❝Einer von uns beiden ist blöder als ich.❞❮ NIALL ❯
Seit gestern Abend war hier deutlich der Wurm drin. Scarlett lag völlig fertig im Bett und schlief seit unzähligen Stunden, dass man Angst haben musste, sie hörte spontan auf zu Atmen. Lexy kroch von einem Bett ins nächste, Luke war zu dämlich, um mit zwei Kids herumzualbern, Harry klebte an Emma und sah aus, wie der letzte Penner, Shawn war vom Erdboden verschluckt und die Aufbauarbeiten für Justin Baldoni hingen an allen Ecken und Kanten.
Langsam verstand ich Scarletts Problem. Wenn mir nicht bald eine Lösung für all die Probleme einfiel, würde ich mich entweder zu der Hotelerbin legen oder einfach gleich ohne Flügel fliegen gehen. Vom Dach aus.
Ach das war doch alles ganz, ganz großer Mist.
Eigentlich hatte ich Harry nur ärgern wollen, als wie ein gefundenes Fressen völlig verzweifelt vorm Fahrstuhl stand. Schließlich wusste ich, dass wir uns vor nicht einmal fünf Minuten verabschiedet hatten aber aus irgendeinem Grund lief ab dort wirklich alles aus dem Ruder. Ich verlor komplett den Überblick und sah irgendwann einfach nur, wie Harry erst Emma und dann seine Beine in die Hand nahm. Vielleicht war es die Tatsache, dass ich Harry nie wie den letzten Penner hatte rumlaufen sehen oder der Fakt, dass seine letzte Dusche auch schon ein Weilchen länger her gewesen sein musste. Vielleicht aber auch einfach nur daran, dass viel zu viele Dinge gleichzeitig abliefen.
„Du kannst nicht ewig weglaufen!" rief Lexy ihm wütend hinterher. Woher sie gekommen war, hatte ich genau so verpasst, wie die Tatsache, dass Jack und James, wie Max und Moritz hinter einer Ecke hervor lugten und sich einen Spaß draus machten, was hier gar nicht so versteckt vor sich ging. Trotzdem lachte ich sarkastisch auf. „Was?" fragte Lexy verwirrt. Und oh, wie gerne hätte ich mir einfach auf die Zunge gebissen, doch ich war es verdammt nochmal Leid der Depp zu sein. Völlig egal, was ich tat, es war falsch und somit ließ ich meinen Dampf ab.
„Hörst du dir eigentlich selber zu?"
Naja, vielleicht war es nicht wirklich ‚Dampfablassen', wenn ich einen sarkastischen Kommentar abgab, in der Hoffnung, sie dachte darüber nach. Fürs erste genügte es und ich beschloss sie einfach stehen zu lassen. Irgendwann in diesem Jahrtausend würde es schon ‚Klick' machen. „Jack, James, bei Fuß!" Zu meiner Überraschung folgten sie mir tatsächlich, zwar dämlich kichernd, aber immerhin überhaupt. Im Gegensatz zu manch anderen.
An der Tribüne angekommen, die glücklicherweise schon dort stand, wo sie hingehörte, reichte ich den beiden Quatschköpfen ihr Moderationsbuch. „Das hat Scarlett euch schreiben lassen, bitte seid so lieb und korrigiert. Heute ist ausnahmsweise ein ernstes Thema. Ich habe euch hier noch ein paar Flyer mitgebracht." Zuerst hielt ich es für ein bisschen übertrieben, mit wie viel Informationskram der Schauspieler angereist kam. Dann verstand ich, wie sehr ihm diese Themen am Herzen lagen und so wunderte es mich auch nicht, dass er gleich zwei Vorträge halten würde. Wie genau wir die Pause dazwischen gestalten wollten, wusste ich noch nicht.
Jack ein kleines Bit spielen zu lassen, würde die Stimmung lockern. Andererseits wäre es, bräche man es herunter auch wieder nur Gerede.
Die beiden Männer rollten genervt mit den Augen, doch ich hatte keine Lust darauf zwei Erwachsene zu tadeln. Ich versuchte es mit Betteln. „Bitte, bitte, bitte baut keinen Mist, ja?"
Gelangweilt blätterte Jack das Material durch, bevor er fragte: „Also sollte ich mir Gags á la ‚Mensch, das raubt mir glatt den Atem' eher klemmen, huh?" Ich musste mich wirklich schwer am Riemen reißen, nicht zumindest zu schmunzeln. „Jack, es geht um eine chronische Lungenkrankheit und toxische Maskulinität. Ich meine, bei zweitem hast du sicher keine Probleme-" Ich musste meinen Satz nicht vervollständigen. James genügte es, um Jack zum einen auszulachen und mir zum anderen sein Wort zu geben, sie würden sich zusammenreißen.
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New York (K)Nights ✨ NH
Fanfikce❮ Manchmal hat es wirklich keinen Sinn die Stirn zu fletschen und die Zähne zu runzeln. ❯ - Heinz Erhardt 🗽 Eigentlich hätte alles gut werden können. Sie hatte einen Job...