Neue alte Zeit| Ufo361 FF

Kapitel 13

Als ich endlich zu Hause ankomme, schmeiße ich mich sofort auf mein Sofa/Bett.

Ja, ich hatte schon einige Tage auf Arbeit, die von außen betrachtet vermutlich stressiger und anstrengender waren, aber noch nie habe ich mein Bett so sehr vermisst wie heute.

Für ein paar Sekunden schließe ich einfach meine Augen und versuche an etwas anderes zu denken als den heutigen Tag.

Einen kurzen Augenblick funktioniert es, doch nur kurze Zeit später holt mich all das wieder ein.

Ich spüre wie sich Tränen in meinen Augen bilden, nur ist mir der Grund wieso ich jetzt weinen muss nicht ganz klar.

Vor ein paar Stunden, als das alles noch vor mir stand, oder während des Interviews, als ich endgültig Klarheit hatte, dass er all die Zeit, die wir miteinander verbracht haben anscheinend komplett vergessen hat und mich nicht Mal erkennt, wenn ich wortwörtlich direkt vor ihm stehe, hätte ich es ja noch verstehen können. Aber jetzt?

Vielleicht ist es einfach die Erleichterung, dass alles vorbei ist und ich den Namen Ufuk nun für eine lange Zeit nicht mehr hören muss. Ja, das wird es sein.

Nach dem ich mir das lange genug eingeredet habe, kann ich endlich aufhören zu weinen.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass Elena bereits in zwei Stunden wieder hier stehen wird, um mich abzuholen.

So wenig Lust ich bisher doch auf Feiern hatte, steigt meine Motivation und Vorfreude von jetzt auf gleich in's unermessliche.

Auch wenn Elena bislang kein gutes Händchen bewiesen hat, was potentielle Freunde für mich zu finden angeht, könnte sich das doch heute ändern.

Vielleicht ist dieser Timo ja der Typ auf den ich schon mein Leben lang gewartet habe.

Ich stehe auf und mache mich auf den Weg in mein Badezimmer. Erst als ich in den Spiegel schaue, fällt mir wieder ein, dass ich geweint habe und mein Gesicht auch dementsprechend aussieht. Ich muss mich abschminken, so kann ich auf keinen Fall das Haus verlassen.

Nachdem ich das dann auch getan habe und nun das zweite Mal an diesem Tag Make Up aufgetragen habe, geht es nun an die Outfit-Wahl.

Nach einigen Minuten in denen ich einfach auf meinen ziemlich überfüllten Kleiderschrank gestarrt habe und mir selbst klar machen musste, dass ich definitiv nicht zu wenig Klamotten habe, habe ich auch ein Outfit für heute Abend gefunden.

Meine Wahl fällt auf eine schwarze High Jeans, ein stink normales schwarzes Shirt und eine Secondhand Nike Trainingsjacke.

Ich bin echt froh, dass Elena ein Mensch ist, der es bevorzugt in Clubs zu gehen, wo du schief angeguckt wirst, wenn du im Kleid antanzt.

Denn ich hasse Kleider. Und vor allem hohe Schuhe. Das letzte Mal, dass ich diese Sachen getragen habe war bei meinem Abi Ball. Und der liegt schon acht Jahre zurück.

Ich binde mir meine Haare noch schnell zu einem Zopf, ziehe mir meine Schuhe an, dann bin ich fertig.

Als ich auf mein Handy schaue, sehe ich, dass ich doch wesentlich länger gebraucht habe als angenommen und Elena schon in wenigen Minuten vor meiner Tür stehen wird.

Ich suche mir noch schnell meine wichtigsten Sachen zusammen, stopfe diese in meine Jackentaschen, dann bin ich fertig.

Als ich nochmal mal durch mein Wohnzimmer schaue, um zu checken, ob ich auch nichts vergessen habe, fällt mein Blick auf die Schachtel Zigaretten, die noch auf dem Couchtisch liegt.

Da ich noch ausreichend Zeit habe, setze ich mich auf meine Couch und zünde mir eine Zigarette an.

Gerade als ich sie in meinem Aschenbecher ausdrücke, klingelt mein Telefon.

Da ich weiß, dass es Elena ist, die mir mitteilen will, dass sie vor meiner Haustür steht, gehe ich nicht ran, sondern mache mich einfach auf den Weg nach draußen, wo sie mich sofort mit einer dicken Umarmung begrüßt.

"Schon aufgeregt?", fragt sie mich bis über beide Ohren grinsend. Ich weiß ganz genau, dass dieses Grinsen nicht verschwinden wird, ehe ich diesen Timo getroffen habe.

Denn genau so verhält sie sich immer, wenn ich kurz davor bin mal wieder irgendeinen Typen kennen zu lernen, den sie für mich ausgesucht hat.

Als wir nach einer halbstündigen Bahn-Fahrt endlich vor dem Club stehen, bekomme ich weiche Knie.

Ich bin aufgeregt. Der Grund dafür lässt sich mir nicht so ganz erschließen.

Eigentlich gibt es nur eine Möglichkeit, woran es liegen könnte. Und die hört auf den Namen Timo.

Ist es verrückt seine kompletten Hoffnungen endlich über seinen Ex-Freund, von dem man sich vor mehr als fünf Jahren getrennt hat, hinwegzukommen in einen Typen steckt, den man einmal in seinem Leben komplett betrunken getroffen hat und sich somit nicht mal ansatzweise an sein Aussehen erinnern kann.

Vermutlich schon. Aber das ist mir egal. Mit der Tatsache, dass ich verrückt bin, habe ich mich schon vor Ewigkeiten abgefunden.

Als wir endlich die ersten in der recht langen Schlange vor dem Club sind, werden wir sofort vom Türsteher reingelassen.

Da wir hier öfter sind, kennen wir die meisten Türsteher hier und haben deswegen auch nie Probleme mit dem Einlass.

Als wir endlich drinnen sind, dröhnt der laute Bass durch meinen ganzen Bass und animiert mich dazu mit dem Kopf zu nicken.

Während ich Elena quer durch die Tanzfläche folge, schaue ich jeden Typen an, an dem wir vorbei kommen. Bei jedem frage ich mich, ob das nicht vielleicht Timo sein könnte.

Bisher war keiner dabei, der mir zugesagt hat, weswegen ich froh bin, dass davon keiner Timo ist.

Als ich plötzlich in Elena reinlaufe, welche plötzlich stehen geblieben ist, werde ich aus meinen Gedanken gerissen.

Sofort blicke ich zu Elena, die mich nur angrinst. Ich gebe ihr einen fragenden Blick zurück, woraufhin sie mit dem Kopf hinter sich deutet.

Erst jetzt bemerke ich den Typen, der hinter ihr steht und mich anstarrt.

Timo.

Er ist extrem groß, relativ schmächtig, hat lange hellbraune Haare, welche er zu einem Dutt gebunden trägt.

Auf den ersten Blick wirkt er extrem attraktiv auf mich. Sein Style, sein Aussehen, optisch passt es. Ob man das auch von seinem Charakter behaupten kann wird sich zeigen.

Er geht einen Schritt auf mich zu, wobei er mich anlächelt. Sein Lächeln kann man zu den optisch positiven Merkmalen auf jeden Fall dazu zählen.

"Ich bin Timo.", meint er. Während er die Worte sagt, verstärkt sich das Lächeln in seinem Gesicht nur noch mehr.
"Julia."

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Jajajaja! Endlich mal wieder ein neues Kapitel, sorry dass ich mir mit dem aktualisieren so viel Zeit gelassen hab, aber hatte irgendwie 'ne Schreibblockade. Ich versuche noch vor 2018 ein weiteres Kapitel zu bringen, kann aber nichts garantieren. Hoffe es gefällt euch 💞