Wir saßen in dieser Nacht noch etliche Stunden auf unserem Felsen. Vergaßen alles um uns herum und gingen unseren tiefsten Gedanken nach.
Und jetzt bin ich mir sicher:
Ich bin schwul und in Tommy verknallt.Das ist auch der erste Gedanke, der mir am Morgen durch den Kopf schießt.
Es ist noch dunkel, ich kann nichts erkennen. Alles ist schwarz.Ich hebe meine Hand und versuche mich langsam und vorsichtig voranzutasten, dabei treffe ich leider Chuck, der sofort aufspringt und mich vom Felsen runter wirft.
Unten angekommen brauche ich erstmal einen Moment um mich wieder zu fangen. Meinem Gefühl nach habe ich höchstens ein paar blaue Flecken, nichts gefährliches.
Ich atme tief durch und öffne meine wieder Augen. Über mir steht eine Silhouette und eins steht fest, es sind nicht Chuck oder Teresa.
Die Person scheint mich nicht zu erkennen, denn sie hält einen Speer direkt auf mich gerichtet.Ich merke, wie sich meine Atmung und mein Puls erhöhen.
"Ich bin's Newt", sage ich mit zittriger Stimme.
"Ich weiß", kommt es nur stumpf zurück.
Die Stimme gehört Gally.
Er hält den Speer immernoch auf mich gerichtet.Ich versuche ein Stück zurück zu rutschen, doch er macht noch einen Schritt auf mich zu. Die Spitze der Waffe ist nur noch ein paar Zentimeter von meiner Haut entfernt.
"Gally leg den Speer weg!", versuche ich mit möglichst fester Stimme zu sagen. Allerdings bin ich mir relativ sicher, dass es sich eher wie ein Flehen angehört hat.
Er lacht."Ich habe dich sogar vor dem Neuen gewarnt. Aber du warst so naiv. Newt du warst so unglaublich naiv", sagt er mit einem wahnsinnigen Blick, "Ich kann nicht zulassen, dass so jemand wie du das hier alles allein in der Hand hat. Vor allem nicht wenn du schon so verblendet von ihm bist!"
Er holt mit seinem Speer aus.
Ich rolle mich zur Seite.
Er holt noch einmal aus.
Er trifft.
Mir wird kurz schwarz vor Augen.
Ich kann mich nicht mehr bewegen.
Ich liege einfach bewegungslos da und muss mitansehen, wie Gally immerwieder mit dem Speer auf mich einsticht. Den Schmerz spüre ich nicht.Das letzte, was ich höre, ist ein Schrei von Chuck. Dann wird mir endgültig das Augenlicht und jegliche Sinne geraubt.
Das erste, was ich am Nachmittag wieder wahrnehme, ist ein Geräusch. Es hört sich wie ein Piepsen an. Es ist durchgängig.
Lebe ich noch?
Definitiv. Ich spüre den Schmerz, er lässt mich heftig zusammenzucken.
Ich versuche meine Augen zu öffnen.
Ich liege im Krankenzimmer. Natürlich.
Niemand sonst ist im Zimmer. Ich sehe an mir hinunter.
An meinem Körper sind viele Verbände, ein paar davon sind blutgetränkt. Gally hat sein Ziel wirklich nur knapp verfehlt.Die Tür geht auf und Minho kommt rein? Minho? Er lebt?
Ich springe auf, ignoriere den Schmerz und falle ihm um den Hals.
Dann weine ich. Ich begreife überhaupt nichts mehr. Mein Körper wird von einem Heulkrampf geschüttelt.
Minho drückt mich fest an sich und streicht über meinen Rücken. Auch er weint.
Ich schluchze.
"Hey alles ist gut", versucht er mich zu beruhigen.
Ich schüttele nur den Kopf.
Es ist nicht alles gut.Ich kam an diesem Tag nicht mehr runter. Meine Tränen verschwanden nicht. Ich konnte mich nicht von Minho lösen. Es war einfach alles viel zu viel für mich. Am Ende habe ich dann Beruhigungsmittel bekommen und bin kurz darauf eingeschlafen.
In der Nacht werde ich von einem Geräusch wach.
Es ist die Tür, sie knarrt.
Ich setze mich auf.
"Wer ist Da?"
Keine Antwort.
Ich versuche etwas in der Dunkelheit zu erkennen, doch es ist niemand zu sehen."Newt?"
Die Stimme gehört Teresa. Sie wurde gestern aus dem Krankenzimmer entlassen.
Ich atme erleichtert aus. "Ja? Was machst du hier?"
"Ich wollte nach dir sehen. Was ist passiert?", fragt sie leise.
Ja was ist passiert? "Gally hat mit einem Speer auf mich eingestochen, denk ich."
Sie nickt.
"Nachdem du bewusstlos wurdest, hat Chuck euch gefunden und hat geschrien. Davon wurde ich wach. Ich hab ihn ko geschlagen. Er liegt in der Kammer. Morgen wird entschieden, was mit Gally gemacht wird. Du sollst Aussagen, wenn du dich bereit fühlst."
Ich nicke, dann fällt mir etwas ein."Teresa? Was ist mit Tommy und Alby? Leben sie noch?"
Ich halte die Luft an.
Sie scheint zu überlegen.
"Das sind doch die, die die Nacht im Labyrinth verbracht haben, oder?"
"Ja! Sag schon, leben sie noch?", ich werde etwas lauter.
Neben mir bewegt sich etwas. Ich ignoriere es."Ich weiß nur, dass beide überlebt haben und dieser Minho auch."
Ich schließe die Augen und atme tief durch. Er lebt. Tommy lebt wirklich.Plötzlich höre ich neben mir noch eine Stimme. "Alby hat gerade noch rechtzeitig das Grieverserum bekommen und Thomas geht's, glaube ich, ganz gut, jedenfalls besser als dir", erzählt Minho.
Ich habe ihn gar nicht bemerkt."Minho? Was machst du hier?", frage ich deshalb. Kurze Stille.
"Ich wollte dich nicht allein lassen."
"Danke", sage ich mit einem Lächeln. Ich bin so froh, ihn zu haben.
Es wird ein wenig heller. Ich sehe, dass auch er lächelt."Was ist das eigentlich zwischen euch?", fragt Teresa plötzlich,"Ihr seid doch nicht zusammen, oder? Also wenn doch, ich würde es nicht schlimm finden."
"Was?" Wir beide lachen.
"Also ich brauch den Strunk zwar", er guckt zu mir,"aber ne, zusammen sind wir nicht. Wir sind eher wie Brüder, würde ich sagen."
Ich nicke."Aber zwischen dir und Tom läuft doch etwas?", fragt sie weiter.
Ich schüttel langsam den Kopf. "Nein, nicht das ich wüsste."
"Und warum habt ihr euch dann geküsst?"
"Was?! Nein? Gar nicht! Wir haben uns nicht geküsst!" Meine Augen weiten sich. Kann es sein, dass Teresa uns gesehen hat? Eigentlich lag sie doch in einer Art Koma, oder?Sie sieht mich belustigt an. "Nein, ich hab euch nicht gesehen, aber du bist ein verdammt schlechter Lügner, Newt."
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Help. || Newtmas
FanfictionNewt hat ein gutes Leben, wenn man bedenkt, dass er in einem riesigen Labyrinth gefangen ist und keine Erinnerungen an seine Vergangenheit hat. Er hat einen besten Freund, wie ein Bruder; alle mögen ihn und er kann so gut wie alles. Zum Beispiel sei...