Der Regen prasselte kraftvoll auf uns nieder als wir mit geduckter Haltung zwischen den Containern auf die Lagerhalle zuliefen, in der sich die Dämonen aufhielten. Schon aus einiger Entfernung hatte ich die Dämonen orten können, was nur ein weiterer Hinweis darauf war, wie dumm und schwach sie sein mussten.
Es war mittlerweile später Nachmittag und durch die graue Wolkendecke, die den Himmel bedeckte und aus der das Wasser nur so auf uns hinabschoss, war es ziemlich dunkel.
Wir blieben hinter dem Container, der der Lagerhalle am nächsten war, stehen und ich drehte mich zu dem etwas angespannten Ben um. „Am besten suchen wir gleich einen Weg um leise und ungesehen in die Halle zu gelangen. Wenn wir zwei von ihnen schon töten können, bevor sie uns überhaupt bemerken würde es die Situation für uns um ein vielfaches vereinfachen.“ Bens Blick war hart und er nickte mir zu zum Zeichen, dass er verstanden hatte.
Der Wind pfiff uns um die Ohren und neben uns befand sich das aufgewühlte Meer, das in wilden Wellen gegen die Mauer wütete und den Weg durch das hochspritzende Meereswasser noch zusätzlich mit großen Pfützen ausstattete.
Mit einer Handbewegung machte ich Ben klar, dass wir nun weiterlaufen würden. Er blieb dicht hinter mir und hinterließ beim Laufen genauso wenig Geräusche wie ich. Die Pfützen erschwerten es zwar leise zu sein, allerdings waren der pfeifende Sturm und das tosende Meer so laut, dass es sowieso alle Geräusche überdeckte.
Als wir an der Halle ankamen sahen wir uns um. Wir konnten wohl kaum einfach durch die Haupttüre hereinspazieren und gleichzeitig hoffen nicht entdeckt zu werden. Abgesehen davon befürchtete ich, dass die Türe laute Geräusche von sich geben würde beim Öffnen. Wir liefen also die Halle entlang und suchten mit dem Blick nach oben gerichtet nach geöffneten oder zerbrochenen Fenstern, durch die wir hineingelangen konnten.
Tatsächlich fanden wir um die Ecke ein Fenster, das zerbrochen war. Es war allerdings etwa in 4 m Höhe. Auch wenn ich recht hoch springen konnte, SO hoch war es dann doch nicht möglich. Bevor ich richtig überlegen konnte lehnte sich Ben schon zu mir vor. „Komm mal mit“, rief er mir möglichst leise zu. Wir liefen wieder den Weg zurück, den wir gekommen waren und dann blieb er neben verschiedenen Holzkisten stehen. Einige waren größer, andere kleiner. „Wenn wir ein paar nach drüben tragen und aufeinander stellen könnten wir so an das Fenster kommen.“ Ich nickte und lächelte Ben an. „Gute Idee.“ Bis hierhin stellte er sich doch gar nicht mal so schlecht an.
Wir begannen mit der größten und somit schwersten Kiste. Ich war nicht gut im Schätzen aber ich vermutete, dass die Kiste um die 100kg wog. Mehrmals mussten wir sie wieder absetzen und eine Pause machen. Als wir sie endlich unter dem Fenster abgestellt hatten, flitzten wir wieder zurück und holten die nächst kleinere Kiste. Zum Glück wogen alle weiteren Kisten nicht mehr allzu viel, sodass es nicht sonderlich schwierig war die Kisten aufeinander zu stellen.
Es standen nun ungefähr vier Kisten aufeinander, als ich entschied, dass es reichen müsste. Vorsichtig und leise begann ich unseren selbst erbauten Turm hinaufzuklettern. Ganz oben angekommen konnte ich tatsächlich das zerschlagene Fenster erreichen und hindurchsehen. Zwar war es mir nicht möglich die komplette Halle zu überblicken, aber einen Großteil konnte ich erkennen.
Durch das schlechte Wetter war es ziemlich dunkel dort drin, es fiel gerade genug Licht herein, dass ich ein paar Männer sehen konnte. Sechs konnte ich zählen und das stimmte auch mit dem überein was ich gespürt hatte. Überall lagen und standen verschiedene Kartons und ich fragte mich kurz was in ihnen verpackt war. Dann zog aber eine Bewegung meine Aufmerksamkeit auf sich. Einer der Männer – ich nahm deutlich die Präsenz der Dämonen in ihnen wahr – sprang auf und rief einem anderen etwas zu. Doch es geschah nichts weiter. Er setzte sich wieder auf einen der Kartons und blieb still. Auch die anderen saßen auf den Kartons oder lehnten sich gegen sie.
![](https://img.wattpad.com/cover/14707183-288-k122840.jpg)
DU LIEST GERADE
Die Jägerin
ParanormalEr streifte sanft meinen Arm. Ich erschauerte unter seiner Berührung und bekam wie immer eine Gänsehaut. „Du musst das nicht tun“, versuchte er mich traurig umzustimmen. Doch ich lachte bitter auf. „Und ob ich das muss.“ Ich gab ihm noch einen zar...