❝Der Kummer, der nicht spricht, nagt leise an dem Herzen, bis es bricht. ❞
(William Shakespeare)❮ NIALL❯
Das letzte was ich mitbekam, war ein dumpfer Aufprall, dann knipste irgendjemand erschreckend schnell das Licht aus.
Als ich wieder zu mir kam, spürte ich keinen harten Steinboden mehr, sondern kalte Fliesen und etwas Feuchtes im Gesicht. In meinem Kopf schien jemand mit einem Presslufthammer Salsa zu tanzen und mein Kiefer spielte Techno. Scheiße, brummte mir der Schädel.
Nur langsam schaffte ich es meine Augen offen zu halten. Louis' Silhouette ist die erste, die ich wahrnahm. Hektisch versuchte er einer weiblichen etwas wegzunehmen, doch ihre Finger waren flinker.
„Hey." Ihre Stimme würde ich unter Hunderten erkennen, nur erschien sie mir grade ätzend laut.
„Schön, dass du wieder unter uns weilst", feixte Louis und half mir dabei, mich aufzusetzen. „Wo kommst du denn her?" fragte ich meinen besten Freund verwirrt und nahm dankbar das Wasser entgegen. Meinen Mund zu öffnen war nicht die beste Idee. Anton besaß einen beachtlichen rechten Haken, der DJ hatte mich ordentlich getroffen.
Aber ich hatte es mir auch ordentlich verdient.
Trotz der Tatsache, dass mir Louis fast schon zärtlich Blut und Spucke aus dem Gesicht tupfte und ich immer noch nicht so wirklich wusste, wieso er heute schon angereist war, sah ich zu Lexy.
In ihrem Blick lag etwas Undefinierbares und ich musste ganz, ganz dringend mit ihr sprechen, denn ein Part, der sich deutlich aus dem Gefühlswirrwarr ihrer Mimik abzeichnete, war Wut. Auf mich gerichtete und leider sehr berechtigte Wut.
Nur kam mir Harrys Freundin dazwischen. Mal wieder.
Völlig gehetzt stürmte sie in die Personaltoilette - mittlerweile wusste ich nämlich auch, wo ich eigentlich war - und griff nach dem Handgelenk ihrer Freundin.
„Hailee braucht dringend deine Hilfe, der Musikstand ist unterbesetzt", presste sie atemlos hervor und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Lexy hatte nicht den leisesten Hauch einer Ahnung. Egal ob es um Produktionstechniken oder einfache Tonspuren ging. Sie kannte sich verdammt noch mal nicht aus und ich wollte, dass sie blieb.
Meinen Mund verließen diese Gedanken aber nicht. Stattdessen dachte ich weiter wirres Zeug.
Beispielsweise: Stimmt, die Brünette war ebenfalls anwesend, als Anton mich mit nur einem Schlag k.o boxte. Irgendwie hatte ich den Moment verpasst, indem sich Lexy und meine Ex-Affäre angefreundet hatten. Einmal sahen sie sich in dieser für mich verhängnisvollen Nacht. Was danach ablief, wusste ich nicht. Warum mir das Ganze genau jetzt durch den Kopf schwirrte, wusste ich nicht.
Aber es tat weh, dass sich Lexy wortlos mit zerren lies und sich nicht einmal umdrehte.
„Gut. Kommen wir zum Punkt", befahl Louis keine Sekunde nach dem die Tür ins Schloss gefallen war. Verwirrt sah ich ihn an und beobachte, wie er eine Zigarette aus der Schachtel pfriemelte und sie mir ebenfalls entgegen streckte. Noch verwirrter nahm ich sie an und wartete gespannt darauf, was als nächstes passieren würde.
Zuerst zog mein Freund jedoch genüsslich an dem Krebs in Stangenform und atmete den Rauch anschließend langsam und viel zu dramatisch wieder aus.
„Also Niall." Begann er wieder und sah mich mit einem solch arroganten Blick an, dass ich ihn am liebsten schlagen würde. Davon hatte ich in letzter Zeit aber definitiv genug, also tat ich es ihn gleich und zog lieber theatralisch an dem Glimmstängel. „Jetzt mal Ketchup bei die Pommes: Was ist denn euer scheiß Problem alter?"
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New York (K)Nights ✨ NH
Fanfic❮ Manchmal hat es wirklich keinen Sinn die Stirn zu fletschen und die Zähne zu runzeln. ❯ - Heinz Erhardt 🗽 Eigentlich hätte alles gut werden können. Sie hatte einen Job...