Kapitel 2

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,,Hey Jimmy!" begrüße ich den älteren Mann hinter dem alten Tresen, während ich in den kleinen Drogerie Markt trete.

,,Hey Lexi, was machst du denn noch so spät hier draußen?

Muss ich mir etwa Sorgen machen?" brummt er besorgt und lehnt sich etwas vor, sodass seine kahle Stirn beinahe das alte Panzer Glas berührt, das ihn und seine Kasse vor Überfällen schützt.

,,Nein, musst du nicht.
"Leider" ist meiner Mom der Alkohol ausgegangen und so hat sie mich geschickt um welchen zu kaufen." geb ich seufzend zu und Jimmy zieht seine Augenbrauen missbilligend zusammen.

,,Ts, deine Mutter möchte ich echt mal treffen.

Ist ständig zu Hause saufen und ihre Minderjährige Tochter muss arbeiten!

Und das Beste, schickt ihr Kind mitten in der Nacht raus aus dem Haus für Alkohol.

Pfh, ich würde meine Enkelin jetzt nicht mal mit dem Secruity Service des Präsidenten raus lassen." schnaubt Jimmy nicht gerade begeistert und ich nicke nur.

,,Zumindest nicht in dieser Gegend!"

Jimmy ist ein dicklicher und hochgewachsene Mann mit finsteren Blick aber mit einem Herzen aus purem Gold.

Er ist freundlich, hilfsbereit und kümmert sich um seine Familie und Freunde.

....Ein toller Mensch!

,,Darf ich heute wieder den niedrigeren Alkohol "verbessern" ?" frag ich lächelnd als ich mich vor die Kasse stelle und ihn flehend anblicke.

Bitte! Bitte!
Vielleicht hilft das etwas.....

Flehend blicke ich ihn an während er sich hinter dem Panzer Glas zu seiner ganzen Größe aufrichtet.

Jimmy ist groß.

Wirklich groß!

Wäre er nicht so dicklich, etwas mehr durchtrainiert und jünger

-schließlich ist er schon 66 Jahren alt-

könnte man ihn glatt für einen Basketball Spieler halten.

Ohne jede Reaktion mustert er mich nachdenklich und ich beiße mir auf meine Unterlippe während ich überall hin sehe, nur um seinen stechenden Blick zu vermeiden.

Vielleicht ist er böse?

Seitdem Mom und ich in das billige Mietshaus, drei Straßen weiter, eingezogen sind, bin ich immer hier hin gegangen um ihren Alkohol zu kaufen.

Irgendwann haben Jimmy und ich uns angefreundet, nachdem er mir eine legendäre Predigt gehalten hat wieso eine 14 Jährige nicht trinken sollte.

...Er hat wirklich gedacht der Alkohol wäre für mich, denn ich Unmengen mit der Zustimmung meiner Mom kaufte...

Nachdem ich ihm dann aufgeklärt hatte, sind wir ins Gespräch gekommen und haben uns witzige Pläne ausgeheckt um es irgendwie zu schaffen Mom nüchtern zu kriegen.

Wir haben wirklich vieles in den letzten 2 Jahren ausprobiert, denke ich und kann nicht verhindern das meine schmalen Lippen sich zu einem Lächeln verziehen.

Jimmy ist wie der Vater denn ich nie hatte.

Groß, stark und auf den ersten Blick wirkt er als würde er kaltblütig morden aber in Wirklichkeit ist er ein freundlicher witziger und zuverlässiger Typ.

Hab ich seine Freundlichkeit zu oft ausgenutzt und er ist deswegen sauer?

......

Aber was soll ich sonst tun, wenn Mom den etwas niedrigeren bekommt ist sie am nächsten Tag sogar ansprechbar auf unser früheres Leben.

Academy of Night - Ruf der Nacht Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt