Epilog: Rätselhaftes, Märchenhaftes Richtig

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But "just friends" don't look at each other like that.

„Es gibt wirklich nichts zu erzählen, ich schwöre!" Mit einem leichten Lächeln auf den rosigen Wangen legt sie ihre rechte Hand aufs Herz. Ihre linke kreuzt die Finger hinter ihrem Rücken. Aber wer sieht das schon.
Natürlich glauben ihr ihre Freunde nicht ein einziges Wort.
Weder Harry und Emma, noch Scarlett und schon gar nicht Ginny und Olly. Jeder schmiegt sich hier an irgendwen, nur Lexy und Lily stehen alleine da. Allerdings aus einem plausiblen Grund.

Lilys bessere Hälfte malträtiert gerade eine mit Schlagfell bespannte Mülltonne vor tausenden von Menschen.
Und Niall ist auf der Suche nach Cola für seinen Whiskey, den er heimlich in den Madison Square Garden geschmuggelt hat, einfach, weil man von ihm nichts dergleichen erwartet.

Auch die restliche Welt scheint sie nicht in dieser kolossalen Location zu erwarten. Die Freunde sind ganz alleine. Und doch wieder nicht.

Völlig pathetisch lässt Lexy ihren Blick wandern. Sie könnte nicht stolzer sein.

Wenn ihr vor nur einem halben Jahr jemand erzählt hätte, wie viele Happy Ends es in ihrem Leben geben würde, sie hätte laut gelacht. Und mit ein paar wenigen Steinchen um sich geschmissen.
Lily verliebte sich und strotzt seit dem allem und jedem. Seien es dämliche Fragen von Interviewern, kreischende Mädchen oder dem ein oder anderen fiesen Kommentar unter ihren Bildern. Sie ist wahnsinnig stark! Und dass die junge Frau dem Hotel den Rücken gekehrt hat, um in einem renommierten Haus in LA als Concierge zu arbeiten, hat Lexy ihr fast verziehen.

Dass Olly Nerven aus Drahtseilen besitzen muss, hat er brillant unter Beweis gestellt. Trotz der schamlosen Rumknutscherei, die sich die beiden hin und wieder gönnen, scheint noch niemand mitgeschnitten zu haben, wie glücklich Olly ist. Von Ginny ganz zu schweigen. Die junge Frau ist so lieb, selbst Stammgäste runzeln hin und wieder verwirrt die Stirn. Doch Lexy freut sich für ihre Schwester. So sehr, dass sie zugesagt hat, einen dritten Anlauf zu Starten. Acreman WG's überleben für gewöhnlich aber nie lange.

Was bei Harry und Emma los ist, weiß sie gar nicht wirklich. Das realisiert sie erst, als sie ihren Blick zu ihrer besten Freundin wandern lässt. Lexy liebt die verrückte, leicht verklemmte Frau, klar. Aber seit sie versprach sich rauszuhalten, weiß sie nur, was sie sieht. Zum ersten Mal seit langer Zeit, kann man Harry im Gesicht ablesen, wie er sich fühlt. Er verstellt sich nicht, versteckt sich hinter keiner Wand. Er strahlt ein Gefühl aus, was ihr selbst noch immer irgendwie zu fehlen scheint. Ankommen. Harry ist gänzlich bei sich und das färbt auf seine Freundin ab. Vielleicht sollte sie doch dazwischen funken? Ein bisschen Summen dürfte doch erlaubt sein oder? ♬ If you like it, then you should put a ring on it

Wenn sie sich aber so umsieht, dann fällt ihr eine Sache auf.

Abgesehen davon natürlich, dass sie Ashton ganz, ganz dringend eine Knallen muss. Wie kommt dieser Arsch eigentlich dazu, der Welt zu offenbaren, warum er Lie to me schrieb. Und was zum Teufel dauert so lange bei Niall? Lexy ist sich sicher, wenn Niall hört, was sein angeblicher Freund da in die Welt hinaus posaunt hat, wird er ihr beistehen, wenn sie den Vollidioten verprügelt.

Was Lexy nicht weiß?

Niall wird das auf gar keinen Fall tun. Er wird Ashton nicht wehtun, dafür, dass er ihm hilft, den Sturkopf, ganz hinten in der Louge endlich in die richtige Richtung zu schieben.
Stundenlang brüteten der Ire und der Australier über einem Dutzend verschiedener Songs.

„Dass sie deine Muse ist, ist die Untertreibung des Jahrhunderts, Niall", hatte der Lockenkopf kommentiert. „Ich habe für Lily grade so einen ordentlichen Song zusammen gezimmert."
Niall lachte auf. „Ich habe nicht gesagt, dass es ordentliche sind. Deshalb bist du hier."

Wenn Lexy und Niall eines gemeinsam haben, dann ihr immenses Kommunikationsproblem.
Harry und Emma oder gar Ginny und Owen wären ihm keine große Hilfe gewesen. Er wusste, nur Ashton könnte ihm damit helfen, das auszudrücken, was er sich nicht traut, wofür er nicht die richtigen Worte findet. „Ich kann nicht so gut reden, weißt du", hatte Nialls erster Satz dem Schlagzeuger gegenüber gelautet.

Nachdem die Jungs eine ganze Menge Ideen einfach wieder verwarfen, blieb nur der Klischee-Romanzen-Schnulzen-Kram. Dass Lexy nie zugeben würde, wie sehr sie so einen Mist eigentlich mochte, wusste bis dato nur er.

Heute würde sich das ändern.

Heute würde sich alles ändern. Hoffentlich.

Niall ist sich sicher: „Nur Freunde" sehen sich nicht so an. „Nur Freunde" wissen nicht all diese Kleinigkeiten über einander. Er liebt sie. Und wenn sie das bis heute nicht verstanden hat, dann wird es jetzt so sein.

Es gibt kein Zurück.

Die Scheinwerfer erlöschen. Nur er und seine Gitarre betreten die Bühne. Die Arena ist seltsam still, es kommt ihm vor, als erfülle alleine sein Herzschlag das riesengroße Gebäude.
Die ersten Klänge ertönen. Tief atmet er ein und wieder aus. Kein zurück mehr.

✨ ✨ ✨

✨ ✨ ✨

Darlin', are you always tryin' to blame me?
Is it me 'cos you came here? Just accept that time was wrong
Oooh, change thee
I've been thinkin' bout it lately: We never finished what we started
Now I'm fearful that it's gone. Let's keep this open There won't be any more hearts that are broken
Hold on, hold on
Don't leave me wastin' all alone, Wondering where the time has gone.
I know it's hard to keep keeping on. Don't leave it wasted.
Someday, it could be more then we intended And we'll be happy that we waited
When it's all been said and done
Oooh, and you have changed me.
And we both got what we wanted. And looking back it's complicated.

But we would've happened all along.


| the end of the beginning.|

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