Love by detours (H.S.)

27

Nach dem Konzert gehen Eleanor und ich zurück zu den Jungs, die sich gerade lautstark anschreien.

"DAS GEHT SO NICHT MEHR WEITER!"

Liam boxt wütend gegen die Wand und verschwindet dann.

"Hey was ist los?"

Eleanor geht zu Louis, der ihr was ins Ohr flüstert, woraufhin die beiden dann ebenfalls gehen.
Ich sehe abwechselnd zu Harry und Niall, die beide nur auf den Boden starren.

"Warum ist Liam so sauer?"

"Das sollte dir Harry vielleicht erklären."

Niall sieht mich kurz an und verschwindet ebenfalls.

"Der hat nur schlechte Laune."

"Deswegen ist er so wütend?"

Er nickt.
Ich weiß genau, dass er mich anlügt, aber ich möchte ihn nicht noch mehr aufregen.

"Okay. Willst du zum Hotel oder woanders hin?"

"Ich bin noch verabredet."

Autsch. Das tat weh.

"D-dann sehen wir uns morgen."

Er sieht mich nicht an und geht an mir vorbei Richtung Ausgang.
Ich sehe ihm hinterher und raufe mir durch die Haare. Ich verstehe ihn einfach nicht. Erst küsst er mich und jetzt lässt er mich einfach so stehen? Ich verdrehe die Augen und gehe ebenfalls zum Ausgang. Da ich noch keine Lust habe zurück zum Hotel zu gehen, entscheide ich mich dazu noch in eine Bar zu gehen, um ein wenig nachzudenken.
Dort angekommen bestelle ich mir etwas zu trinken und setze mich an einen Tisch. Meine Gedanken sind bei Harry und ich frage mich was ich ihm wirklich bedeute. Plötzlich unterbricht mich eine bekannte Stimme.

"Aria? Hey schön dich zu sehen."

Ich wende den Blick von meinem Getränk ab und sehe in Zayn's Augen.

"Oh hey."

"Was machst du hier alleine?"

Er setzt sich mit seinem Getränk neben mich.

"Ein bisschen nachdenken und sowas. Und du?"

"Ich treffe mich gleich mit ein paar Freunden."

"Okay."

Ich beiße mir auf meine Lippe und nehme noch einen Schluck.

"Ich dachte ihr wärt schon wieder weiter geflogen?"

Ich schüttele mit dem Kopf.

"Ich habe mich mit dem Tag vertan. Wir fliegen morgen erst weiter."

Er nickt und streicht mir eine Strähne aus dem Gesicht. Das verwirrt mich, da Harry das jedes Mal macht wenn er mir nahe ist. Ich drehe mich etwas weg und trinke meinen Drink aus.

"Sorry. Ich wollte nicht aufdringlich sein."

Ich nicke nur und stehe auf.

"Ich muss dann jetzt los, wir müssen mitten in der Nacht aufstehen. War schön dich zu sehen."

Er steht ebenfalls auf und zieht mich in eine Umarmung. Seine Mischung aus seinem Aftershave und seinem Parfüm riecht perfekt und ich kann mich schwer von ihm lösen.
Harry hat mich mehrmals verletzt und diese Umarmung tut gerade einfach gut.
Langsam lösen wir uns und er sieht mir in die Augen. Da ich den ganzen Tag nichts gegessen habe, merke ich den Alkohol in meinem Blut.
 Ich will gerade gehen, als Zayn meinen Arm festhält und mich zu sich zieht, um mich zu küssen.
Erschrocken löse ich mich schnell von ihm und er weicht auch erschrocken einen Schritt zurück.

"Shit, tut mir leid. Ich hab nicht richtig nachgedacht."

Ich nicke nur, raufe mir durch die Haare und renne aus der Bar. Schnell steige ich in ein Taxi ein und nenne dem Fahrer die Adresse des Hotels.
Wenige Minuten später sind wir am Hotel und ich gebe dem Fahrer das Geld. Ich fahre mit dem Aufzug hoch und habe das Bedürfnis Harry zu sehen. Also klopfe ich an seiner Zimmertür. Keine Reaktion.
Etwas enttäuscht gehe ich zu meinem Zimmer und schließe die Tür auf. Ich schalte das Licht an und sehe Liam, der auf meinem Bett sitzt.

Ich möchte gerade nichts lieber, als alleine zu sein. Nach dem ganzen Chaos mit Zayn und Harry habe ich echt schlechte Laune. Aber Liam ist bisher der einzige gewesen, der immer zu mir gehalten hat.

"Ehm Hey."

Ich schließe die Tür und setze mich neben ihn.

"Ich muss mit dir reden."

"Worum geht's?"

"Harry."

Ich sehe ihn verwirrt an.

"Es kann nicht sein, dass du unter seinen Gewaltausbrüchen leiden muss. Frauen zu schlagen geht überhaupt nicht."

"Liam, ich denke du hast da was falsch verstanden. Ich habe ihn ziemlich provoziert, weil ich betrunken war und außerdem hat er mich nicht geschlagen."

"Und wie erklärst du mir dann bitte deine Schulter? Die ist komplett blau und grün."

"Er hat mich ganz leicht
geschubst und ich bin gegen die Wand gestolpert. Aber alles ist gut, es war meine Schuld."

Liam's Muskeln entspannen sich langsam und er beruhigt sich etwas.

"Womit hast du ihn denn so verärgert?"

"I-ich hab mich mit Zayn getroffen."

"WAS?"

"Hey, es ist nichts passiert und er war nett zu mir."

"Treff dich nie wieder mit ihm, bitte."

Ich nicke und verspreche ihm, mich von Zayn fernzuhalten.
Er steht auf und geht zur Tür. Bevor er sie öffnet, dreht er sich nochmal zu mir um und bleibt stehen.

"Ich glaube, dass du Harry sehr wichtig bist."

Ich lächle etwas und nicke. Liam geht und schließt die Tür hinter sich.
Wieso sagt mir jeder, dass ich Harry etwas bedeute? Wenn ich ihm wirklich etwas bedeuten würde, würde er nicht ständig vor mir abhauen oder mich verletzen.
Ich gehe duschen und packe dann die restlichen Sachen in meinen Koffer. Ich lege mich mit meinem Pyjama ins Bett und mir fallen zum Glück schnell die Augen zu.