Das Erbe

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Wieder stand ich in dieser komischen Halle und das Mädchen in Schwarz saß gelangweilt auf dem Boden und sah mich amüsiert an. "Siehste hättest du gewählt hättest du ihn besiegt!" sagte sie und wieder langen alle möglichen Waffen vor mir. "Na los wähle!" sagte sie und sah gespannt zu mir rüber. "Nein ich werde einen anderen Weg finden! Einen eigenen der mir entspricht und nicht Anu!" brüllte ich wütend und plötzlich verwandelte sich das Mädchen in Anu.

Grinsend stand sie in diesem Schwarzen Kleid vor mir und schmunzelte. "Was ist an diesem Weg falsch?" fragte sie und schritt elegant um mich rum während sie sprach. "So viele vor dir waren in deiner jetzigen Lage. Völlig allein. Verlassen von ihren liebsten. Verängstigt von ihren eigenen Fähigkeiten. Was sie alles tun könnten, was sie getan haben und davor was sie tun werden!" sie lachte auf und Grinste erneut. "Was macht dich nur so besonders? Was ist es was dich aus macht? Ich frage dich warum hast du diese Kraft nicht schon längst missbraucht?" Sie blieb stehen und zeigte mit dem Finger auf mich. "Na los finde es heraus!" sagte sie und lachte. Ihr lachen hallte von den Wänden wieder und dröhnte in meinen Ohren.

Ich schreckte hoch und sah in Jacks besorgtes Gesicht. "Entschuldige ich hab's übertrieben!" entschuldigte er sich verlegen und half mir auf "Schon gut ist ja halb so Wild!" versicherte ich ihm und rieb mir den Kopf. "Ich denke das reicht für Heute. Es ist bereits Abends!" sagte Jack und mir fiel erst jetzt auf das es schon dämmerte. "Wie lange war ich den weg?" fragte ich verwundert "Knapp zehn Minuten. Ich hatte richtig Angst das ich dir was gebrochen haben könnte, aber es ist zum Glück alles gut!" sagte er erleichtert und atmete auf.

Wir gingen wieder zurück in die Wohnung, aßen noch was und gingen dann schlafen. Ich zeigte Jack das Gästezimmer und ging dann selbst ins Bett. Moro schlief auf meinem Bett und ich saß auf der Fensterbank. Ich sah auf die Straßen runter und war völlig in meinen Gedanken versunken. Warum fragt sie mich sowas? Warum soll ich eine Waffe Wählen? Um andere zu töten? Was soll das ganze überhaupt? Ich meine sie sagt zwar das da was kommen würde, aber da ist nichts! Oder kann man es nur nicht sehen? Ich raufte mir die Haare und stand von der Fensterbank auf. Ich seufzte "Ich mache mir nur zu viele Gedanken!" sagte ich mir selbst.

Ich zog mir Sport zeug an. Ein schwarzes Shirt und eine Sporthose die enganliegend bis zu den Knien ging. Dann lief ich Barfuß hoch aufs Dach. Ich war entschlossen mich mit meinen neuen Kräften auseinander zu setzten. Ich lies meine Fäuste aufflammen und kämpfte gegen einen unsichtbaren Gegner. Ich schlug mehrmals zu, duckte mich drunter weg und feuerte ein paar Feuerbälle ab die nach ein paar Metern verpufften. Mit einem Flickflack wich ich aus, rannte los, sprang und trat in der Luft zu. "Wäre ein richtiger Gegner nicht effektiver!" ich wirbelte rum und hielt Kota meine Brennende Faust unter die Nase.

"Hat Anu dich geschickt?" fragte ich nach Atem ringend, zog die Faust weg und lies die Flammen erlöschen. "Na ja nicht wirklich. Ich wollte nur sehen wie es dir geht!" sagte er und reichte mir eine Flasche Wasser die er aus dem Nichts erschuf. Ich hob eine Augenbraue. "Es ist garantiert ohne irgendwas." sagte er, ich nahm die Flasche und trank. "Es geht mir den umständen entsprechend gut, aber ich bin immer noch sauer auf Anu. Sie hat mir alles genommen! Meinen Freund und mein Normales Leben!" sagte ich dann als ich die Flasche absetzte.

"Das ist der äquivalenter Tausch. Um etwas neues zu erhalten musst du etwas mit gleichem Wert hergeben. Das ist ein Alchimistisches Grundprinzip und wird von Anu oft angewendet. Sie ist absolute Spezialisten auf diesem und vielen weiteren Gebieten der Magie." Erklärte er nicht überrascht.

"Und was war dann der Preis dafür?" fragte ich "Ein Teil deiner Gefühle, dein Normales Leben und die Verbundenheit zu Riek Matten. Es ist ein hoher Preis den du, ohne es zu Wissen, bezahlt hast aber ich hoffe das du Anu irgendwann verzeihen kannst so wie viele andere die so ihre Kräfte bekamen." sagte er hoffend. Ich seufzte "Du hast Recht ich sehe jetzt klarer, aber ich weiß nicht ob ich ihr so leicht verzeihen kann wo sie doch mein komplettes Leben auf den Kopf gestellt hat." sagte ich und warf die Flasche vom Dach. "Ich werde später darüber nachdenken, aber jetzt kannst du mir beim Trainieren helfen!" sagte ich und er nickte einverstanden.

Der Mond stand schon hoch am Himmel als wir aufhörten und beide erschöpft in die Wohnung zurück kehrten. Kota machte sich im Wohnzimmer breit und ich ging nach einer kalten Dusche auch ins Bett.

Schon wieder stand ich in der Halle. Auf dem Boden lagen wieder alle möglichen Waffen und Anu stand neben mir und sah nachdenklich auf die am Boden liegenden Waffen. "Och nicht schon wieder!" sagte ich genervt und verschränkte die Arme. "Tja das machen wir so lange bis du eine Wahl getroffen hast!" sagte sie Ernst und nahm ein Schwert in die Hand. Sie schwang es gekonnt durch die Luft und sah dann zu mir "Willst du es nicht auch mal versuchen?" fragte sie grinsend und hielt mir das Schwert hin. Ich sah sie skeptisch an. Jetzt wo ich sie aus der nähe sah, sah sie gar nicht aus wie Anu.

Sie hatte ein sanftes lächeln, wo Anu eher mächtig und elegant wirkte. Dazu hatten ihre Haare den falschen Farbton. Anus Haare waren ein kräftiges feuerrot, aber ihre waren fast Orange. "Du bist nicht Anu!" sagte ich erschrocken und wich zurück. Sie verwandelte sich wieder in das Mädchen und kam näher. "Ich bin die Flamme in deinem inneren. Durch die Energie die Anu dir Gab konnte ich Erwachen." Erklärte sie "Sam du hattest schon die Ganze Zeit eine eigene Magie in dir nur hast du sie nie bemerkt. Doch jetzt kannst du frei nach belieben darauf zugreifen. Allerdings wenn du sie nicht annimmst wird sie einfach verschwinden. Dann werde ich verschwinden!" sagte sie traurig. "Wie jetzt? Also hätte ich auch ohne Anu Magie anwenden können?" fragte ich verwundert.

Sie nickte "Ja dein Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur- Urgroßvater Mütterlicher Seitz war vor 300 Jahren ein Magier des Hochadels in England und dazu noch hoch angesehen. Er war ein Meister im Bereich Magie Waffen. Er hat sie, aber nur zur Verteidigung für sich selber und seiner Familie eingesetzt weswegen er schnell in Ungnade fiel und das Land verlassen musste. Das ist auch der Grund warum euere Familie seid damals immer von einem Land ins andere zieht. Es gibt immer noch Leute die nach den Plänen für diese Waffen suchen und sie unbedingt haben wollen, aber was sie nicht Wissen ist das ich die Hüterin dieses Wissens bin und die Pläne nicht auf Papier stehen!" sagte sie stolz und grinste.

"Warte mal heißt das etwa das ich schon die ganze Zeit eine Magierin bin und Anu mich angelogen hat wegen meiner vorfahren und sie das die ganze Zeit über wusste?" fragte ich entsetzt "Ja sie wollte vermutlich deine Kraft wieder erwecken und dich so zu deinen wahren Wurzeln führen. Was ja auch geklappt hat!" sagte sie und legte das Schwert wieder auf den Boden, das sie die ganze Zeit über in der Hand gehalten hatte.

Ich ging zu den Treppen stufen und setzte mich erst mal hin. "Na super noch mehr Zeug was mich aus der Bahn wirft! Als ob das nicht schon genug wäre, Nein ich bin natürlich eine Magierin und natürlich muss alles so sein wie in irgend so nem schlechten Film!" sagte ich sarkastisch und sah zu dem Mädchen auf.

"Wer oder was bist du eigentlich?" fragte ich sie dann und sie lächelte. "Ich bin ein Magischer Schutzgeist genauer gesagt ein von deinem Urgroßvater erschaffener Geist. Mein Name ist Moro!" sagte sie und ich starrte sie an. "Wie jetzt du bist mein Kater?" sie lachte "Nein der Name ist nur tief in dir verwurzelt, weil du seid langem wieder das Talent dazu hast Magie anzuwenden und hätte Anu dir nicht diesen Schubser gegeben hätten deine Magischen Kräfte die Kontrolle über dich erlangt und du wärst gestorben." sagte sie traurig und ich war geschockt. "Sind diese Kräfte wirklich so groß?" fragte ich "Es gab seid Jahrhunderten keine mächtigen Magier mehr. Daher hast du jetzt die gesamte Magische Kraft die deine Vorfahren nicht erlangt haben!" sagte sie und hielt mir einen tief Orangenen kleinen Dolch hin. "Wirst du dein Erbe Annehmen Sam?"

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Ich Und Die Göttin - Die Nahende Gefahr ||Abgeschlossen||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt