Kapitel 14

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Da stehe ich also mittendrin, auf einer Party. Wie die Male zuvor habe ich mich mal wieder von Elena breitschlagen lassen. Nur dieses Mal ist etwas anders. Zum ersten Mal ist habe ich bei einem Typen mit dem Elena mich verkuppeln will ein positives Gefühl. Vielleicht schaffe ich es ja endlich langfristig einen neuen Mann in mein Leben zu lassen.

“Ich weiß, Elena hat mir schon einiges über dich erzählt.“, werde ich von Timo aus meinen Gedanken gerissen.
“Ach ja?“, erwidere ich überrascht.
“Vielleicht gehen wir lieber wo hin, wo man sich besser unterhalten kann.“, kommt es von ihm. Ich nicke zustimmend und sofort geht er los.

Ich drehe mich noch einmal kurz um und sehe Elena, die mir ein eindeutiges Grinsen zuwirft.

Ich folge Timo quer durch den ganzen Club, durch eine recht unscheinbare Hintertür, ehe wir an einer riesigen Terrasse mit Aussicht auf gefühlt die ganze Stadt ankommen.

“Wow.“, gebe ich offensichtlich begeistert von mir, während ich mich an das Geländer stütze und den wunderschönen Ausblick auf mich wirken lasse.

In Momenten wie diesem merke ich immer wieder auf's Neue wieso ich mich damals dazu entschlossen habe nach Berlin zu ziehen. Es ist mit Abstand die schönste Stadt Deutschlands, wenn nicht sogar auf der ganzen Welt.

“Die Aussicht ist schon beeindruckend, nicht wahr?“, sagt eine Stimme neben mir. Ich drehe mich zur Seite und sehe Timo, der nun ebenfalls an das Geländer gestützt neben mir steht und in die Ferne sieht.
“Definitiv.“, antworte ich, immer noch mit deutlichem Staunen in meiner Stimme.

“Bist du eigentlich Ur-Berliner?“, frage ich.
“Ja, geboren und aufgewachsen in Kreuzberg.“, antwortet er und ich meine gewissen Stolz in seiner Stimme zu hören.

Gerade als ich zu meinem nächsten Satz ansetzen wollte, höre ich wie die Terrassentür laut zu knallt.

Sofort drehe ich mich und sehe eine Person in dem schwach beleuchteten Treppenhaus entlanglaufen.

Eine Person, die mir nicht gerade unbekannt vorkommt. Solange ich noch die Chance dazu habe, versuche ich die Person zuzuordnen, bis es mir einfällt... Wenn mich nicht alles täuscht, ist das Leo, ein ziemlich enger Vertrauter von Ufuk und gleichzeitig auch einer seiner Produzenten. Ich habe ihn im Laufe unserer Beziehung öfter gesehen. So oft, dass er mich eigentlich erkennen könnte.

Aber wieso war er hier? Hat er Timo und mich belauscht? Wollte er, dass ich bemerke, dass er hier ist? War es überhaupt er? Möglicherweise verwechsele ich ihn nur... Hat er mich überhaupt erkennt? Ist Ufuk vielleicht auch hier?

In meinem Kopf stellen sich gerade so viele Fragen, dass es quasi unmöglich ist auf alle eine Antwort zu finden. Ich merke wie sich mein Puls erhöht und ich immer nervöser werde.

“Julia, ist alles ok?“, höre ich Timo besorgt fragen. Auch wenn er direkt neben mir steht, hören sich die Worte in meinen Ohren dumpf und wie aus einer weiten Entfernung an.
“Ja, es ist alles gut, aber ich muss jetzt gehen.“, bekomme ich gerade so noch heraus, bevor sich meine Beine wie von selbst in Richtung Tür bewegen.

In schnellen Schritten bewege ich mich zur Tür. Ich höre noch wie Timo mir irgendwas hinterher ruft, aber ich kann seine Worte im Moment nicht verarbeiten.

Während ich die Treppen nach unten gehe, merke ich erst wie sehr ich schwitze. Mein Herz rast wie verrückt und meine Sicht verschwimmt. Wie kann es sein, dass nur der Gedanke daran, dass Ufuk und ich uns im gleichen Club aufhalten könnten so eine Auswirkung auf mich hat?

Als ich wieder im Club bin, dröhnt der Bass durch meine Ohren. Mit jedem Schritt, den ich gehe merke ich wie meine Knie immer weicher werden. Die stickige Luft und die vielen Menschen auf so einem engen Raum helfen mir bei meinem jetzigen Gemütszustand nicht gerade weiter.

Immer wieder wandert mein Blick hektisch von rechts nach links. Gott sei Dank keine bekannten Gesichter zu sehen. Weder Ufuk, noch Leo. Leider auch Elena nicht. Während ich immer wieder checke, ob ich Ufuk oder Leo sehe, tragen mich meine Beine quasi wie von selbst über die Tanzfläche vorbei an zahlreichen Menschen in Richtung Ausgang.

Mit dem Moment, wo ich endlich draußen an der frischen Luft bin, atme ich erleichtert auf. Sonderlich besser geht es mir dennoch nicht. Mein Kopf ist immer noch leer. Ich muss mich einfach darauf verlassen, dass mich meine Beine von allein nach Hause führen. Mein Hirn kann mir dabei zumindest gerade nicht weiterhelfen.

Zum Glück schaffe ich es irgendwie in die richtige Bahn zu steigen und nach einer eigentlich kurzen Fahrt, die sich für mich allerdings wie eine Ewigkeit angefühlt hat, habe ich es tatsächlich irgendwie bis nach Hause geschafft.

Für einen kurzen Moment bin ich erleichtert. Doch nur innerhalb weniger Sekunden habe ich wieder dieses mulmige Gefühl. Dieses Mal jedoch 1'000 Mal schlimmer als vorher.

So schnell ich kann, renne ich in's Badezimmer. Gerade so schaffe ich es noch meinen Kopf über's Klo zu beugen und mich zu übergeben. Nachdem endlich alles raus ist, fühle ich mich tatsächlich irgendwie besser.

Immer noch etwas benommen, gehe ich wieder ins Wohnzimmer/Küche und trinke ein Glas Wasser. Auch wenn ich heute nichts gemacht habe, fühle ich mich so kaputt und fertig wie lange nicht mehr.

Ich schmeiße mich auf mein Bett und schließe für den Hauch einer Sekunde meine Augen. Ich könnte sofort einschlafen. Die Betonung liegt auf 'könnte'. Denn erst jetzt bemerke ich wie mein Handy in meiner Hosentasche vibriert.

Während ich das Handy entsperre, legt die Person auf. Ich habe ganze 24 verpasste Anrufe, alle von Elena. Na toll... Darum werde ich mich morgen kümmern. Jetzt muss ich erstmal schlafen und das alles verarbeiten. Gute Nacht!
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Jajajajaja! Tut mir leid, dass so EWIG nix kam. Hatte teilweise keine Zeit, aber auch einfach keine Ideen wie es mit dieser Geschichte weitergehen soll. Ich versuche ab jetzt wieder halbwegs regelmäßig zu aktualisieren. Hoffe es gefällt euch.❤

Kauft euch 8⃣0⃣8⃣!!!

Neue alte Zeit| Ufo361 FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt