18. Kapitel~

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„Hermine, ich glaube du solltest jetzt wirklich ins Bett gehen. Du hattest heute einen schweren Tag", sagte Draco und wischte mit einer Hand Hermines Tränen von der Wange. Seine Berührung hinterließ ein leichtes prickeln auf Hermines Haut, dies ließ sie zusammenzucken. Hermine schloss kurz die Augen. „Ich hatte niemals herkommen dürfen", sagte Hermine mit brüchiger Stimme. „Das ist doch Quatsch", antwortete Draco mit einer tiefen Falte in seinem Gesicht und stand ruckartig von seinem Sessel auf. „Komm jetzt Hermine", sagte Draco und griff sanft nach ihrem Arm und zog sie aus dem Sessel. Hermine ging nun selbständig an dem immer noch leicht prasselnden Feuer vorbei, zur Treppe. Draco ging dicht hinter ihr und beseitigte mit einem kleinen Schlenker des Zauberstabs die 3/4 Leere Whiskyfalsche und die übergebliebene Glut und die kleine Flamme im Kamin und folgte Hermine die schon am oberen Treppenabsatz stand.

„Gute Nacht Draco", sagte Hermine mit rauer Stimme, sodass sie sich leicht räusperte und drehte sich um, um in ihr Zimmer zu gehen. „Hermine", sagte Draco und griff nach Hermine Arm, welche sofort rumwirbelte. Sie standen sich plötzlich sehr nah gegenüber, sodass Hermine Dracos Geruch förmlich aufzog. Draco rauer Hände suchten nach den warmen von Hermine. So standen sie sich gegenüber. Draco lehnte seine Stirn gegen Hermines.
„Hermine ich möchte nicht, dass du bereust hergekommen zu sein. Denn ich bereue nicht, euch in mein Leben gelassen zu haben. Ich liebe Hugo über alles und bin so froh, dass du zu mir gekommen bist. Auch du bist mir echt ans Herz gewachsen, du bist eine starke Frau. Nichts kann dich so leicht zerstören. Du bleibst dir selbst immer treu und gibtst niemals auf", eine Träne bahnte sich über Hermine Wangen. Sie genoss die Nähe zu Draco, dieser nahm sie jetzt in den Arm und Hermine bettete ihren Kopf auch Dracos Brust und Draco schlang seine Arme um ihren schmächtigen Körper. „Ich bin immer für dich da. Ich weiß was damals in Hogwarts passiert ist, ist und bleibt auch immer unverzeihlich. Doch Hugo und du Hermine habt meinem schwarzen grauen Leben wieder etwas bunte Farbe gegeben. Danke dafür, Hermine", sagte Draco leise und kaum verständlich doch Hermine zog jedes Wort auf und schloss ihre Augen. Der Spruch Alkohol macht die Menschen ehrlich, passte zu dieser Situation wohl wie die Faust aufs Auge.

Draco hatte es tatsächlich geschafft. Er hatte sie noch ein Stück mehr von dem unendlich tiefen Abgrund der Selbstverzweiflung zurückgezerrt und ihr wieder einen festen Boden zum stehen gegeben, auch wenn dieser nur sehr wacklig war. Den wenn man einmal in diesen Abgrund gefallen war, ist es fast unmöglich dort wieder heraus zukommen.

„Gute Nacht Draco", flüsterte Hermine entwand sich der Umarmung und schlüpfte in ihr Zimmer. „Gute Nacht Hermine", sagte Draco, obwohl er wusste, dass sie ihn nicht mehr hören würde.

Hermine machte sich schnell im Bad bettfertig. Doch als sie vor ihrem Bett stand stutzte sie. Ein blonder Haarschopf schaute ein Stück unter der Decke hervor. Sie zog ein Stück der Decke zurück und ein schlafender Hugo kam zum Vorschein, dies zauberte Hermine ein kleines Lächeln aufs Gesicht. Er musste sich wohl unbemerkt in ihr Zimmer geschlichen haben. Vorsichtig legte sich Hermine neben Hugo und strich ihm eine kleine blonde Locke aus seinem Gesicht. „Gute Nacht mein Kleiner", flüsterte Hermine, drehte sich auf die andere Seite und schlief schließlich mit einem Lächeln auf dem Gesicht ein.

Draco lag in seinem Bett und konnte nicht einschlafen. Der Mond schien durch sein großes Fenster, dies war aber nicht der Grund, warum er nicht schlafen konnte, seine Gedanken kreisten immer noch um Hermines Worte. War er den wirklich so schrecklich, dass niemand es mit ihm aushielt. Er hatte eigentlich das Gefühl gehabt, dass Hermine sich wohlfühlte, hatte er sich etwa getäuscht? Oder hatte da aus ihr der Alkohol gesprochen. Er wusste, er hatte sie früher nie gut behandelt. Seine Eltern hatten ihm das Gefühl vermittelt, viel mehr wert zu sein, als andere Zauberer und Hexen. Ein Schlammblut war Hermine früher für Draco gewesen. Doch nach dem Krieg ist ihn sehr schnell dass es keinen großen Unterschied zwischen Muggel und Zauberer gab, oder zwischen Reinblüter und muggelgeborene. Alle waren es Menschen mit Gefühlen. Eins hatte er auch noch gelernt: Worte können manchmal mehr verletzen als Taten. Bei diesem Gedanken bahnte sich eine kleine Träne über seine Wange. Er hatte die ganze Zeit versucht seine Vergangenheit zu vergessen, doch immer wieder würde er von dieser eingeholt. Seine Vergangenheit würde wohl immer ein Teil seines Leben bleiben, sie hatte ihn zu diesem Menschen gemacht der er heute war, nämlich zu einem verdammt schwachen Menschen.

When a baby changes his lifeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt