[7] Und so entsteht ein Elefant aus einer Mücke

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Victoria PoV:

Grinsend schaue ich zu Dean hoch "Gerne". Mir ist es egal das meine Schwester gesagt hat das sie nicht weiter mit diesen Männern fahren will. Ich möchte nämlich wirklich gerne Dean besser kennen lernen und die Einladung in die Bar kam mir da gerade entgegen. "Wärst du so freundlich und würdest mir deinen Namen jetzt verraten?" ein schiefes Lächeln ziert sein makelloses Gesicht. Ich zucke mit den Schultern "Ich weiß nicht. Wäre ich so freundlich? Was glaubst du denn wie ich heiße?". "Garth?!" Dean schaut über mich hinweg zu meiner Schwester. Etwas verwirrt drehe ich mich um "So heiße ich aber nicht. Das ist doch ein Männername! Sehe ich aus wie ein Mann?". 

Dean legt seine Hand auf meine Schulter und drückt mich etwas von ihm weg, dann geht er rüber zu seinem Bruder und meiner Schwester, die mittlerweile aufeinander liegen. "Hallo, Dean?" etwas enttäuscht darüber das er mich jetzt einfach ignoriert folge ich ihm zu den anderen. Ein fremder Mann öffnet seine Arme und kommt auf Dean zu. "Eine Umarmung, bitte" seine Stimme klingt schrill und es scheint als hätte er sich irgendetwas eingeworfen - so eine glückliche Einstellung strahlt er aus. Nachdem er Dean aus der Umarmung entlässt kommt er freudestrahlend und mit geöffneten Armen auch auf mich zu. 

Ich habe nicht mal die Möglichkeit ihn zu fragen was er denn eigentlich von mir wollen würde, da befinde ich mich schon ihn einer so festen Umarmung die ich einem Schlaksigen Kerl wie ihm eigentlich gar nicht zugetraut hätte. "Hey ich bin Garth" sagt er als er sich wieder von mir löst. Ohne zu überlegen sage ich ganz perplex meinen Namen "Victoria". Als ich das dann realisiert habe, hätte ich mich am liebsten Ohrfeigen wollen. Ich ignoriere die Tatsache das ich gerade genau das gemacht habe was ich eigentlich nicht machen wollte und stapfe zu Taylor. "Was! Wieso sagst du es ihm und mir nicht? Sehe ich so unvertrauenswürdig für dich aus?!" auch Dean ignoriere ich gekonnt.  

"Tay, willst du vielleicht mal aufstehen? Und ich hatte gesagt das niemand sie anfasst! Du bist da keine Ausnahme Dauerwelle!" böse fixiere ich Sam der Taylor von sich hoch drückt und dann langsam aufsteht. Ich ziehe meine Schwester an ihrer Jacke zu mir "Das ist jetzt schon das zweite mal das du auf ihm drauf liegst! Du kennst ihn seit heute Nacht! Seit wann schmeißt du dich so schnell an irgendwelche Typen dran?". Entsetzt schaut Taylor mich an. Ihre Arme hat sie vor ihrer Brust verschränkt und ihr Mund ist weit geöffnet.

"Aber selber lässt du dich von dem Kerl" ihr finger zeigte auf Dean "um den finger wickeln. Du hast ihn auf der Autofahrt die ganze Zeit beobachtet! Außerdem bin ich hingefallen und Sam hat mich nur aufgefangen. Ach ja! Wessen Jacke hast du das gerade an? Das ist eindeutig nicht deine sondern die Jacke von Dean! Also überleg das nächste mal bevor du mir etwas an den Kopf wirfst, was du nicht besser machst. Okay Vicky?". Ich biss mir auf meine Zunge und atmete tief aus. "Ich werde mich hüten jemals wieder einen Menschen anzufassen oder mit einem zu Reden, keine Sorge!" schnippisch drehte sich meine Schwester von mir weg. Mit großen Schritten macht sie sich auf den Weg zu Sam, der sich gerade in einer Umarmung von Garth befindet und seinen Bruder hilfesuchend ansieht.

Schmollend schob ich meine Unterlippe vor, was mich wie ein kleines Kind wirken lies dem gerad sein Lieblingsspielzeug weg genommen wurde. Ich krame in meiner Hosentasche, auf der Suche nach etwas Kleingeld. Als ich ungefähr 4$ zusammen gekratzt habe mache ich mich wieder auf den Weg zu dem Zigarettenautomaten. Ich packe Geld in den kleinen Schlitz und drücke den Knopf von den Zigaretten die ich will. Nach einem klappern kommen meine Zigaretten und mein Wechselgeld wieder raus. Ich stecke die kleinen Goldstücke in meine Hosentasche und nehme mir eine Zigarette aus der Packung. Mit einem Feuerzeug, welches sich ebenfalls in meiner Tasche befindet, zünde ich diese an und stecke sie mir dann in meinen Mund.

Ich schließe die Jacke die Dean mir gegeben hat, den die nächtliche Luft lässt mich immer noch durch und durch erzittern. Kleine Regentropfen fangen an meine Haut zu benetzen und eine kleine Rauchwolke umhüllt mein Gesicht. Ich fange an in die Wolken zu starren und kleine, salzige Tränen kullern mir meine Gesicht herunter. Ich kann Streit nicht leiden und vor allem nicht den mit Taylor. Sie ist nun mal der einzige Mensch der für mich noch irgendwie eine Bedeutung hat. Sobald ich mich mit ihr Streite muss ich daran denken, das unsere Eltern auch in einem Streit auseinander gegangen und dann gestorben sind. Und das will ich nicht. Aber ich muss ja immer Reden bevor ich auch nur einmal versuche nach zu denken. Manchmal hasse ich mich dafür. Ich habe als große Schwester schließlich auch eine große Verantwortung, vor allem unter solchen Umständen. 

Ein Schluchzen entfährt meiner rauen Kehle. Meine eine Hand lege ich um meine Hüfte und ich senke meinen Kopf wieder in die Richtung des nassen Steinbodens. Langsam bewege ich einen meiner Füße vor den anderen und mache mich so auf den Weg. Ich weiß nicht unbedingt wohin ich will, aber ich will weg von hier. Ich möchte mir die Beine vertreten, egal wohin mich mein Weg führt. Ich laufe über Matschige Wiesen die beinahe meine Schuhe verschlingen zu drohen. Zum Glück war es nur ein kurzer Schauer und kein richtiges Gewitter, aber es passte trotzdem zu meiner Stimmung. Ich zünde mir gerade meine zweite Zigarette an. Als ich ein merkwürdiges Geräusch hinter mir vernehme. 

"Hallo?!" schreie ich in die Dunkelheit hinein. Ich bin zwar eigentlich kein Angsthase, aber trotzdem gefällt mir die Lage, in der ich mich gerade befinde, nicht. Ich drehe mich einmal um Hundert-achtzig Grad und mache mich wieder auf den Weg zurück zu den anderen. Mit mehreren Personen um mich herum fühle ich mich dann doch sicherer. Ein weiteres mal raschelt etwas, dieses mal aber unvermittelbar neben meinem Ohr. Ich kann eine große, dunkle, männliche Gestalt aus den Schatten treten sehen. "Sam? Dean? Castiel?" rufe ich fragend in die Dunkelheit, es kommt aber keine Antwort.

"Das ist nicht Lustig. Wer auch immer da ist, komm raus!" wieder antwortet mir keiner. Panisch beschleunige ich meine Schritte um schnellstmöglich wieder zu der Tankstelle zu kommen. Aber als mir etwas auf den Hinterkopf geschlagen wird und ich somit ohnmächtig auf den Boden falle war besiegelt das ich heute nicht mehr dort ankommen werde.

W&W // Die2NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt