[3] Verdammte Psychopathen

246 22 1
                                    

Victorias P.o.V:

Ich wache durch einen lauten Knall auf. Das erste woran ich denke ist meine kleine Schwester "Taylor?". Als ich sie in dem anderen Bett nicht sehe macht sich Panik in mir breit. Ich schaue kurz aus dem Fenster wo ich eine kleine und eine große Gestalt, die aber noch weit von der anderen entfernt ist, entdecke. Die kleinere Person hat deutliche Ähnlichkeiten mit meiner Schwester. 

Fluchend schlüpfe ich in meine Schuhe und schnappe mir noch eine Strickjacke von der  Garderobe. Während ich auf den Parkplatz renne werfe ich mir die Jacke schnell um. Ich kann gerade noch sehen, wie meine Schwester gegen die große Person läuft und diese sie mit einer Geschmeidigen Handbewegung vor dem Fall rettet, als eine Hand mich von Hinten packt. 

"Du bist die, die heute gegen uns gelaufen ist! Ihr habt uns den Schlüssel fürs Auto geklaut!" der unbekannte Mann fixiert mich mit seinen Grünen Augen so das mir ein kleiner Schauer über den Rücken läuft. Mir wurde noch kälter als es ohnehin schon war. 

"Ihr seid in uns rein gelaufen!" entgegne ich und befreie mich aus seinem festen Griff. "Tay, ist alles Gut?" rufe ich meiner Schwester panisch zu und renne zu ihr. Noch immer liegt sie im Arm des anderen Mannes. Der andere Kerl bleibt perplex stehen und schaut mir hinterher. 

Was ich dann sehe lässt mir mein Blut in den Adern gefrieren. Der Kofferraum des Schicken Schwarzen Autos ist geöffnet und ein riesiges Waffenarsenal erstreckt sich vor mir. Außerdem liegt eine Waffe auf den Boden, aber das wohl schockierendste ist, das meine kleine Schwester eine dicke, blutige Wunde am Kopf hat. 

Ich hebe die Pistole vom Boden auf und richte sie auf den fremden Mann. "Lass sie los" schreie ich ihn an. Meine Hand zittert unfassbar stark, aber ich strahle eine Stärke aus die ich nur von mir kenne, wenn es um Taylor geht. 

Er löst seine Arme langsam und vorsichtig von ihrem zarten Körper. Taylor läuft ängstlich zu mir. "Ist alles Okay? Haben sie dir etwas angetan?" frage ich besorgt, habe meine Waffe aber immer noch auf den fremden Mann gerichtet. Meine Schwester schüttelt ihren Kopf leicht "Nein, alles gut. Sie haben mir nichts getan". 

Verwirrt schaue ich sie an "Woher hast du dann die Wunde an deiner Stirn?". Mein Blick wandert wieder zurück, als ich Bewegungen aus der anderen Richtung vernahm. Der zweite Mann steht nun auf dem Platz wo zuvor der große stand und der große steht vor mir. Mit einer geschmeidigen Bewegung entwaffnet er mich. 

Ich stolpere einige Schritte nach hinten und stoße dabei gegen meine Schwester. Er geht mit der Waffe in der  Hand zurück zum Auto und legt die Pistole in den Kofferraum. Danach schließt er ihn mit einem lauten Knall. Ich zucke bei dem lauten Geräusch zusammen. 

Der Mann der mir zuvor nach mir gepackt hat schaut uns grimmig an "Ihr habt noch unseren Schlüssel". "Der steckt noch im Auto" ruft Taylor ihm zu. Mein verwirrter Blick huscht wieder zu meiner Schwester. Woher wusste sie das? Ist sie etwa einfach ohne mich weggefahren? Sie wird mir noch so einiges erklären müssen. 

Aber fürs erste wollte ich in dieser Situation keinen Streit anfangen. Schließlich hatten wir schon genug Probleme. Zum beispiel die zwei Irren, die vor uns standen. Einer von ihnen hatte sich auf den Weg zum Auto gemacht um nach dem Schlüssel zu sehen. Nachdem er mit einem Schlüssel in der Hand dem anderem zuwinkt entspannt sich dieser anscheinend, den seine Haltung sieht danach eindeutig lockerer aus. 

Ich drehe mich wieder zu meiner Schwester und streiche ihr sanft über ihre Stirn. An meinen Händen klebt etwas Blut, als ich meine Finger wieder von der Wunde nehme. "Tay, was zur Hölle ist dir passiert?". "Ich... Ich..." eine Sirene unterbricht Taylor. Meine Augen weiten sich "Shit!". 

Irgendjemand muss den Schuss gehört haben und die Polizei gerufen haben. Fluchend rennen ich und meine Schwester los. Auch die fremden Männer scheinen schnell zu wissen was los ist. Denn auch sie bewegen sich in die Richtung von ihrem Motelzimmer. 

Ich schließe schnell die Tür auf und lehne mich an die Wand. Meine kleine Schwester schließt die Tür und lässt sich an ihr runter rutschen. Ich streiche mir meine Kupferroten Haare, die eigentlich zu einem Dutt zusammen gebunden waren, aus meinem Gesicht. Mein Herz klopft mir bis zum Hals. 

"Scheiße" flüstert meine Schwester. Ich fange an leicht zu Lachen "Was du nicht sagst". Taylor schaut mich aus ihren grün-braunen Augen an, durch die sie wie ein Hundewelpe wirkt "Vicky. Ich bin an der Wunde selber Schuld". Ich ziehe meine Augenbrauen zusammen und schaue sie fragend an. Das musste sie mir jetzt aber genauer erklären. 

"Naja. Ich bin mit dem Auto gefahren und es war auch erst alles gut, aber dann ist auf einmal ein Mann auf der Straße aufgetaucht. Und, nun ja, ich konnte gerade noch bremsen. Dabei habe ich mir dann meinen Kopf gestoßen" sie streicht sich peinlich berührt  über ihren Arm. 

Ich kann kaum glauben was sie mir gerade sagt. Meine Gefühle sind im Moment das reinste Chaos. Ich bin sauer, weil sie beinahe einen Typen angefahren hat beziehungsweise weil sie einfach ohne mich weggefahren war. Zu gleich bin ich aber auch besorgt durch die langsam krustende Wunde, auf der blassen Stirn meiner kleinen Schwester.

"Verdammt, Taylor!" ich sehe meine Schwester genervt an, diese steht mittlerweile am Fenster und starrt auf den Parkplatz. Auch ich stelle mich zu ihr und lasse meinen Blick über den grauen Boden streifen, der durch den Mond und die Neonröhren des Motelschildes erhellt wird. 

Drei Polizeiwagen biegen auf den kleinen Parkplatz ein und eine junge Frau kommt aus einem der Zimmer. Sie zeigt auf den schwarzen Wagen und in die Richtung, in die die beiden fremden abgehauen waren. Sie scheint also die Person gewesen zu sein, die die Polizei gerufen hat. Die Frau dreht sich in unsere Richtung und zeigt selbstsicher auf unser Zimmer. 

Taylor und ich wechseln einen kurzen Blick und wisse beide direkt, dass wir tief in der Scheiße stecken. 

W&W // Die2NightWo Geschichten leben. Entdecke jetzt