Unfairer Kampf

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Wir liefen so schnell wir konnten einen großen Bogen um die Gruppe. Dartiri war bereits aufgebrochen und müsste sie eigentlich bereits gewarnt haben. Geckarbor schien dennoch sichtlich verärgert darüber zu sein, dass wir dem fremden Pokémon unbedingt helfen wollten und dabei uns selbst in Gefahr zu bringen. Klar, wir kannten ihn noch nicht lange, aber diese Gruppe schien wirklich aggressiv und böse zu sein.

Endlich waren wir bei Matrifol angekommen und wir schienen Glück zu haben. Die Gruppe war noch nicht hier angekommen. Matrifol war gerade dabei, dem Nachtara eine Mischung aus Kraftwurzel und Sinelbeerenstücken zu geben, welcher die bittere Kost sofort verschlang. "So und jetzt weg hier!" zischte Psiana. Nachtara, noch immer sichtlich geschwächt, stand taumelnd auf und keuchte, ehe er zu mir sah und fragte:" Kennst du irgendwo in der Nähe einen Unterschlupf zum Verstecken?" Die Frage überraschte mich, daher war ich zuerst einmal etwas überfordert, dann aber fiel mir eine kleine Höhle mitten im Wald ein. Sie war gut versteckt und rundherum waren viele Dornensträucher, weshalb wohl niemand freiwillig sich den Weg an diesen vorbeibahnen wollen würde. Nur müsste Nachtara dann auch die Zähne zusammenbeißen und sich durch diese kämpfen. Dennoch war es die einzige Möglichkeit, die mir einfiel, also schlug ich meine Idee sogleich vor. Nachtara schien über meinen Rat erfreut und wollte gerade etwas sagen, da hörten wir plötzlich eilige Schritte auf uns zukommen. Damit hatten wir überhaupt nicht gerechnet. Dass sie so schnell angekommen waren, obwohl sie kein festes Ziel hatten, schien auch Psiana zu überraschen. Anstatt jedoch in Panik zu geraten reagierte sie komplett anders als erwartet. Kampfbereit stellte sie sich Nachtara gegenüber und schrie: "Kommt! Ich habe ihn!"
Bevor wir reagieren konnten, war Nachtara bereits von der Gruppe umzingelt. "Endlich haben wir dich! Du kommst jetzt mit uns!" meinte das Pokemon, welches diese Gruppe führte und auch den Befehl gab, die Höhle meiner Familie zu durchsuchen. Dabei spannte er seine unzähligen Muskeln am Körper an, um muskulöser zu wirken, als er es ohnehin schon war. Nachtara biss knurrend die Zähne zusammen und fragte:" Wer seid ihr? Und was wollt ihr von mir?"

Der Anführer der Gruppe sah ihn kurz ungläubig an, ehe er meinte:" So zu tun, als würdest du uns nicht kennen, macht die Sache nicht besser...naja, wie dem auch sei, auf ihn!"

Alle Pokemon, welche das Nachtara umzingelten, luden nun die unterschiedlichen Attacken auf. Und viele der Pokemon schienen im Kampf sicherlich stark zu sein. Ein grünes Pokemon mit einem länglichen Blatt auf den Kopf, welches meinem Freund Geckarbor sehr ähnlich sah, nur dass es eben größer und stärker wirkte, schien eine starke Pflanzen-Attacke aufzuladen. Weiter links war eine Art Elektrospinne zu sehen. Vor allem ihre Größe war beängstigend, da sie sogar größer als ich zu sein schien. Ihre gelbe Farbe und ihr Aussehen deutete leicht darauf hin, dass es sich auch um einen Elektrotypen handeln konnte. Auch ein aufrecht gehender Affe mit loderndem Feuer auf seinem Kopf ließ seine Fäuste aufleuchten und schien eine Kampf-Attacke wie Faustschlag oder dergleichen aufzuladen. Hinzu kamen noch einige vierbeinige Pokemon, welche Nachtara und Psiana ähnlich sahen, nur eben in Pflanzen-, Eis-, und Feuerform.

Und in ihrer Mitte, umzingelt von diesen Kriegern stand nun der arme Nachtara, noch immer mit vielen Wunden des Sturzes übersät und mit der Binde am Kopf von der Kopfverletzung. Ein Kampf würde niemals für Nachtara Sinn machen, da er viel zu geschwächt und auf jeden Fall deutlich in der Unterzahl war. Sogar Psiana, welche vorhin noch nett und freundlich wirkte, richtete nun ernst den Blick auf Nachtara. Wie konnte sie nur zu dieser Gruppe gehören?

Doch gerade als alle Pokemon ihre Attacken entladen wollte, schrie Nachtara:" Lasst mich in Ruhe! " Komplett unerwartet schoss eine extrem schnelle Welle aus Dunkelheit aus seinem Körper, der man unmöglich ausweichen konnte. Sofort wurden nicht nur die Gruppe der Pokémon, sondern auch Dartiri, Geckarbor, Matrifol und ich stark nach hinten geschleudert. Der Schmerz, der mich dabei durchfuhr, war unerträglich schlimm und ich brauchte etwas, bis ich mich wieder auf die Beine rappeln konnte. Nur Psiana blieb von der Welle verschont, da sie sich mit einer Schutzschild-Attacke geschützt hatte. Auch der Gruppe hatte dieser Angriff stark zu schaffen gemacht. Der Anführer der Gruppe jedoch stand wütend auf und rannte auf Nachtara zu, während er eine Wuchtschlag-Attacke auflud. Nachtara keuchte kurz, ehe er ebenfalls auf seinem Angreifer zu rannte, in die Luft sprang und mit einer Finte-Attacke gegen den Wuchtschlag schlug. Und tatsächlich war diese Finte-Attacke trotz der Muskeln des Angreifers sichtbar effektiver gewesen, wodurch er einige Meter nach hinten geschleudert wurde und unsanft am Boden aufschlug. Wie war es möglich, dass Nachtara solch eine Stärke besaß, obwohl er verwundet und erschöpft war? Ein weibliches Pokemon, welches Nachtara und Psiana in Feuerform ähnlich sah, schoss nun mit einer gewaltigen Nitroladung auf Nachtara zu, welcher sie sofort mit Psychokinese in die Luft riss und auf den Feueraffen mit dem brennenden Kopf schleuderte.
Die angreifende Gruppe schien zu unserer Überraschung tatsächlich keine Chance gegen Nachtara zu haben. Nachtara riss den Anführer der Gruppe nun mit Psychokinese zu Boden, fuhr seine Krallen aus und legte seine Pfoten an die Kehle des Pokémon. "Sehr schlechte Idee, mich anzugreifen..." knurrte er ihn an, während das eigentlich so stark wirkende Pokémon sich nun geschlagen gab. Gerade als er Nachtara weismachen wollte, dass er mitsamt seiner Gruppe wieder verschwinden würde, und Nachtara abgelenkt war, schoss plötzlich ein Elektronetz auf Nachtara zu, welches ihn sofort erfasste, an seinem Körper hängen blieb und ihm durchgehend starke Stromschläge verpasste. Schreiend versuchte er sich aus dem Netz zu befreien, doch das Netz war einfach zu fest. Gestärkt durch die Schreie von Nachtara rappelte sich auch der Anführer nun auf und befahl, Nachtara noch stärker in Elektronetzen einzuwickeln. Die Elektrospinne der Gruppe hatte die Attacke "Elektronetz" eingesetzt, wodurch Nachtara nun nichts mehr machen konnte. Die Spinne kam sofort angekrochen und wickelte das leidende Unlicht-Pokemon sofort in einem festen Kokon aus starken Elektronetzen. Einige Zeit rollte er noch um Hilfe flehend umher, ehe seine Schreie bald komplett verstummten und die elektrische Spannung der Netze nachließ.

"Gut gemacht, Voltula..." lobte der Anführer die Spinne nun, welche nur mit einem Lächeln antwortete. "Ja...jetzt brauchen wir nur noch das Medaillon" mit diesen Worten wandte er plötzlich den Blick zu uns. "Und da er es nicht hat, gehe ich mal davon aus, dass ihr mehr davon wisst........"

Pokémon -Kampf Der Königreiche Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt