3

4.2K 227 15
                                    

Schweigend sitzen Chuck und ich neben einander und essen. Es ist eine unangenehme Stille und da ich nicht weiter über den morgigen Tag nachdenken will, überlege ich krampfhaft über welches Thema ich mit ihm reden könnte. "Also Chuck, was willst du heute denn noch so alles machen?" Ich sehe ihn interessiert an. "Hörst du Strunk denn gar nicht zu? Ich habe dir doch gerade eben erst erzählt, dass ich heute Winston helfen werde!" Betreten sehe ich weg. Als Chuck diese Geste bemerkt, fängt er lauthals an zu lachen. Da es schon Vormittag ist, ist zum Glück niemand mehr hier außer Bratpfanne, der uns erschrocken anblickt. Nun muss auch ich lachen. Plötzlich tippt mir jemand auf die Schulter. Ich drehe mich um und sehe in ein freundliches, lächelndes Gesicht. In das Gesicht von Alby. Anscheinend hat Chuck auch ihn mit dem Lachen angesteckt. "Ähm Hey..  Kann ich mich kurz zu euch setzen?" "Klar was gibt's?" Sofort verschwindet das Lächeln aus Albys Gesicht und er sieht mich ernst an. Dann fragt er leise: "Weiß er es schon?" Ich kann mir nicht vorstellen, dass Chuck mitbekommen hat, dass ich morgen ins Labyrinth gehen und vielleicht nicht mehr zurückkommen werde. Er ist immer der Letzte, der Neuigkeiten mitbekommt. Ich schüttle den Kopf. "Willst du es ihm sagen?" Darauf weiß ich keine Antwort. Ich bin die einzige Person mit der er sich richtig gut versteht. Obwohl mit Winston scheint er sich auch ganz gut zu verstehen. Ich sehe Chuck an. Auch er hört nun langsam auf zu lachen und sieht uns fragend an. "Chuck... Ich ähm..." Nein, ich werde es ihm nicht sagen. Jetzt sehen mich beide komisch an. Mir wird das alles zu viel. Schnell stehe ich auf, um aus dem Gebäude zu rennen. Draußen laufe ich sofort in Richtung Wald. Dort kann ich immer entspannen und nachdenken. Plötzlich steigen Tränen in meine Augen. Was ist denn jetzt los? Ich laufe immer tiefer in den Wald hinein bis vor mir die Mauer erscheint. Als ich diese sehe, werde ich so wütend, wie ich lange nicht mehr war. Ich nehme Anlauf und trete mit aller Kraft dagegen. Nichts passiert. Kein Riss. Keine Delle. Nichts.
Dadurch werde ich noch wütender und schlage nun mit meinen Fäusten gegen das Gestein. Immer und immerwieder. Zwischendurch hört man mal das Knacken meiner Faust oder sieht ein paar Blutspritzer auf der Mauer. Tränen laufen mir übers Gesicht, doch ich mache mir nicht mal die Mühe sie wegzuwischen. Nach einiger Zeit sieht man einen großen roten Fleck auf der Wand. Erschöpft lasse ich mich an dem kalten Gestein runtergleiten. Meine Beine ziehe ich zu mir und meine Stirn ruht auf meinen Knien. Leise fange ich an zu schluchzen. Nie sollte es so weit kommen. Nie wollte ich so schwach sein. Ich weine, schreie und schluchze mir den Frust von der Seele. Das tut echt gut nach so langer Zeit. Es tut gut schwach zu sein. Es tut gut den Schmerz zu fühlen. Es tut gut alles rauszulassen.
Da ich zu erschöpft bin aufzustehen und ich nicht will, dass mich die anderen Lichter so sehen, bleibe ich einfach so an der schützenden Mauer sitzen.

Erstmal:
Danke! Für die Votes, Reads und fürs Hinzufügen in die Leseliste. ❤😥

Zweitens:
Ich weiß nicht, was ich von dem Kapitel halten soll... Feedback wäre nett!

Drittens:
Jetzt am Anfang wird noch kein Newtmas kommen. Erst ein bisschen später.

Help. || Newtmas Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt