Hoffnungsschimmer

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Ben’s POV

   Ich saß an meinem Schreibtisch und versuchte mich mit meinen Mathe Hausaufgaben abzulenken. Kalißa würde früher oder später irgendwo auftauchen, am wahrscheinlichsten war, dass sie zu Leon fahren und ihn zur Rede stellen würde. Ich konnte also nicht viel machen, außer hier zu sitzen und zu warten bis sich jemand meldete um mir mitzuteilen, dass Kalißa wieder aufgetaucht war.

   Dass sie nun von dem Dämon in sich wusste hielt ich für höchstwahrscheinlich. Leon und ich hatten einfach zu wenig aufgepasst das Buch vor ihr zu verbergen. Dass sie es auf diese Weise erfuhr und dabei allein mit einem teuflischen Dämon war, war nicht die Art, die ich mir für sie gewünscht hätte.

   Plötzlich klingelte mein Handy und ich zuckte zusammen. Nervös kramte ich es aus meiner Hosentasche und sah, dass es Leon war. Ich tippte auf den grünen Hörer.

   „Ist sie aufgetaucht?“, fragte ich ohne Umschweife. Ich hatte keine Lust auf freundliche Höflichkeitsfloskeln mit einer Person, die ich nicht sonderlich ausstehen konnte und ich war mir sicher, dass er genauso wenig Wert darauf legte.

   „Ja sie kam zu meinem Haus, wie wir uns das schon gedacht hatten.“

   „Und was hat sie gesagt?“

   „Nun, nicht viel. Sie war verdammt wütend. Wobei wütend eigentlich kein Ausdruck ist. Ich glaube hätte der Dämon nicht die Kontrolle über sie übernommen, hätte sie mich ordentlich verletzt, wenn nicht sogar getötet.“

   „Der Dämon hat es wieder geschafft die Kontrolle zu übernehmen? Dann muss sie aber verdammt wütend gewesen sein, dass es für ihn so einfach war.“ Das verwunderte mich nicht sonderlich, schließlich hatte Kalißa allen Grund für ihren Zorn und war eher von der aufbrausenden Sorte.

   „Ja er hat die Kontrolle über sie benommen und sie sozusagen ausgeschaltet bevor er mit mir gesprochen hat.“

   „Du hast dich mit dem Dämon unterhalten?“

   „Ich habe versucht ihn umzustimmen und es sich anders zu überlegen, aber natürlich war das vergeblich.“

   Unnötigerweise nickte ich. Natürlich war der Versuch vergeblich. Kalißa war unglaublich stark und hätte sie nicht ihre Wutprobleme wäre sie wohl unbezwingbar gewesen, selbst für diesen mächtigen Dämon. Niemals würde er Kalißa freiwillig gehen lassen, sie war sein Goldstück.

   „Und du bist dir ganz sicher, dass sie von dem Dämon in sich weiß?“, Das war eine dumme verzweifelte Frage, aber ich musste sie einfach stellen.

   „Natürlich weiß sie davon. Sie hat mich direkt damit konfrontiert und sie weiß auch, dass ich derjenige war, der ihr Messer ausgetauscht hat.“

   Wieder brodelte Zorn in mir auf. Wieso hatte dieser Trottel das nur getan? Nun, ich verstand ein wenig sein Problem und seinen Grund, aber er hatte nicht einmal lange nach einer Lösung gesucht um Kalißa zu retten, er hatte einfach gehandelt.

   „Wo ist sie jetzt?“, fragte ich.

   „Ich weiß es nicht.“

   „Wir müssen ihr dringend helfen. Und wir brauchen dieses verdammte Buch, damit wir wissen wann sie das Menschenopfer abhalten wollen. Ich will wissen wie viel Zeit wir noch haben.“

   „Du Dummkopf, das Buch bringt dich kein Stück weiter, es ist in Dämonenschrift geschrieben.“

   „Pass lieber auf wen du Dummkopf nennst, Leon. Soweit ich weiß bist du derjenige der Schuld daran ist, dass Kalißa in dieser Situation ist. Außerdem lass das Buch mal meine Sorge sein, Fakt ist, ich brauche es.“

Die JägerinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt