~Viktors Sicht~
Nia und Toni unterhielten sich über irgendeine Strichliste, bei der Toni definitiv gewonnen hat, während ich mir ein wenig Sorgen um Rezo machte. Er war, seit er Toni gesehen hatte, total still und auf einmal auch ziemlich blass. Jetzt war er schon seit fast zehn Minuten auf Toilette. In meinem Kopf ging ich durch, ob dort noch irgendwo Rasierklingen, ein Glätteisen oder sonstige Sachen, mit denen er sich verletzten könnte, lagen.
Er war grade soweit, dass er sich mittlerweile zwei Monate lang nicht geritzt, verbrannt, geschlagen, oder anders verletzt hatte. Seine kompletten Arme und Beine waren mit unzähligen Schnitten, Verbrennungen und blauen Flecken übersäht. Er aß kaum und hatte immer tiefe Augenringe.
Ich beschloss ihm nach zu gehen und sagte den Jungs, dass ich kurz etwas holen würde.
Vorsichtig klopfte ich an der Badtür. Es dauerte kurz, bis mir Rezo die Tür öffnete. Ich musterte ihn genau. Noch blasser als vorher, aufgesetztes Lächeln, noch nasses Gesicht und leicht rote Augen - Er hatte definitiv geweint. Ich zog ihn in meine Arme. Sofort krallte er sich in meinen Rücken und auch ganz kurz drauf nässte sich mein Shirt. Ich versuchte ihn zu beruhigen, doch es hatte absolut keine Wirkung. Als ich merkte, das er mit vielen Schluchzern kämpfte und vermutlich nicht allzu laut sein wollte, löste ich mich von ihm und öffnete die Badtür. Anschließend drehte ich ihn um und schob ihn ins Bad.
Nachdem ich ihn wieder zu mir gedreht hatte, fragte ich:"Was ist den los?". Rezo schüttelte bloß den Kopf und wische sich mit den weit runter gezogenen Ärmeln seines Pullovers über's Gesicht.
Aus Angst, dass er sich wieder verletzt hatte, heraus, schob ich ihn rückwärts, bis er mit den Kniekehlen gegen die Toilette stieß, seine Beine wegknickten und er auf dem Klodeckel saß. Ich griff nach seiner rechten Hand und schob den Ärmeln hoch, anschließend musterte ich den Arm, dasselbe beim linken. Rezo ließ diese Prozedur schweigend über sich ergehen und schaute dabei in irgendeine Ecke.
Als ich, ohne etwas neues zu finden, fertig war, hockte ich mich vor ihn und suchte seinen Blick. Widerwillig schaute er mir schließlich auch in die Augen. "Kann es sein, dass es was mit Toni zu tun hat?", fragte ich vorsichtig. Rezo schaute wieder weg, doch das war mir Bestätigung genug. "Eigentlich ist es gar nicht so unbedeutend, wie ihr euch kennengelernt habt, oder?", fragte ich weiter. Rezo nickte bloß vorsichtig.
Doch kaum versah ich mich, erzählte er mir alles, von dem ersten Ereigniss, auf der Party, an welche Toni sich nicht erinnert, bis zum Abschied. Ich saß einfach bloß staunend dort und könnte kaum fassen, was ich hörte.
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439 WörterNa, was ist auf der Party wohl vorgefallen?
Und jetzt möchte ich bitte Applaus! Ich habe 2mal hintereinander pünktlich hochgeladen xD.
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Farbe kommt und geht || Rezoni
FanfictionZweiter Teil der FarbSaga Hey Kleiner, du bist jetzt seit über einem Jahr weg und es tut verdammt weh. Immer und immer wieder Träume ich davon dich wieder in die Arme schließen zu können. Dich wieder zu haben und wie im Märchen mit dir in den Sonnen...