Kapitel 21 / Augen können nicht lügen

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Drei, zwei, eins. Drrrrrrrrrrrrrrrrrrrr! Endlich, ich zählte schon die ganze Stunde die Minuten runter. Jane ging aus der Klasse und ich schlug meine Bücher zufrieden zu. Als ich mich auf den Weg zum Automaten machen wollte, um mir ein Bueno zu kaufen, hielt mich der Lehrer plötzlich auf: "Saphira, könntest du bitte aus der Turnhalle einen Gymnastikball holen?" Ich nickte und wechselte meine Route richtung Turnhalle. Für was braucht er denn einen Gymnastikball?

Als ich den weiten, nicht all zu beschwerlichen Weg hinter mir hatte. Und ich froh die hohe Bogentür zur Halle öffnete, hörte ich ein flüstern. Ich spähte durch den kleinen spalt der Tür. Nein? Seh ich da wirklich Jane und Liam? Die beiden saßen in der Ecke und küssten sich. Liam, genau der, der mich wegen meines Fuchsseins fertig machte? Wow, ich war wie weggeblasen. Dann leuchtete es mir ein, er war gar nicht mal so ein scheiß Typ, wie ich immer dachte?! Er nahm diese Deckung, damit keiner auch nur auf die Idee kommen konnte, dass er einen Fuchs liebte. Ich öffnete die Tür weiter und sie begann zu quetschen. Die beiden schauten erschrocken zu mir rüber. Ich stand einfach nur da und musste grinsen, da ich die Situation enorm witzig fand. Als ich hinter mir die Tür schloss, fing ich an zu reden: "Schaut mich nicht so entgeistert an Leute, ich bin's doch nur!" Jane atmete erleichtert aus und meinte zu Liam: "Sie ist meine Beste Freundin, und hat selber auch ein Verhältnis mit einem.. Shit, das sollte ich nicht sagen!", stockte sie als ich die Luft laut einzog. Liam stellte keine weiteren Fragen und stand auf: "Ey Saphira, tut mir leid, dass ich damals am Schulanfang so scheiße zu dir war. Ich musste so sein!" Ich nickte verständnisvoll und meinte: "Alles okay! Kann ich verstehen. Und das mit dem Verhältnis mit..."

Weiter kam ich nicht, denn er unterbrach mich sofort: "Ich weiß das mit Theo, es ist ja nicht zu überriechen!" Jane musste laut los lachen und warf mir ein Parfüm zu: "Sprüh dich damit ein. Du riechst echt etwas nach Theo!" Ich sprühte mich am ganzen Körper mit diesem Rosengeruch ein. Danach musste ich husten, da ich etwas viel vom Parfüm auch einatmete. Jane sprühte sich auch damit ein. Liam hatte wohl sein eigenes Männerparfüm. Die zwei waren richtige Profis, im vertuschen! Ich hätte mir eine Scheibe von ihnen abschneiden können. 

Ich fand es irgendwie total schön, dass Liam und Jane zusammen waren. Ich fand auch, dass die beiden total gut zusammen passten. Ich schaute auf die Uhr. Es war mittlerweile fünf Minuten vor halb eins. Fünf Minuten noch, dann hab ich es geschafft. Als die Klingel uns alle erlöste und ich meine Sachen in meine Tasche packte, verabschiedete sich Jane mit einem Augenzwinkern von mir. Ich schreitet zufrieden aus der Schule und kramte schon mal den Autoschlüssel hervor.

Warte, was ist mit dem Ball? Ach, egal..

Am Parkplatz sperrte ich mein Auto auf und setzte mich rein, neben mir stellte ich meine Tasche ab. Als ich in den Rückspiegel blickte, erschrak ich kurz. Theo saß hinten in der Reihe. "Spritztour?", fragte ich lachend. "Jep!", stimmte er zu. "Wo soll's hin gehen?" "An unseren Ort.", meinte er mit seiner rauen Stimme. Ich startete meinen Jeep, und kurvte aus dem Parkgelende.

Als wir auf der einsamen, verschneiten Straße wieder ankamen, setzte sich Theo nach vorne. Er schaute mich mit einem warmen, verliebten Blick an. Ich lächelte und nahm seine Hand. Wendete meinen Blick aber nicht von der Straße. "Es wird zeit, dass ich dir meinen Heimatwald zeige, wo ich aufgewachsen bin.", erzählte Theo. "Ich bin gespannt.", stimmte ich zu. "Früher spielten ich und meine Mama immer Bär. Wer als erstes am Baum oben ankam, hat gewonnen. Ich verlor aber immer, nur einmal gewann ich es, weil Dad sie ablenkte. Ich erinnere mich daran, als ob es gestern gewesen wäre. Dabei sind sie schon acht Jahre tot.", erzählte er, und wurde dabei auch etwas emotional. "Hey Theo, sie sind nicht ganz tot. Ich bin mir sicher, dass sie vom Himmel auf dich runter blicken. Wetten sie sind sehr stolz auf dich! Sie lieben dich bestimmt sehr!", währenddessen ich das sagte, leuchten meine Augen golden auf, und ich schaute ihm in die Augen. Seine echte Augenfarbe leuchtete auch auf. Augen können nicht lügen. 

Endlich kamen wir am Ziel an und ich stellte das Auto ab. Wir stiegen beide aus und Theo verwandelte sich zuerst, danach ich. Ein wunderschöner Wolf stand vor mir.

 Ein wunderschöner Wolf stand vor mir

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FOX  |  forbidden loveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt