Kapitel 25

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Genervt stelle ich meinen Wecker aus, der mich mal wieder aus dem Schlaf gerissen hat.

8:00 Uhr morgens - eindeutig nicht meine Zeit. Ich müsste mindestens noch drei Stunden weiter schlafen um wirklich ausgeschlafen zu sein. Wobei das vermutlich nicht mal reicht.

Am liebsten würde ich heute den ganzen Tag schlafen. Oder zumindest nicht auf Arbeit erscheinen.

Es ist Montag was ja an sich schon schlimm genug ist. Dazu kommt, dass ich heute Dennis zum ersten Mal seit Freitag wieder sehen werde.

Ich hab keine Ahnung was heute passieren könnte. Womöglich tut er so als wäre nie irgendetwas vorgefallen. Vielleicht geht er mir auch aus dem Weg. Im schlimmsten Fall wagt er einen zweiten Versuch und beendet das, was er Freitag begonnen hat.

Der bloße Gedanke an Dennis' Tat lässt mir einen kalten Schauer über den Rücken laufen.

Mein erster Weg führt mich wie jeden Morgen in's Badezimmer. Nachdem ich dort mit allem fertig bin, ziehe ich mich an.

Ich habe beschlossen heute ungeschminkt zu gehen. Unter normalen Umständen würde ich wohl niemals ungeschminkt das Haus verlassen, aber heute habe ich schlichtweg keine Lust.

Während ich mir eine Zigarette anstecke, muss ich wieder an Dennis denken. Ich hab wirklich Angst vor dem was mich heute auf Arbeit erwarten könnte.

Der einzige Lichtblick ist, dass Timo mich von der Arbeit abholen wird und wir gemeinsam spazieren gehen werden.

Ich habe Timo gestern noch erklärt wieso ich mich nicht bei ihm gemeldet habe. Zwar habe ich einige Details bewusst ausgelassen, aber so ungefähr habe ich ihm gesagt was vorgefallen ist.

Bevor ich aufstehe, mir schnell meine Sachen schnappe und die Wohnung verlasse, drücke ich noch schnell die Zigarette an meinem Aschenbecher aus.

Vor dem Bürokomplex, wo sich mein Arbeitsplatz drin befindet, werde ich von Elena abgefangen und in eine Umarmung gezogen. Immer noch etwas verwirrt von der Tatsache, dass sie hier gerade aus dem nichts einfach aufgetaucht ist, erwidere ich die Umarmung.

“Du schaffst das heute.“, flüstert sie mir zu, während wir uns immer noch in den Armen liegen.

Wir umarmen uns noch eine gefühlte Ewigkeit, ehe wir uns voneinander lösen.

“Soll ich dich noch rauf bringen?“, fragt sie.
“Nein, musst du nicht. Ich komm schon klar.“, antworte ich ihr knapp.

Im Anschluss trennen sich unsere Wege wieder.

Mit zittrigen Händen öffne ich die Tür zu unserem Büro. Ich atme noch einmal tief durch bevor ich das Büro betrete.

Zu meinem Erstaunen ist abgesehen von Pablo niemand hier.

“Morgen.“, werde ich von ihm mit einem leichten Lächeln begrüßt.
“Morgen.“, erwidere ich mit einem aufgezwungen Lächeln. Im Moment ist mir wirklich nicht nach lachen zumute. In meinem Hinterkopf habe ich immer noch Dennis.

Ich nehme an meinem Tisch Platz und starte den Computer. Bevor ich noch irgendwas tun kann, werde ich wieder von Pablo angesprochen.

“Hast du zufällig was von Dennis gehört? Er wollte eigentlich schon vor einer halben Stunde hier sein.“, fragt er mich.
“Nein.“, antworte ich schnell und zucke nur kurz mit den Schultern.

Pablo nickt kurz, dann verschwindet er irgendwo.

Dennis ist nicht da? Zu spät kommen ist eigentlich nicht seine Art. Vor allem nicht eine ganze halbe Stunde. Ist er jetzt etwa der jenige, der sich nicht traut? Wohl kaum. Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Schnell verwerfe ich diesen Gedanken wieder und fahre mit meiner Arbeit fort. Wahrscheinlich hat er einfach verschlafen oder so.

Nach acht Stunden Arbeit, die schneller vorbeigingen als sonst, habe ich es endlich geschafft.

Dennis ist nicht aufgetaucht. Ohne sich irgendwie abzumelden oder so. Ein paar Mal hat Pablo versucht ihn zu erreichen, aber hat keine Rückmeldung erhalten.

Bevor ich nach draußen gehe, packe ich noch schnell meine Sachen und verabschiede mich von Pablo. 

Ich bin ein bisschen eher fertig als geplant, weswegen Timo noch nicht an unserem geplanten Treffpunkt, welcher sich ungefähr 100m von dem Bürokomplex befindet, ist.

Er sollte erst in einer viertel Stunde hier auftauchen. Ich zünde mir eine Zigarette an um die verbleibende Zeit irgendwie zu vertreiben.

Ich ziehe mein Handy aus meiner Jackentasche und scrolle ein wenig durch sämtliche sozialen Netzwerke.

Aus dem Augenwinkel sehe ich eine Person die auf mich zukommt, weswegen ich mein Handy wieder einpacke.

Ich schau kurz zu der Person rüber um festzustellen, dass es sich um Timo handelt, der mit einem breiten Grinsen im Gesicht auf mich zugelaufen kommt.

“Hey.“, meint er während er mich in eine kurze Umarmung zieht.
“Hey.“, antworte ich knapp, bevor wir uns wieder voneinander lösen.
“Wollen wir los?“, fragt er. Dieses Grinsen, das einen ansteckt, sobald man es länger als zwei Sekunden ansieht, immer noch in seinem Gesicht.

Ich nicke kurz, woraufhin wir los laufen.

Hoffen wir mal, dass dieses Treffen besser ausgeht als unser erstes.
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Hoffe es gefällt euch ❤💎

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