Kapitel 61

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Wie versteinert starrte Herbstbrise Gewitterstern an. Sie bekam kaum mit, wie Rubinfleck vorstürzte,

die sich windende Schwalbenjunges am Nackenfell packte und sie von ihrem Rücken zerrte.

Herbstbrise hätte ihrer Tochte ja gerne geholfen, aber dazu war sie nicht in der Fassung.

Erst als Gewitterstern sie zu Boden schmetterte, erinnerte sie der Schmerz daran, dass sie nicht träumte.

Sie nahm nun endlich Schwalbenjunges Kreischen wahr. "HILLFEEE! MUTTER HILF MIR!!!! SIE NEHMEN MICH MIT!!!"

Nach Atem ringend, versuchte Herbstbrise sich aufzurappeln. Sie wollte zu ihrer Tochter rennen,

sie befreien, doch daraus wurde nichts. Denn Gewitterstern sprang auf sie und hielt sie am Boden fest.

Er lachte böse. "Diesmal hast du keine Chance gegen uns." Doch Herbstbrise zeigte keine Reaktion.

Sie war viel zu geschockt, um auch nur einen Ton über die Lippen zu bringen.

Ihre Gedanken galt einzig und allein Schwalbenjunges. Sie zappelte hilflos unter Gewitterstern, versuchte sich freizuwinden,

aber ihr Gegner war einfach zu stark für sie. Während Herbstbrise sich mit all ihrer Kraft hochzustemmen versuchte,

hielt sie Gewitterstern mit Leichtigkeit fest und verpasste ihr zusätzlich noch ein paar Schläge aufs Gesicht.

Stöhnend kippte Herbstbrise wieder nach hinten und spürte den Schmerz durch ihren Kopf schießen, als er hart am Boden abprallte.

Mit dröhnenden Ohren schob sie ihren Oberkörper zur Seite, bis ihr Blick endlich wieder Schwalbenjunges erreichte.

Diese war jedoch nur noch aus weiter Ferne gerade so zu erkennen und Herbstbrise bemerkte entsetzt,

dass Blaubeerjunges sich mittlerweile in den Klauen von Falkensturm befand.

Herbstbrise hatte durch Schwalbenjunges Entführung und Gewittersterns Angriff ganz vergessen, nach ihr zu sehen.

"Nein!",keuchte sie, "meine Töchter! Eschen- ähm ich meine Gewitterstern lass das sein! Was soll das?"

Gewitterstern musterte sie verächtlich. "Wir brauchen die Jungen",knurrte er schließlich, "als neue Krieger des Dämmerclans."

"Des Dämmerclans?" Herbstbrise erschauderte. Doch Gewittersterns Antwort war nichts weiter als ein Schnauben.

"Geh runter von ihr!",zischte plötzlich eine verärgerte Stimme. Herbstbrise sah, wie Gewitterstern herumfuhr.

Sie erkannte die Katze nicht, die soeben gesprochen hatte, da er ihr die Sicht versperrte. "Lavendelsee!?",fauchte er schließlich ungläubig.

"Was soll das?" "Dasselbe wollte ich dich auch gerade fragen",gab Lavendelsee zurück. "Du bist so ein mäuseherziger Lügner!

Erzählst mir, du willst mir helfen, Herbstbrise eine Lektion zu erteilen, aber stielst stattdessen unschuldige Junge!"

Nun trat Gewitterstern mit gesträubtem Fell vor, wodurch Herbstbrise endlich Lavendelsees schildpattfarbene Fell sehen konnte.

Warrior Cats - Herbstbrises SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt