❝Who do you really know? Even if they're right in front of you.❞
- Jim Carrey❮ LEXY ❯
Pure Wut zog sich wie ein ausgelutschter Kaugummi durch den gesamten Tag.
Nicht einmal die Siegerehrung, die mir aufzeigte, dass Nialls Team grandios verkackt und mit weitem Abstand auf dem letzten Platz gelandet war, konnte meine Enttäuschung mildern oder mich auch nur ein bisschen aufheitern. Zwar freute ich mich kurzweilig darüber, dass die Oldies unter Michael J Fox auch in diesem Jahr wieder den Pokal einheimsten, aber nachhaltig aufgehellt wurde meine Stimmung dadurch auch nicht.
Inzwischen hatte Ashtons Nase immerhin aufgehört zu bluten, ein leicht bläulicher Fleck zeichnete sich ab aber es war nichts, was sich nicht mit ein bisschen Make Up verdecken ließ. Hauptsache das immer wiederkehrende Nasenbluten, wenn er auch nur einmal falsch nieste, und die Kopfschmerzen blieben, wo der Pfeffer wuchs.
Trotzdem lag ihm der gestrige Tag offensichtlich noch immer quer im Magen. Der aufgeweckte Junge, der sonst zu jeder Tages- und Nachtzeit in der Lage war, wie ein Scheunendrescher zu fressen, rührte an diesem Morgen nur lustlos in seiner Müslischale herum, bekam keinen Bissen herunter und stützte seinen Kopf mit der Hand ab.
Mein schlechtes Gewissen stieg in immense Höhen.
Während er, vom Bandältesten zum Bandkind herabgestuft worden war, degradierte mich jedes Mitglied nun zur Persona non Grata und selbst Calum schien sich auf die Seite seiner Freunde geschlagen zu haben. Selbst verständlich. Warum sollte er auch nicht.
„Jungs, ich kann nichts dafür, ehrlich!" beteuerte ich zum hundertsten Male, auch wenn es nicht der vollständigen Wahrheit entsprach. Ich hatte Niall nur ein bisschen provozieren wollen. Woher sollte ich bitte wissen, dass er seine Wut nicht an mir, sondern an Ash auslassen würde? Nie hatte ich ihn so wütend und schon gar nicht gewalttätig gesehen.
Aber meine Entschuldigungen zählten nicht und so beschloss ich die Jungs alleine zu lassen.Außerdem war es früh am Morgen und ich hatte Scarlett hoch und heilig versprechen müssen, dass ich zu unserem Meeting in einer Viertelstunde auflaufen würde. Andernfalls zerrte sie mich an den Haaren ins Zimmer, so meine selbsternannte Partnerin.
Somit blieb mir wohl oder übel nichts Anderes übrig, als mich auf den Weg zu machen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Emmas überraschenderweise leeren Suite, in welcher ich mich unter Absprache mit der Wahl-Blondine, an ihrem Koffer bediente, machte ich mich auf den Weg ins Konferenzzimmer.
Noch bevor ich die Tür überhaupt öffnete, hörte ich Stimmen. Mindestens eine davon, ließ mein Herz höher schlagen. Die andere, verleitete mich eher zur Flucht. Aber weder ein absoluter Fangirltod, noch eine spontane Flucht ins Ausland kamen in Frage. Nur der Gang in die Hölle war eine Option. Keine schöne aber die einzig mögliche.
„Da bist du ja!" wurde ich direkt, ein bisschen zu euphorisch begrüßt und ich hatte das hässliche Gefühl, dass mir etwas verheimlicht wurde. „Darf ich dir eine absolute Legende vorstellen?" Mit einer großen Geste holte sie aus und niemand geringeres als Ewan McGregor trat hervor. Während Scarlett hibbelig vom einen auf den anderen Fuß trat, um ihre Freude ein bisschen zu verbergen, strahlte ich den Schotten an und schloss ihn in eine herzliche Umarmung. Es war lange her, seit wir uns das letzte Mal gesehen hatten und auch, wenn ich nicht unbedingt nur Schönes mit seiner Nichte verband, so war mir der Schauspieler doch ans Herz gewachsen. Scarlett hingegen sah mich ziemlich ungläubig an, was ich jedoch einfach ignorierte.
Allerdings kam ich nicht herum, auch Niall zu bemerken. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie er desinteressiert, mit vor der Brust verschränkten Armen vor dem Fenster stand und seinen Blick schweifen ließ. Ein Teil von mir wollte Ashton unbedingt rächen und ihn aus dem offenen Fenster stoßen. Der andere, welcher Gott sei Dank überwog, blieb vernünftig und lauschte stattdessen, was Ewan zu erzählen hatte.
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New York (K)Nights ✨ NH
Fanfiction❮ Manchmal hat es wirklich keinen Sinn die Stirn zu fletschen und die Zähne zu runzeln. ❯ - Heinz Erhardt 🗽 Eigentlich hätte alles gut werden können. Sie hatte einen Job...