❝Nicht mein Zirkus. Nicht meine Affen.❞
❮ NIALL❯
"Noch ein dummer Spruch und du wirst enteiert." Meine chronische Genervtheit musste ich nicht mehr verstecken, es wäre ohnehin zwecklos gewesen. Statt darauf einzugehen, statt mich einfach zu respektieren und für fünf Minuten die Klappe zu halten, lachte Olly bloß schadenfroh auf und legte seine Beine dreist über die Lehne meines Sessels. "Ich zähle bis drei, dann sind deine Käsefüße aus meiner Riechweite...Eins..." Weiter fortfahren musste ich nicht, denn Olly verstand Gott sei Dank, dass mein Arm lang genug war, um meine Faust dort zu versenken, wo es ihm verdammt weh tun würde!
Die Idee, bei dem Sieg seiner Mannschaft mit Pokal vor dem Gehänge und splitterfasernackt zu posieren war bescheuert und dies sagte ich ihm nicht zum ersten Mal. Auf eine Wette dieser Art würde ich mich ganz sicher nicht einlassen.
Nach dem gestrigen Tag, der überfüllt von Verwirrung war, war ich nicht in Stimmung für seine Spielchen. Allen voran, weil ich eiskalt versetzt worden war. Lexy tauchte nicht, wie eigentlich abgemacht auf dem Dach auf und ich bekam keine Erklärung.
Eigentlich wollte ich lediglich gut frühstücken, um dann gemeinsam mit Olly, Luke und Ashton den Fußballplatz zu betreten. In einer nächtlichen Aktion, die deutlich länger gedauert hatte, als geplant, hatten wir mit knappen vierzig Mann den Platz gereinigt, Rasen gemäht, Tore aufgebaut und Linien gezogen. Dementsprechend gerädert fühlte ich mich heute Morgen, als man mich um Punkt sechs Uhr morgens aus dem immerhin viereinhalb stündigen Schlaf riss.
"Komm schon, Horan. Wir kommen nicht hier raus, Dunkin' Donuts haben keinen Lieferservice und selbst wenn, dann käme nie und nimmer irgendjemand hierein. Nicht, seit die Obamas ihren Aufenthalt verlängert haben. Wo ist das Problem, wenn wir an der Rezeption nachfragen, ob man das Frühstücksbuffet ein klein wenig früher eröffnen kann?"
Das Problem, lag an derjenigen, die gerade ihre Frühschicht absolvierte. Nach allem, was ich über sie wusste, wollte ich Ginny ungern gegenübertreten. Ich könnte nämlich für nichts garantieren und ein Blutbad, war definitiv schlechte Publicity. Spendengelder konnten wir uns dann sicherlich abschminken.
"Ach mach doch, was du willst", sagte ich schließlich und tat absichtlich, als wäre es mir egal. Tatsächlich hoffte ich auf Ollys Sturheit und pokerte hoch. Doch mein Einsatz lohnte sie und er kaufte mir den Bluff einwandfrei ab. "Dann geh' ich halt, du faule Sau", schnaubte er, erhob sich flink und machte sich auf den Weg zur Rezeption. Somit hatte ich gewonnen und ließ ihn obendrein noch in dem Glauben, er sei als Sieger aus unserem 'Streit' hervorgegangen.
Während ich also darauf wartete, dass mir mein Freund zumindest einen gescheiten Kaffee organisierte, scrollte ich durch meine Instagram-Timeline. Meine Direktnachrichten quollen mal wieder über und ich beschloss, mir die ersten paar genauer anzusehen. Sämtliche Kommentare bezogen sich auf das gestrige Konzert und ich konnte nicht anders, als breit zu grinsen. Nur sehr, sehr wenige Nachrichten erreichten mich bezüglich Lexy, doch ich bereute es nicht, nach ihrer Hand gegriffen zu haben. Ich wusste in diesem Moment, dass es sie beruhigen würde und was der Rest der Welt davon dachte, war mir herzlich egal. Nicht einen Gedanken verschwendete ich daran. Stattdessen kämpfte ich mit mir selber, denn das Verlangen sie einfach in die Arme zu ziehen, war verdammt groß.
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New York (K)Nights ✨ NH
Fanfiction❮ Manchmal hat es wirklich keinen Sinn die Stirn zu fletschen und die Zähne zu runzeln. ❯ - Heinz Erhardt 🗽 Eigentlich hätte alles gut werden können. Sie hatte einen Job...