Kapitel 4 / Wölfe

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Als dieser fremde Junge endlich meinen Arm wieder los lies, ging ich erst mal drei Schritte zurück. Nicht weil ich Angst hatte, sondern weil ich einen Angriff vorbeugen wollte. Er zeigte mir arrogant seine roten Alphaaugenfarbe. Ich konnte es nicht aufhalten, deshalb leuchteten meine goldenen Fuchsaugen auch auf. "Willst du mich etwa provozieren?" fletschte er schon die Zähne. Einer seiner Beta's griff ihm auf die Schulter und meinte: "Lass es lieber, Liam!". Er schüttelte ihn ab und bückte sich plötzlich nach unten. Er stand kurz vor einer Verwandlung.

Gott, warum muss das schon am ersten Schultag passieren? Ich hörte plötzlich ein lautes knurren und ein vollständig verwandelter Werwolf sprang auf Liam. Der mysteriöse Wolf schaute mich an und deutete mir mit seinen Augen an, dass ich besser laufen sollte. Also tat ich es auch. Ich rannte zu dem Klassenzimmer wo ich ursprünglich hinmusste, denn das war momentan der sicherste Ort, da ein Lehrer und andere Leute dort anwesend waren.

Ich stürmte hinein ohne zu klopfen, und die Lehrperson schaute mich bekloppt an. "Da ist ja die neue. Du bist zu spät Saphira! Setz dich zu Jane, da ist noch ein Platz frei." wies er mich zurecht. Das Mädchen mit dem Namen Jane hatte schulterlange brauen Haare, und sah im großen und ganzen sehr freundlich aus. Ich setzte mich auf den Platz neben ihr und räumte mein Federmäppchen und einen Collageblock raus. Ich schaute Jane, die rechts von mir saß an, sie zeigte mir ihre Augen. Sie waren Gold, wie meine. Ich grinste und zeigte ihr auch meine. "Hattest du denn schon stress mit den Wölfen?" fragte sie mich plötzlich aus dem nichts. Ich nickte und rollte dabei die Augen. Sie lachte leise, als kannte sie meine Probleme schon. "Wir Füchse halten zusammen. Der Junge der links von dir sitzt, ist Ethan, er ist auch ein Fuchs." Ich schaute ihn an und er grinste leicht, weil er gerade seine brünetten Haare zur Seite strich. "Zur Info, er ist mein Schwuler-Besterfreund. Du bist jetzt auch eine von uns." fügte sie hinzu. Ich drehte mich zu Ethan und grinste ihn an: "Ich wollte immer schon einen Schwulen-Bestenfreund haben!" Er lächelte und konzentrierte sich wieder auf den Unterricht.

"Wo sind eigentlich Liam und sein Rudel?", stellte der Lehrer plötzlich fest. Ich drehte mich um, und sah dass da fünf Plätze frei waren. "Warum nur fünf? Sie waren doch zu zehnt?", fragte ich Ethan. "Die andern fünf sind in der Parallelklasse, sie waren damals zwar nicht einverstanden damit. Aber es musste einfach sein, sie waren zu viele in einer Klasse.", erläuterte er mir. 

Ja, so ein Rudel Wölfe auf einem haufen, könnte durchaus zum Problem werden. 

Eine Frage war aber immer noch offen, wer war der fremde Wolf der mir gerade aus der Patsche geholfen hatte? Ich habe mir seinen Geruch nicht merken können, also war es für mich unmöglich ihn als Mensch wieder zu erkennen. Plötzlich riss jemand die Türe auf, es war Liam und vier seiner Leute hinter ihm. Er sah fertig aus, sein T-Shirt war zerissen und seine Haare standen zu Berge. Ich musste mir ehrlich gesagt das Lachen verhalten. Liam warf mir einen angepissten Blick zu, als er fast über eine Schultasche stolperte. Also schenkte ich ihm ein gefuchstes lächeln. "Du bist ja ein echter Fuchs, Saphira." lachte Jane. Tja wir Füchse sind eben so. In brenzlichen Situationen reagieren wir meistens mit einem gemeinen Lachen. Deshalb haben andere Gestalltenwandler so einen Hass auf uns. Weil sie in Wirklichkeit einfach nur neidisch sind, weil wir Füchse einfallsreicher und selbstbewusster als sie sind. Wir handeln in Situationen meistens klüger als sie und schmieden gerne fiese Pläne. Für das sind wir bekannt und verhasst. Ich bin nicht immer so, aber manchmal siegt einfach mein innerer Fuchs. Ausserdem haben wir Füchse nicht alle die selben Fähigkeiten wie Wölfe. Alle Füchse sind unterschiedlich, man kann sagen wir haben alle eine eigene Stärke. Ich habe die Macht des Feuers. Mir macht die Hitze nichts aus, dafür die Kälte schon. Die Kälte schwächt meine Fähigkeiten etwas. Mit einem Fingerschnaps  kann ich auf meinem Zeigefinger eine Flamme entfachen lassen. Echt cool oder, kann in manchen Situationen sehr hilfreich sein. Wenn ich dann auch noch dagegen blase, entfacht eine riesige Feuerwolke. Ungefähr wie bei einem feuerspeienden Drachen, aber damit will ich nicht verglichen werden. In der Eiseskälte funktioniert das mit dem Feuer eben nicht so gut.

 In der Eiseskälte funktioniert das mit dem Feuer eben nicht so gut

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