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Caira's P.O.V

Nathan sah mich mit offenem Mund an "Du bist die erste die mir die Stirn bietet. Wir machen einen Deal, ich erzähle dir die Geschichte warum ich fast niemandem vertraue und dann erzählst du mir deine Geschichte. Versuch gar nicht erst so zu tun als hättest du keine."

Das hab ich jetzt nicht erwartet. "Nathan, ich erzähle dir erst was passiert ist wenn ich dir vertrauen kann, wir hatten bereits einen Deal." Nathan nickte verstehend. 

Er setzte sich wieder auf meine Couch und seufzte "Okay, dann tun wir es jetzt." Ich setzte mich zu Nathan und sah ihn fragend an "Was hast du vor?" 

Nathan nahm einfach meine Hand und zog mich aus der Wohnung raus. Er lief mit mir zu seinem Auto, öffnete den Kofferraum und Baloo sprang rein. Nathan hielt mir die Tür auf und ich stieg ein.

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Wir waren auf einen Berg hoch gefahren und einen schmalen Weg hoch gelaufen, Baloo hatte jedenfalls seinen Spaß. Als wir oben ankamen merkte ich erst wie hoch wir waren.

Nathan drehte sich zu mir und hielt mir seine Hand hin. "Wenn ich dir beweisen soll dass du mir vertrauen kannst, dann werde ich dich jetzt über den Abgrund halten, keine sorge ich lass dich nicht fallen."

Nathan grinste mich an und wartete immer noch darauf das ich seine Hand nahm. Ich schüttelte wild meinen Kopf "Vergiss es! was wenn ich dir zu schwer werde oder du stolperst oder, oder.."

Nathan packte mich and er Taille und hob mich hoch "Sehe ich so aus als könntest du mir zu schwer werden? Ich stolpere schon nicht und wie du gerade siehst ist es kein Problem für mich dich hoch zu heben." 

Er sah mich bittend an "Vertrau mir."

Ich wusste nicht einmal warum aber ich willigte ein und Nathan hielt mich vorsichtig über den Abgrund.

Er sah mir in die Augen und ich musste lächeln.

Nathan schmunzelte "Du scheinst ja gar keine Angst zu haben."

Ich streichelte Nathans Wange "Scheint so als würde ich dir vertrauen."

Nathans schmunzeln wurde zu einem breiten Grinsen. Er setzte mich vorsichtig wieder ab.

Langsam ging die Sonne unter. Nathan setzte sich auf den Boden und zog mich auf seinen Schoß, mal wieder. Plötzlich fing er an kleine Küsse in meinem Gesicht zu verteilen, aber er ließ meine Lippen dabei aus.

Ich zog ihn an seinem Hals zu mir und drückte meine Lippen auf seine, er erwiderte sofort. Okay ich bin wirklich mutiger geworden...

Ich hätte niemals gedacht dass, ich diesem einschüchternden Mann einmal meine Lippen auf seine drücken würde.

Nathan lehnte seine Stirn gegen meine und Atmete schwer. "Ich vertraue dir auch."

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Nachdem Nathan und ich halben Trockensex hatten, was er als unschuldigen Kindergarten Kuss bezeichnete, saßen wir nebeneinander und genossen die Aussicht.

Es war komplett ruhig, keiner sagte etwas. Aber es war eine entspannende Ruhe. Nathan fing an zu reden "Ich war früher wirklich sowas von schüchtern.. Ich hatte meine einschüchternden  Tattoos und Muskeln, aber ich sah nur aus als wäre ich selbstsicher."

"Ich war 17 und noch ungeküsst, was für einen Jungen natürlich ein Skandal war." Ich hörte Nathan interessiert zu und sagte kein Wort, er redete weiter.

"Dann lernte ich Sherena kennen. Sie behandelte mich wie ihren Sklaven aber sie war meine erste "Liebe". Sie wollte mich nur als den gut aussehenden Freund an ihrer Seite den sie sich so erziehen konnte wie sie es wollte. Ein schüchterner Junge mit Tattoos kam ihr da ganz gelegen."

Er machte eine Pause und seufzte wütend.

"Sie tat so als würde sie mich lieben. Ich lief ihr hinterher als wäre ich ihr Köter. Manchmal ignorierte sie mich komplett. Sie betrog mich auch. Ich wusste dies eigentlich, nur ich wollte es nicht wahr haben.

"Dann traf ich Demon, durch ihn wurde ich selbstsicherer. Er öffnete mir die Augen, er zeigte mir wie einfach es ist Sherena ins Bett zu bekommen, obwohl sie mit mir zusammen war. Er machte ein Video wie er sie ohne großen Aufwand fast gevögelt  hatte, aber als sie ihn küssen wollte blockte er ab, er ist ja mein Bester Freund."

"Sherena hat mein Herz gebrochen, meine Seele verunsichert, und mich vor allem verletzt. Erst recht ihre letzten Worte. Sie nannte mich einen Hurensohn. Für viele ist das eine normale Beleidigung, die meisten nehmen es nicht ernst."

Er ballte seine Hände zu Fäusten und ich legte meinen Kopf auf seine Schulter, was ihn beruhigte.

"Meine Mutter ist eine Prostituierte. Und sie hasst es das ich Strippe, sie will nicht das ich so werde wie sie. Sie wünschte sich schon immer das ich ein "normales" leben habe.."

"Mich haben schon zu viele Leute verletzt Caira, mein Vater zum Beispiel hat mich und meine Mutter misshandelt als ich klein war. Physisch wie psychisch. Was glaubst du warum ich so viele Tattoos habe, sie erzählen meine Geschichte, aber so das nur ich es verstehe. Denn die anderen sollen meine Geschichte nicht kennen."

Wow. Ich blickte Nathan an. Er hatte tränen in den Augen. 

Ich setzte mich wieder auf seinen Schoß und legte meinen Kopf in seine Halsbeuge. Er legte sofort seine Arme um mich. 

Ich wusste nicht was ich sagen sollte also versuchte ich einfach ihn mit meiner Nähe zu trösten.

Ich nuschelte an seine Schulter "Danke, dass du es mir erzählt hast. Ich wäre nicht so stark dabei geblieben." Er lachte leise "Ich bin alles andere als Stark."

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