsächlich schien er nun etwas mehr zu Kräften zu kommen. Ich stand nur schweigend daneben und ließ Matrifol ihn weiter verarzten. "W-wo bin ich?" fragte der Fremde nun benommen. "In einem Wald unter dem Gebirge, von den du gestürzt bist" antwortete das Matrifol knapp. "Ich....was?" fragte das Pokémon, während es sich krampfhaft den Kopf hielt.
"Okay, fangen wir einfach von vorne an. Wie heißt du überhaupt?" kam es von Matrifol. Das Pokemon kniff seine Augen erneut zusammen und schien angestrengt nachzudenken, ehe er sagte:" Tut mir leid....ich...weiß es nicht..."

DU LIEST GERADE
Pokémon -Kampf Der Königreiche
Fanfiction~Fürchtest du dich vor der Dunkelheit? ~Willst du uns helfen, dieses Land wieder strahlen zu lassen? ~Denkst du, dass Dunkelheit immer Böses bedeutet? ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Das Leben von Geckarbor, Dartiri und Riolu war eigentlich ganz normal. In...