So vergingen drei weitere Tage. Hermine verkroch sich auf ihrem Zimmer und versuchte sich so wenig wie möglich mit Draco abzugeben. Man könnte fast denken, dass sie sich vor ihm versteckte. Sie wollte sein arrogantes Grinsen nicht immerzu sehen muss. Es war schon schlimm genug, dass sie auf ihn angewiesen war. Sie verbrachte nicht mehr ganz so viel Zeit mit Hugo, da Draco plötzlich wichtiger war. Diese Tatsache machte Hermine traurig. Sie war immer die Nummer Eins in Hugos Leben gewesen und diesen Platz nun mit jemand anderes teilen zu müssen, gefiel ihr kein Stück. Zum Essen erschien Hermine auch nicht, wie Draco sie gebeten hatte. Sie ließ sich immer nur Essen von der kleinen und lieblichen Hauselfe Lucy bringen.
Es klopfte an Hermines Zimmertür. Draco trat ein ohne auf ein „herein" zu warten. Und sah Hermine, welche sich hinter einem dicken Buch versteckte. Hermine schaute nicht nicht einmal von ihrem Buch auf. „Wo ist Hugo?", war Hermines erste Frage, die ziemlich kühl klang. „Er guckt unten Fernsehen." „Schön! Könntest du dann bitte dieses Zimmer verlassen", sagte Hermine ohne jegliche Emotion in der Stimme. „Hermine, ich muss mit dir reden." „Seit wann heiße ich den Hermine, Malfoy!", fauchte Hermine, plötzlich mit ihrem typischen Elan. „Also gut, Granger", sagte Draco und verdrehte belustigt die Augen. Hermine kniff die Augenbrauen zusammen. „Ich möchte, dass du mit mir und Hugo ins Disney Land gehst. Tu es für Hugo. Wir sind doch jetzt so etwas wie eine Familie", sagte Draco und beim letzten Satz grinste er sie frech an. Hermine schlug ihr Buch etwas sehr übertrieben laut zu und schnaubte laut. „Famillie also. Aha wie interessant, so nennst du unsere kürzlich entstandene Wohngemeinschaft", sagte Hermine grimmig. Diese Worte ließen Draco nur noch mehr grinsen. „Es ist doch nur für Hugo. Wir sind seine Familie Hermine, wir beide und die darfst du nicht zerstören. Als du so alt warst wie Hugo, hattest du doch auch eine Familie, die füreinander da war." Draco sah Hermine direkt in die Augen und schien beinah auf den Grund ihrer Seele gucken zu können. Jedoch schienen seine Worte etwas auszulösen. Ein Ausdruck tiefer Traurigkeit trat auf Hermines Gesicht. „Was für Familie? Ich hatte nie eine. Als Kind nicht und auch nicht als Erwachsene Frau", flüsterte Hermine, sodass Draco kaum etwas verstand. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen und legte sich rüglings aufs Bett. Der etwas perplexe Draco setzte sich neben Hermine aufs Bett.
Er hatte mit allem gerechnet nur nicht mit solch einem emotionalen Ausbruch. Wie sollte er denn darauf regieren, was sollte er tun? „Willst du drüber reden?", fragte Draco mit heiserer Stimme und räusperte sich einmal kurz.
„Weißt du Draco", fing Hermine an und benutze mit Absicht seinen Vornamen."Ich weiß, dass deine Kindheit nicht schön wahr, jedoch war es meine auch nicht. Meine Eltern merkten früh, dass etwas mit mir nicht stimmte, und als dann der Brief aus Hogwarts kam, war es amtlich. Ich war eine Hexe. Ein Mensch, der früher auf dem Scheiterhaufen verbrannt worden wäre. Sie haben nicht akzeptiert, dass ich anders war, dass ich besonders war. Ich war für sie so etwas wie ein Squid für Zaubererfamilien. Sie haben mich ziemlich schlecht behandelt, und das nur weil sie Angst davor hatten, dass sie am nächsten Morgen mit Hasenohren aufwachen würden. Ich war für sie wie eine Putzfrau. Ich fühlte mich immer wie Aschenputtel, ein Mädchen, dass irgendwann ihren Prinzen trifft um dann gerettet zu werden", Hermine machte eine Pause und sah zu Draco, der ihrer Erzählung gebannt lauschte und bei ihren letzten Worten traurig schmunzelte. „Ich habe mich immer so ins Lernen gestürzt um meiner Familie zu entkommen, ich wollte mich so schnell wie möglich von ihnen loseisen. Um ehrlich zu sein bin ich froh, dass meine Eltern nun in Australien sind. Dann haben sie jetzt wenigstens nicht mehr ihre verdorbene Tochter am Hals." Hermine seufzte und eine Träne bahnte sich einen Weg über ihre Wangen. „Also Draco, ich möchte für Hugo wirklich nur das aller Beste, glaube mir, ich wäre nie zu dir gekommen, wenn es nur um mich ginge. Ich liebe Hugo über alles und ich möchte ihm eine Kindheit schenken, die mir verwehrt geblieben ist." Und der Tränendamm war gebrochen, eine Träne nach der anderen rollten über ihre Wangen.
Draco musste stark schlucken. Er wusste mit dieser Situation nicht gut umzugehen. Sollte er sie trösten oder lieber in Ruhe lassen. Er hatte nicht gedacht dass sie so ein Kindheit hatte. Er hatte in ihr immer das kleine Strebermädchen gesehen, jedoch änderte sich nun schlagartig die Ansicht auf diese Dinge.
Plötzlich ging die Tür auf und ein fröhlicher Hugo hüpfte ins Zimmer. „Papa, weißt du was...?", er verstummte abrupt, als er die weinend und schluchzende Person auf dem Bett registrierte. „Mama?!", war das einzige was er raus bekam. Draco stand auf und bugsierte Hugo aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
„Hugo, deiner Mutter geht es gerade nicht so gut. Es wäre jetzt besser, wenn du sie in Ruhe lässt", sprach Draco zu Hugo. Seine Gesichtsfarbe wurde plötzlich puderrot, als ob er jetzt erst verstanden hatte,was gerade passiert war. „Ich möchte sofort zu meiner Mami", schrie Hugo und versuchte vergeblich sich an Draco vorbei in das Zimmer seiner Mutter zu schieben.
Hermine hatte mit ihren letzten Worten ihre tiefen Wunde wieder aufgerissen. Sie schloss die Augen. Erinnerungen schossen wie Pfeile durch ihren Kopf.
Ihre Mutter, die sie an den Haaren packte, weil sie den Boden nicht richtig sauber gemacht hatte.
Das vergebliche Flehen, dass sie doch bitte raus dürfte, nach einer Woche, die sie in ihrem Zimmer eingesperrt war.
Oder als ihr Vater sie ohrpfeigte, da dieser einen Teller fallen ließ, und dieses Missgeschick auf die abartigen Fähigkeiten seiner Tochter zurückführte.
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When a baby changes his life
FanficSeine Augen waren grau-blau und seine Haare waren hellblond und lockig. Dieser kleine Junge sollte der Sohn von Hermine Granger und Ron Weasly sein, dies schienen alle zu glauben, doch mit einem Schlag änderte sich das Leben von Hermine komplett und...