Das Lichtkönigreich

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Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir bereits unterwegs waren, doch es fühlte sich wie eine Ewigkeit an. Positiv war jedoch, dass wir das steile Gebirge überwunden hatten und nun an einer weiten Wiese entlang gingen. Meine Beine schmerzten vom vielen Wandern, weshalb ich umso erleichterter war zu hören, dass nach dieser Wanderung endlich eine Pause eingelegt wurde. Maschock lag Nachtara vorsichtig auf den Boden und musste nun auch einmal durchschnaufen. Auch ich durfte mich endlich im Gras fallen lassen und meinen kurzen Beinen eine Auszeit gönnen. Nachdem ich den ganzen Weg über geschwiegen hatte, traute ich mich nun wieder zu fragen:" Und..wann sind wir da? Wo auch immer wir hingehen?"
"Der dreiviertelte Weg ist ungefähr schon geschafft...und wir sind auf dem Weg zum Lichtkönigreich, wohin denn sonst? Stell dich nicht so dumm!" meinte Maschock, während er die Kette immer wieder in die Luft warf und anschließend wieder auffing. Langsam wusste Ich, dass es nichts brachte, ihn davon überzeugen zu wollen, dass ich nichts damit zu tun hatte, da es ihn nur noch mehr verärgern würde und er mit sowieso nichts glaubte. Doch nun hörte ich eine mir unbekannte Stimme aus der Ferne:" Hey Maschock! Du hast es ernsthaft geschafft!?" rufen. Ich blickte in die Richtung, aus der der Ruf kam und erblickte ein Pokémon, welches mir sehr ähnlich sah und ich wusste, dass es meine Weiterentwicklung war. "Genau, Lucario! Wir haben Nachtara und die Kette jetzt endlich!" meinte Maschock triumphierend. Das fremde Kampfpokémon, welches offenbar Lucario hieß, wollte Maschock gerade gratulieren, als er dann mich erblickte und verwirrt fragte:" Und...wer soll das sein?"
"Ach, der Typ scheint auch wichtig zu sein, weil er Nachtara unterstützt und die Kette vor uns versteckt hat...seine Freunde werden auch gerade von Caesurio gesucht" Das Pokémon kratzte sich nun verwirrt am Hinterkopf und wollte auch anmerken, dass ich als "Kind" nicht fürs andere Königreich, von dem ich auch nichts wusste, arbeiten konnte, doch nachdem Maschock nochmal bestätigte, dass ich die Kette versteckt hatte, verschränkte auch Lucario seine Arme und meinte:" Na gut.....mal sehen, was die Königin dazu sagt..." Mit diesen Worten verabschiedete sich Lucario von Maschock und meinte, dass er seinem Suchtrupp von der erfolgreichen Mission berichten würde. Irgendwie war es nicht verwunderlich, dass es mehrere Suchtrupps als nur diesen von Maschock gab, doch es mussten vermutlich noch viele weitere sein. Was konnte nur an Nachtara und seiner Kette von solch großer Bedeutung sein?

Nachdem Lucario in einem nahen Wald verschwunden war und wir uns etwas erholt hatten, stand Maschock auf und wollte gerade das Weitermarschieren ankündigen, als plötzlich Nachtara' s Ohr leicht zuckte und er wieder zu sich zu kommen schien. Langsam öffnete er seine Augen und versuchte sich zu bewegen, was ihm aber durch die Fäden, mit denen er gefesselt war, nicht wirklich gelang und er eher noch leicht benommen am Boden herumzappelte. "Kicklee, kommst du mal bitte?" meinte Maschock nun zu einem Pokémon der Gruppe. Sofort trat das genannte Pokémon mit einer kleinen Tasche hervor. Er kramte kurz in dieser herum, holte eine Flasche mit einem merkwürdigen Puder hervor und öffnete diese. "Wie viel?" fragte Kicklee knapp. "Ein Viertel der Flasche...er soll etwas länger schlafen" meinte Maschock daraufhin. Kicklee nickte und schüttete ein Viertel des Puders auf Nachtara, der sich noch irgendwie verteidigen wollte, jedoch zu spät reagierte und das ganze Puder einatmete. "Bitte lasst mich gehen, ich..." wollte Nachtara beginnen zu reden, doch plötzlich schien er ganz plötzlich extrem müde zu sein, was dazu führte, dass er nach wenigen Sekunden sofort eingeschlafen war. Diese Gruppe hatte also auch das Puder der Attacke "Schlafpuder", welches von Pokémon meist nur zur Selbstverteidigung genutzt wird, in einer Flasche gesammelt, um Nachtara damit einzuschläfern. Sie schieben wirklich sehr organisiert zu sein und ihr Vorgehen der Suche von Nachtara war vermutlich auch schon lange vorgeplant. Aus einer solch gut organisierten Gruppe zu flüchten war offensichtlich unmöglich. "Na dann...auf geht's!" meinte Maschock, während er Nachtara wieder auf die Schulter warf und auch der Rest der großen Gruppe sich nun wieder erhoben und sich für die Wanderung vorbereiteten. Mich wunderte, dass Psiana nie zu Nachtara gesehen hatte und irgendwie nervös zu sein schien. Man merkte ihr an, dass sie sich wohl um Nachtara sorgte, es sich aber nicht anmerken lassen wollte. Warum aber sollte sie irgendwie zu Nachtara gehören, wenn sie ihn doch vor unseren Augen verraten hatte? Ich spürte wieder ein Ziehen an der Leine und so machten wir uns wieder auf den Weg. Die Pause war nicht gerade lang gewesen und hatte nur für das kurze Gespräch mit Lucario Platz gefunden, weshalb ich kaum erholt war und meine Beine nach wie vor nach jedem Schritt schmerzten. Während wir also unseren Fußmarsch fortsetzten, grübelte ich darüber nach, wie ich dieser Gruppe entkommen konnte, doch es schien aussichtslos. Ich musste zugeben, dass ich noch nie wirklich Heimweh hatte und es mir nichts ausmachte, für einen längeren Zeitraum von meinen Eltern getrennt zu sein, im Gegenteil fühlte ich mich sogar meist ziemlich gut, wenn ich mal meine Auszeit von ihnen hatte, da ich so wenigstens beweisen konnte, dass ich durchaus alleine zurechtkommen konnte. Doch von meinen Eltern über eine so große Distanz getrennt zu sein und nicht zu wissen, ob ich jemals wieder zurückfinden würde, bereitete mir ziemlich große Sorgen. Den Weg nach Hause hatte ich ebenfalls nicht mehr so klar im Kopf. Doch ich musste positiv denken. Eigentlich musste ich nur die "Königin" von der diese Pokemon die ganze Zeit über gesprochen hatten, davon überzeugen, dass ich nichts mit Nachtara oder irgendeinem anderen Königreich zu tun hatte. Ich hatte auch nie ein Königreich mit eigenen Augen gesehen, nur manchmal hatte ich in Geschichten von Königreichen mit Rittern und Drachen gehört, doch das waren alles Märchen oder Fantasiegeschichten gewesen, weshalb ich mir nicht wirklich ein Bild vor Augen führen konnte, wie dieses Königreich nun aussah. Und die Königin musste wohl ein ziemlich mächtiges Pokemon sein, wenn sie ein solches Königreich regieren konnte.

Ich hatte gar nicht mehr auf den Weg geachtet und meine Beine waren bereits so taub geworden, dass sie auch nicht mehr schmerzten und ich mich einfach hinter der Gruppe herschleifen ließ. Auch die anderen Pokemon der Gruppe schienen bereits erschöpft zu sein. Wir waren gerade dabei einen steilen Hügel zu erklimmen und die Steigung war ebenfalls hart zu erklimmen. Doch kaum als ich es den Hügel hinaufgeschafft hatte und meinen Blick nach vorne richtete, war ich einfach nur sprachlos. Hinter einer weiten Ebene türmte es sich auf: Ein riesiges Schloss, groß und mächtig türmte sich vor uns auf. Die Pracht des Schlosses hatte mir gar die Sprache verschlagen. Massive Mauern aus hartem Gestein besaß das Schloss und ließ es ziemlich altertümlich wirken. Wie als war es vor tausenden von Jahren errichtet worden. In der Mitte des vorderen Teils befand sich ein riesiges Burgtor, links und rechts von großen Wachtürmen geschützt. In der Luft waren allerlei Arten von Pokemon zu sehen. Vereinzelt flogen falkenähnliche Pokemon am Himmel und führten Kunststücke vor, überall waren kleinere Vögel, die offenbar um die Wette flogen und tatsächlich waren sogar zwei monströse Drachen über dem Schloss zu sehen, welche den höchsten Turm und Thronsaal des Schlosses durchgehend umkreisten. Jubelnd rief Maschock:" Leute...wir sind angekommen!"

Pokémon -Kampf Der Königreiche Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt