Die Verbrennung

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PoV: Patrick

Ich warf das brennende Streichholz gegen Manu, welcher sofort in Flammen aufging. Ich sah wie das Feuer seinen Körper verschlang.
Er schrie erst fürchterlich und ich hielt mir die Ohren zu. Auch ich fing an zu schreien, doch plötzlich verstummte alles.
Ich zog meine Hände von den Ohren.
Man hörte nur noch das warme lodern der Flammen.
*Ist er tot?* fragte ich mich, doch plötzlich erschrak ich. Ich blickte an den Stamm, an dem Manu brannte, doch ich entdeckte nicht die erwartete fackelnde Leiche.
Nein...
Tiefe schwarze Augen starrten mich an.
"Rette mich Patrick! Ich liebe dich, also lösche das Feuer. Bitte..." flehte Manu.
Weigernd schüttelte ich den Kopf.
"DU BIST NICHT MANU!!!!" schrie ich, packte den Kanister und schüttete noch mehr Benzin gegen ihn.
Die Flammen sprangen erneut auf und ein schriller, kratzender Schrei ertönte.
Ich sah wie der Bestie plötzlich die Haare ausfielen.
Immernoch schrie sie so grässlich. 
Auf einmal riss an seinem ganzen Körper die Haut auf und es enstanden riesige Fleischwunden.
Pechschwarzer Ruß floss statt Blut aus ihnen heraus und bedeckten den Grasboden mit einer schwarzen Decke.
Plötzlich begann es zu regnen.
Tränen überfüllten mein Gesicht und ich musste meinen Blick abwenden.
An mir flogen versenkte Haare und Hautteile vorbei und plötzlich wurde mir übel.
Ich übergab mich.
Auf einmal wurde mir schwindelig. Ich taumelte 2 Schritte vorwärts, bevor ich das Gleichgewicht verlor und schlagartig mit dem Kopf auf dem nassen Boden aufschlug.
Ich blickte genau in Manus Richtung und war diesem Anblick nun hilflos ausgeliefert.
Mittlerweile war an dem Baum nur noch ein verstümmeltes Stück Fleisch zu sehen, welches leblos ans Holz gekettet war.
Ich schloss verzweifelt die Augen.
Eine letzte Träne rollte mir noch über die Wange, bevor ich ohnmächtig wurde...

Langsam öffnete ich die Augen. Noch leicht benommen hob ich meinen Arm und schaute auf meine Armbanduhr.
*Wir sind vor ungefähr einer Stunde hier angekommen, das heißt ich war nicht allzu lange weggetreten.*
Ich erblickte den Rauch, der vom Baum aufstieg.
Das Feuer war durch den Regen erlöschen. Man konnte nur noch einzelne Funken erblicken.
Langsam und gequält stand ich auf und packte mir an meinem schmerzenden Kopf.
Ich ging zu der Leiche.
Man konnte nun kaum noch eine menschliche Gestalt darin erkennen.
Ich holte den Schlüssel aus meiner Tasche und löste die Ketten von Manus totem Körper.
Sofort fiel er in sich zusammen.
Nun lag er am Boden.
Die Liebe meines Lebens lag nun leblos hier vor mir.
Seufzend drehte ich mich um.
Ich nahm den Kanister und die Ketten und stellte sie in meinen Wagen.
Dann holte ich eine alte Schaufel aus dem Kofferraum und begann ein Loch zu graben.

Ich war fast fertig. Manus Leiche sollte nun darin Platz finden.
Auf einmal stieß Licht durch die dichten Bäume. Die ersten Sonnenstrahlen überdeckten die Lichtung.
Ich ignorierte das Lichtspiel und lief hinüber zu Manu.
Vorsichtig wickelte ich ihn in eine Decke...

Wer bist du? } Kürbistumor {Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt