Kapitel 21

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Ich werde durch grelle Sonnenstrahlen, die mein Gesicht bestrahlen, geweckt. Zögernd öffne ich meine Augen. Mein Schädel brummt wie verrückt. Ich muss ein paar Mal blinzeln ehe ich mich an das Licht gewöhne.

Ich schaue mich in meiner Umgebung um und realisiere erst jetzt, dass ich auf keinen Fall in meinem Bett liege.

Sofort springe ich förmlich auf und setze mich aufrecht hin. Noch ein paar Mal geht mein Blick durch das Zimmer. Ich hab wirklich überhaupt keine Ahnung wo ich hier bin.

Auf den ersten Blick wirkt die Einrichtung wirklich extrem teuer. Direkt gegenüber vom Bett steht ein riesiger Kleiderschrank, der fast die komplette Wand einnimmt. In wessen Bett auch immer ich gerade liege, die Person muss auf jeden Fall extrem viele Klamotten besitzen. 

Die Türen des Schranks sind komplett verspiegelt. Mich darin zu betrachten war wirklich keine gute Idee. Ich sehe mindestens genauso scheiße aus wie ich mich momentan fühle.

Ich versuche mich daran zu erinnern was letzte Nacht passiert ist. Das letzte woran ich mich erinnern kann ist, dass Dennis es sich mal wieder nicht nehmen lassen hat, mich auf eine seiner noch so widerlichen Arten anzumachen. Danach Filmriss.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ich mich von irgendeinem Typen hab aufreißen lassen. Das ist normalerweise wirklich nicht meine Art.

Gut, wenn man berücksichtigt, dass ich überhaupt keine Erinnerungen an den gestrigen Abend habe, was darauf schließen lässt, dass ich enorm viel getrunken habe, war ich wahrscheinlich einfach nicht mehr bei Sinnen und bin so hart es auch klingen mag wirklich zu einem Typen mit Heim gegangen.

Als ich gerade dabei bin aufzustehen, fällt mein Blick auf meine Tasche, die vor dem Fußende des Bettes auf dem Boden liegt.

Ich krame mein Handy aus der Tasche und will es anschalten. Es passiert nichts. Auch nach gefühlt 100 weiteren Versuchen passiert rein gar nichts. Na toll, der Akku scheint leer zu sein.

Wow, Julia. Wie dumm bin ich eigentlich? Ich dachte schon einige Male, dass es nicht mehr schlimmer werden kann. Aber immer wieder werde ich schmerzvoll vom Gegenteil überzeugt. Das ist wirklich mein Tiefpunkt.

Ich hab mich volllaufen lassen, sodass ich keine Erinnerungen mehr an sämtliche Geschehnisse habe. Bin dazu in der Wohnung irgendeines Fremden aufgewacht. Hab nicht mal im geringsten nur den Hauch einer Ahnung wo ich hier bin. Und als absolute Krönung ist der Akku meines Handys auch noch leer, was bedeutet, dass ich hier nicht wegkomme.

Ich schaue mich noch einmal kurz um in der Hoffnung irgendetwas zu entdecken, dass mir beim Herausfinden in wessen Wohnung ich gerade bin, weiterhelfen könnte. Das einzige was mir auffällt ist, dass die Person ein wenig unordentlich sein muss. Überall liegen Klamotten und irgendwelche Zettel rum. Das hilft mir allerdings kaum weiter.

Ich erhebe mich langsam und laufe mit zittrigen Beinen zur Tür. Am liebsten würde ich mich wieder in das Bett schmeißen. Völlig egal wem es denn jetzt eigentlich gehört. Mit jedem Schritt spüre ich eine Art stechen in meinem Hinterkopf. Zu allem übel kommt dann noch dazu, dass ich keinen blassen Schimmer habe, was sich hinter dieser Tür verbirgt. Wer weiß wo ich hier gelandet bin.

Gut, ich kann mich nicht für den Rest meines Lebens in dem Schlafzimmer einer fremden Person verbarrikadieren. Falls sie es nicht schon ist, muss sie ja irgendwann nach Hause kommen. Und spätestens dann werde ich sowieso verscheucht.

Im Flur befindet sich abgesehen von einem Schuhregal, das mindestens genauso lang wie der Kleiderschrank ist und einem Kleiderständer nichts.

Was jetzt? Es herrscht Totenstille. Klingt nicht so als wäre außer mir jemand hier. Das ist gut.

Mit der Erkenntnis, dass die Person niemals herausfinden wird, dass ich in ihrer Wohnung geschnüffelt habe, gehe ich in den nächsten Raum.

Das Badezimmer. Im Gegensatz zum Schlafzimmer ist es hier erstaunlich ordentlich. Nirgendwo liegt irgendwas. Überhaupt gar nichts. Würden keine Handtücher an der Halterung hängen, könnte man meinen, dass dieses Bad noch nie benutzt wurde.

Da ich im Bad wohl kaum weiterkommen kann, gehe ich wieder in den Flur. Noch zwei Türen sind übrig. Ich entscheide mich für die, die sich am Ende des Ganges befindet.

Es scheint das Arbeitszimmer zu sein. Abgesehen von einem Ledersofa, einem Regal, das voller Ordner und sonstigem Kram ist, und einem riesigen Schreibtisch auf dem ein IMac und einige von hier aus nicht identifizierbare Dinge stehen, ist sonst nichts hier.

Gerade als ich zur letzten verbliebenen Tür gehen will, höre ich wie jemand die Wohnungstür aufschließt. Sofort renne ich zurück in das vermeintliche Arbeitszimmer, schmeiß die Tür hinter mir zu und setze mich im Anschluss davor.

Was mache ich jetzt? Sollte ich mich zu erkennen geben? Vielleicht denkt die Person, dass ich einfach schon gegangen bin.

Was bilde ich mir ein? Früher oder später wird sie sicherlich in's Arbeitszimmer gehen müssen und spätestens dann werde ich sowieso entdeckt.

Jetzt bin ich im Zugzwang. Was soll ich jetzt bitte machen? Wo bin ich nur schon wieder rein geraten?
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Hallo Leute, wollte das Kapitel eigentlich schon längst hochladen, aber aus irgendeinem Grund ist die App beim öffnen immer wieder abgestürzt. Jetzt funktioniert aber alles wieder und ich bin zurück.

Hoffe es gefällt euch❤💎

Neue alte Zeit| Ufo361 FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt