Kapitel 102

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Fauchend stürzte sich Herbstbrise wieder in die Schlacht. Sie hatte ihre Rache nun ausgeübt und konnte befreit weiter kämpfen.

Kaum war sie wieder bei den anderen Katzen  angekommen, wurde sie von hinten angegriffen. Zwei muskulöse Kater warfen sie um.

Herbstbrise konnte gerade noch einen Blick auf ihre Pelze erhaschen - der eine grau, der andere schwarz - bevor sie auf ihr landeten.

Die rote Kriegerin stöhnte auf, als die schweren Körper der beiden ihren Brustkorb zusammendrückten.

Das Atmen viel ihr nun schwer. Doch sie hatte nicht vor, sich jetzt schon geschlagen zu geben, also verpasste sie dem Grauen einen Schlag aufs Ohr

und zerkratzte dem Schwarzen die Nase. Der graue Kater lachte böse auf und bleckte die Zähne. "Soll das alles sein, Kleine?

Ich habe das Gefühl, von einem Jungen bekämpft zu werden."
Sein Kamerade schnurrte zustimmend.

Herbstbrise kräuselte wütend die Lippen. Wenn diese beiden Mäusehirne mehr wollten, dann konnten sie das gerne haben.

Sie holte tief Luft. Ich darf keine Schwäche zeigen. Es geht hier um Leben und Tod. Dann ließ sie jäh die Pfote auf das Auge des dunklen Katers niedersausen.

Der Feind heulte getroffen auf und ergriff die Flucht. Bloß der Graue blieb noch bei Herbstbrise zurück.

Urplötzlich schoss er vor, packte sie am Hals und schleuderte sie wie einen schweren Sack gegen einen großen Stein.

Herbstbrise zuckte zusammen, als sie gegen den harten Stein krachte. Jeder Muskel schmerzte und ihr wurde schwindlig.

Verschwommen sah sie noch die Gestalt des grauen Kriegers, die nur noch schwach von der Nacht zu unterscheiden war,

bevor sie Krallen am Bauch trafen. Herbstbrise erzitterte bei dem  Schmerz, der ihr durch den Körper schoss.

Eine Pfote strich ihr sanft über den Rücken, getränkt von ihrem eigenen Blut. "Genug, Süße?" ,fragte der feindliche Kater nun mit honigweicher Stimme.

Herbstbrise nickte geqäult. Heißer Atem kitzelte sie am Ohr, als der Fremde verlangte: "Dann beweiß es mir und kämpfe an meiner Seite weiter."

Herbstbrise ließ ein Knurren vernehmen. Wusste dieses Fuchsherz denn gar nicht, wann Schluss war?

"Lieber sterbe ich, als dass ich dir und deinem Clan helfe, uns zu vertreiben!" ,gab sie zurück.

Dabei war sie sich ganz und gar im Klaren, was sie sagte. Und da - Wieder diese schmerzenden Krallen.

Sie gruben sich diesmal in ihre Stirn. "Sicher?"
"Sicher" ,knurrte Herbstbrise fest.

Der brutale Feind erhob sich. "Nun gut, dann bringe ich das hier am besten zu Ende."

Herbstbrise spannte die Muskeln an, machte sich auf den tötlichen Schmerz gefasst, doch als der Graue gerade zuschlagen wollte,

riss ihn jemand zurück. Verwirrt rollte Herbstbrise mit den Augen zu der Katze, die ihren Gegner von ihr losgerissen hatte.

Warrior Cats - Herbstbrises SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt