Epilog

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Blinzelnd spähte ich durch die glitzernden Sternenwolken, hinein in die finstere Nacht.

Es war Vollmond und unzählige Katzen hatten sich in einer gigantischen Höhle zusammengetroffen.

Stimmengeflüster hallte von überall her durch die grauen Felswände und machten den eigentlich kalten Versammlungsort lebhaft.

Aufgeregt zuckte ich mit meiner grauen Schwanzspitze. Ich war nervös. Sehr sogar. Denn heute würde sich entscheiden,

ob die einstigen Dämmerclan Katzen, die noch dazu meine Gefährten waren, bei den vier Clans bleiben durften.

Bis jetzt versteckten sie sich noch außerhalb der Höhle. Sie würden sich erst den anderen zeigen, sobald Schilfstern von ihnen erzählt hatte.

Sonst würden die Clans - Das wusste ich genau - bloß in Panik ausbrechen. Ich zuckte mit den Ohren, als mich jemand von hinten antippte.

Schöne, freundliche Augen blickten mir entgegen. Immer wenn ich ihnen begegnete musste ich dank ihrem strahlenden Blau an Blauglöckchen denken.

Die Blauglöckchen-Augen waren umrahmt von einem zierlichen weißen Kopf, mit kleinen flauschigen Ohren.

Samtblume  ,dachte ich schnurrend. Warum muss sie sich bloß immer anschleichen?  Früher war die helle Kätzin meine allerbeste Freundin gewesen.

Jetzt mochte ich sie zwar immer noch, aber durch ihren viel längeren Tod, hatten wir uns zu lange nicht mehr gesehen, als dass wir noch befreundet sein konnten.

Samtblume brachte mich mit einem Schnurren aus den Gedanken. "Hallo Sturmblüte! Du willst die Versammlung beobachten, richtig?"

Ich nickte kurz. "Du hast doch bestimmt nichts dagegen, wenn ich dir Gesellschaft leiste!?" ,lachte Samtblume.

Lächelnd schüttelte ich den Kopf. "Natürlich nicht. Komm ruhig neben mich." Zufrieden brummend tat Samtblume wie ihr geheißen

und blickte dann ebenfalls in die Dunkelheit der realen Welt. Durch das nächtliche Schwarz war es schwer, die Clankatzen zu erkennen.

Trotzdem aber machbar. Mein Blick glitt durch die Reihen der versammelten Krieger und blieb an einer Kätzin mit rötlich schimmerndem Pelz hängen.

Ich wusste, dass sie Herbstbrise war. Denn nicht nur das rotgoldene Fell, sondern auch ihre schlanke Körperform machte sie unverwechselbar.

Herbstbrise unterhielt sich mit vier Katzen, die ich beim Kampf schon einmal gesehen habe.

Das Fell der einen war schwarz-weiß, die Kätzin neben ihr hatte einen schildpattfarbenen Pelz. Sie hatte sich an einen braun getigerten Kater geschmiegt,

der nahe an einer bunt gefleckten Katze stand. Herbstbrise wirkte bei ihnen glücklich, was an ihrem häufigen Lachen zu erkennen war.

Zufriedenheit überkam mich. Ich war ihr nicht böse, weil sie mich getötet hatte. Schließlich hatte sie damals einen guten Grund für diese Tat gehabt.

Doch nicht nur Herbstbrise sah fröhlich aus. Alle Clans machten einen heiteren Eindruck.

Mal sehen, wie lange das noch so bleiben wird. Ich denke, dass ein ziemlich großes Chaos eintritt, wenn die Dämmerclan Katzen erstmal da sind.

Warrior Cats - Herbstbrises SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt