Aufstieg und tiefer Fall

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"Verdammt!" schrie ich und riss die Arme hoch vor mein Gesicht. Mit einem plötzlichen ruck fiel ich nicht mehr. Wind wirbelte durch mein Haar und ich schwebte quasi auf der stelle. Verwundert öffnete ich die Augen und senkte die Arme. "Was zum...?" Mir blieben die Worte weg als ich mein Spiegelbild sah. Aus meinen Schulterblättern wuchsen Orange flammende Flügel die gleichmäßig auf und ab schlugen. "Anuschka was hast du mit mir gemacht? Was soll das?" schrie ich verzweifelt zu ihr hoch und musste mit mühe die Tränen unterdrücken die mir vor Wut in die Augen schossen.

Sie ging den Gleitflug und glitt zu mir runter und flog dann neben mir auf der stelle. "Das ist die weiter Entwicklung deiner Flamme. Ich hab es etwas beschleunigt aber das Ergebnis zählt, nicht wie man es erlangt." sagte sie zufrieden "Es ist jetzt ganz und gar deine Kraft. Die meisten verlieren ihre Kraft mit der Zeit aber es gibt eben auch die Möglichkeit sich der Kraft zu bemächtigen und sie so zu einem Teil von sich selbst zu machen. Passiert allerdings nicht so oft!" erklärte sie mir weiter und lächelte.

"Ich hab dich nicht darum gebeten diesen Mist zu bekommen! Ich wollte diese Kräfte nicht! Ich war zufrieden mit meinen Leben und ich habe endlich einen Freund! Dann kommst du stellst alles auf den Kopf was ich glaubte zu wissen und machts mich auch noch zu so einem Monster!" Schrie ich sie wütend und empört an "Ich hab die schnauze voll! Ich hab keine Lust auf deine Hirngespienste und ich werde da auch nicht mehr länger mit machen!" Schrie ich erneut, wischte mir mit dem Handrücken über die nassen wangen und flog davon. "Sam komm zurück! Sam!" hörte ich Anu noch hinter mir her rufen doch ich war schnell außer hörweite.

Anus Sicht:

Tatenlos musste ich zusehen wie Sam, total fertig mit den Nerven, Hinter der nächsten Häuserecke verschwand. Ich seufzte und rieb mir die Schläfen. Ich flog hoch zu den anderen. Sie waren auf einem Hubschrauberlandeplatz gelandet und warteten dort auf mich. Ich landete vor Jack, Türrios und Kota und lies meine Flügel verschwinden. Die drei sahen von ihrem Kartenspiel auf und sahen mich fragend an. "Das war wohl doch zu viel auf einmal für sie." sagte ich nüchtern und legte mich neben die drei auf den Boden. "Solltest du ihr nicht hinter her fliegen?" fragte Jack besorgt "Nein! Das würde alles nur noch verschlimmer, aber du könntest ihr hinter her fliegen. Sie ist durch einander und braucht Hilfe. Dazu kommt noch das ich nicht weiß ob sie ihre kräfte unter Kontrolle hat." sagte ich nebenbei und streckte mich.

Alle drei sahen mich entsetzt an. "Wenn du das weißt wie kannst du dann hier so seelenruhig davon erzählen das du sie nicht überprüft hast?" fragte Türrios empört "Das ist nicht das Problem!" wandt ich ein und setzte mich auf. "Ist es nicht?" fragte Jack verwundert "Nein! Das Problem ist das sie weit aus wichtiger für diese Mission ist als ihr bewusst ist!" sagte ich Ernst "Dann sollte ich mich mal auf den Weg machen und ihr hinter her fliegen!" sagte Jack besorgt und stand auf. "Ja tu das! Und wenn sie dann so weit ist bring sie zu mir. Wir werden während dessen weiter fliegen, du kennst unsere Pläne ja!" sagte ich. Jack nickte, verwandelte sich in einen Blauäugigen Raben und flog in die Richtung in die Sam geflogen war.

Ich sah ihm noch kurz nach und legte mich dann wieder auf den Boden neben Kota und Türrios. "Sollte Jack ihr wirklich folgen?" fragte Kota besorgt "Ich meine die beiden kennen sich doch kaum!" sprach er seine bedenken aus "Vielleicht ist genau das gerade das was Sam braucht! Einen neuen Freund der sie vollkommen versteht und genauso anderes ist wie sie!" begründete ich meine entscheidung und Kota nickte vertehend. "Menschen die mit Steinen um sich werfen sind meistens zerbrechlicher als man denkt!" sagte ich philosopiehsch und grinste in mich hinein.

Sams Sicht:

Heulend und völlig fertig mit den Nerven landete ich auf irgendeinem Dach eines Wolkenkratzers. Bei der Landung fiel ich der länge nach auf den harten Boden. Ich riss mir die Lederweste runter und warf sie von mir. Dann sankte ich wie ein Häufchen Elend zusammen und weinte bitterlich. Es war einfach zu viel passiert in letzter Zeit und dann hatte ich auch noch diese Kräfte entwickelt. Mit einem lautem knall verpasste ich mir eine Ohrfeige und rieb mir anschließend die wange. Ich beruhigte mich wieder und dachte einfach an nichts.

Eigentlich sollte die Heldin in einem film jetzt alles gut überdenken, zu ihren Kameraden zurück und am ende gewinnen sie. YAY! Aber ich würde dies nicht tun. Ich war anders und ich hatte mir vor genommen nie wieder das zu tun das ein Held an meiner stelle tun würde. Ich hatte dies einmal in der vierten versucht und hatte mich nur zum Klassenclown gemacht.

Also riss ich mich zusammen und flog zur schule zurück. Vielleicht würde mir Riek ja helfen und mir beiseite stehen. Mit immer mehr Hoffnung flog ich schneller und erreicht nach wenigen Minuten die Schule. Ich lies die Flügel verschwinden und kam vor dem Tor zum stehen. Ich rannte weiter und hatte Glück. Es war gerade Pause und Riek war mit den Jungs auf dem Platz.

Als Riek mich sah kam er zu mir rüber gelaufen. "Hey da bist du ja ich dachte schon du hättets die Flucht ergriffen!" sagte er spaßig und drückte mich kurz an sich "Können wir kurz reden es ist wichtig!" sagte ich eilig und Riek sah mich besorgt an. Dann gingen wir auf das Dach der Schule und ich erzählte ihm alles was in der letzten Zeit so passiert war und zwar wirklich ALLES!

"Also was sagst du dazu?" fragte ich dann unsicher ob er mir glauben würde. "Okay warte! Also willst du damit sagen das Anu eine allmächtige Göttin ist die aus einer anderen Welt kommt und dazu noch hier fest sitzt. Dann noch das die Regierung Anu einmal getötet hat, ein Mann vom Himmel gefallen ist und das sie Drachen und Greifen beschworen hat?" fragte er ungläubig und verwirrt "Ja!" sagte ich "Und jetzt sollst du auch noch Flammen Zaubern können?" Fragte er erneut "Ja!" sagte ich erneut. Er fuhr sich durchs Haar und sah immer wieder zu mir rüber. "Kann es sein das du zu viele Fantasy Filme in letzter Zeit gesehen hast?" fragte er skeptisch Ich rollte mit den Augen und lies meine Flügel erscheinen. "Woooow...!" mehr bekam er nicht raus und starrte nur ungläubig meine Flügel an. "Glaubst du mir jetzt?" fragte ich mit verzweiflung in der Stimme mit schwelgend. Er nickte und schüttelte dann kopf als wolle er das Bild schnell wieder verdrängen.

Ich lies die Flügel wieder verschwinden und sah ihn flehend an "Wirst du mir helfen Riek?" fragte ich und er sah mich wieder an. Verlegen legte er die Hand in den Nacken "Weißt du... du bist toll. Einfach das Perfekte Mädchen, aber ich will keinen Ärger mit der Regierung oder einer anderen Welt. Es tut mir leid Sam, aber ich mach schluss. Du wirst bestimmt jemanden finden der damit klar kommt, aber ich bin es nicht!" sagte er und verschwand durch die Tür zum Treppenhaus.

Diese Worte gaben mir den Rest. Sekunden lang starrte ich die Tür an. Es kam mir so vor als hätte sich mit dieser Tür auch jegliche Hoffnung auf ein normales Leben auf ewig geschlosen. Ich sankte zusammen und starrte auf der Seite liegend diese Tür an. Meine Tränen könnte ich nun nicht mehr zurück halten.

Ohne Ende liefen sie mir das Gesicht runter und tropften auf den Boden. Ich machte keinen laut. Ich lies es einfach geschehen und weinte schweigend vor mich hin. Mich wollte niemand und ich wollte auch niemanden. Es ist gut so, ja genau so. Dachte ich mir und starrte weiter hin die Tür an.

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Ich Und Die Göttin - Die Nahende Gefahr ||Abgeschlossen||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt