Love by detours (H.S.)

43

Ich muss wohl eingeschlafen sein, denn als ich wach werde, brennt immer noch das Licht und draußen ist es bereits ziemlich dunkel. Ich mache die Vorhänge zu, ziehe mir meinen Pyjama an und will gerade das Licht ausmachen, als ich einen Zettel auf dem Boden finde. Ich hebe ihn auf, setze mich aufs Bett und lese ihn durch.

Mein Flug geht schon früh morgens, deswegen werden wir uns nicht mehr sehen. Ich hoffe du kommst trotz unseres Streits zu mir. Wir müssen über einiges reden.
-H

Schnell falte ich den Zettel wieder zusammen und lege ihn zur Seite. Wenigstens sieht Harry ein, dass wir miteinander reden müssen.
Müde lege ich mich wieder ins Bett, stelle mir vorsichtshalber einen Wecker und versuche einzuschlafen.

-

Durch das Klingeln des Weckers schrecke ich erschrocken auf. Verschlafen sehe ich auf die Uhr. Shit, das war schon der 3. Wecker, der geschellt hat. Ich muss echt tief geschlafen haben.
Schnell springe ich auf und schmeiße die Klamotten in den Koffer. In einer Stunde geht mein Flug und ich bin nicht mal ansatzweise fertig. Schnell ziehe ich mir irgendwas an, packe noch die wichtigsten Sachen ins Handgepäck und putze mir auf dem Weg zum Taxi die Zähne. Die Zahnbürste schmeiße ich in den Mülleimer und nehme einen großen Schluck Wasser. Schnell reiße ich die Tür vom Taxi auf und schmeiße meinen Koffer hinein.

"Ich muss ganz schnell zum Flughafen. So schnell wie möglich bitte."

Der Taxifahrer nickt und gibt Gas. Ich hole mein Handy heraus, um Harry zu schreiben, aber der Akku ist mal wieder leer.
Oh Gott Aria du bist so verwirrt. Genervt über mich selbst fasse ich mir an die Stirn und hoffe, dass ich wenigstens schnell den Schlüssel für das Zimmer abgegeben habe. In meiner Tasche ist er nicht zu finden, also werde ich ihn irgendwie schon abgeben haben.
Am Flughafen angekommen, gebe ich dem Taxifahrer schnell das Geld und ziehe meinen Koffer heraus. Ich sehe mich kurz um und renne zu dem nächsten freien Schalter.
Zum Glück gibt es keine Probleme und ich kann schnell meinen Koffer abgeben und zur Sicherheitskontrolle. Dort komme ich auch ohne Probleme durch und renne dann so schnell wie möglich zum Gate. In allerletzter Minute komme ich an und quetsche mich noch hinter die letzten Leute.

-

Erschöpft vom langen Flug laufe ich genervt durch die Halle des Flughafens und ziehe meinen Koffer hinter mir her. Ich habe keine Ahnung wo ich hin muss und wie ich zu unserem Hotel kommen soll. Eigentlich wollten Harry und ich gestern Abend noch drüber sprechen, aber nach unserem Streit hatte ich daran echt kein Interesse mehr.
Endlich finde ich den Ausgang und bleibe stehen, um die Sonne für einen Moment zu genießen. Die letzten Tage waren dunkel und voller Regen und ich habe mich noch nie so über Sonne gefreut.
Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als ein Auto vor mir anhält und laut hupt. Erschrocken öffne ich meine Augen und sehe einen grinsenden Harry.
Okay Aria, du musst jetzt stark bleiben. Harry sieht einfach nur umwerfend aus. Er trägt eine schwarze Sonnenbrille, ein buntes Hemd, welches bis zur Mitte aufgeknöpft ist, und eine kurze schwarze Hose.
Wir haben Streit und er ignoriert dich seit mehreren Tagen, also falle jetzt nicht wieder sofort auf ihn rein.

"Hallo, schöne Frau."

Er steigt aus, zieht mich zu sich und will mich küssen.

"Harry...Zu viele Leute."

Ich stoße ihn leicht von mir weg und packe meinen Koffer in den Kofferraum.
Harry hält mich am Arm fest und zieht mich wieder näher zu sich.

"Ist es noch wegen gestern Abend?"

"N-nicht jetzt. Können wir zum Hotel?"

Er lässt mich los und geht schnell zur Fahrerseite des Autos. Ich mache genervt die Klappe vom Kofferraum zu und setze mich dann neben ihn.
Harry fährt sofort los und das ziemlich schnell. Ich schnalle mich an und halte mich vorsichtshalber an der Tür fest, aber Harry scheint das nicht zu stören, im Gegenteil er gibt immer mehr Gas.
Um mich abzulenken, mache ich das Radio an und singe ab und zu leise etwas mit. Harry bemerkt das und wird langsamer.

"Du singst?"

Lächelnd sieht er mich an und macht das Radio leiser.

"Nur für wenige Leute."

Ich lächle ebenfalls und mache das Radio wieder etwas lauter.
Nach einer halben Stunde kommen wir am Hotel an. Harry parkt das Auto in einer Garage und nimmt meinen Koffer.

"Ich gehe kurz dein Zimmer einchecken und dann gehen wir zu meinem Bungalow, okay?"

Ich nicke und bleibe solange am Auto stehen, bis Harry wiederkommt.
Plötzlich höre ich Stimmen und sehe mich um. Sieht aus wie ein junges Paar, die in meine Richtung kommen.
Die beiden kommen näher und mir bleibt fast mein Herz stehen, als ich sehe wer der Junge ist. Es ist Zayn.

"Aria? Was machst du denn hier? Was ein Zufall!"

Das Mädchen neben ihn sieht mich arrogant an und kaut laut ihr Kaugummi.

"Urlaub."

Das kann doch kein Zufall sein. Hier sind kaum Menschen, warum ausgerechnet Zayn?

"Allein?"

"Ja und ich muss jetzt auch weg. Bye."

Ohne die beiden anzugucken, gehe ich schnell weiter und hoffe, dass Harry ihn nicht sieht.
Nach ein paar Metern, sind die beiden verschwunden und ich stelle mich wieder zu Harry's Auto.

"So ist alles geklärt."

"Gut."

Harry legt einen Arm um meine Taille und wir gehen zusammen zu seinem Bungalow.
Er schließt die Tür auf und stellt den Koffer an die Seite.
Der Bungalow ist echt schön, man bekommt direkt Urlaubsstimmung. Alles wurde liebevoll dekoriert, die Möbel sind aus Holz und man kann direkt das Meer sehen.

"Es ist wunderschön hier."

Ich setze mich aufs Bett und sehe mich um.

"Ja. Zieh dir deinen Bikini an, wir gehen zum Meer."

"Wir sollten vielleicht erstmal reden."

Harry sieht mich genervt an und nimmt sich ein Handtuch.

"Können wir auch dabei."

Ich nicke, nehme mir meinen Bikini aus dem Koffer und ziehe ihn schnell im Badezimmer an. Dann nehme ich mir ebenfalls ein Handtuch und gehe wieder zur Harry.

"Du siehst toll aus."

"Gestern Abend konnte ich dich ja nicht wirklich überzeugen."

Ich gehe schnell an ihm vorbei und öffne die Türe. Ich höre wie Harry genervt ausatmet und er die Tür hinter sich zu knallt.

"Wenn du die ganze Zeit so rumzickst, können wir uns den Urlaub auch sparen."

"Dann sag mir was ich getan habe, dass du mich ignoriert hast die letzten Tage. Ich bin verletzt, meine Mum ist gestorben, bis auf dich habe ich niemanden mehr!"

"Du weißt vieles aus meiner Vergangenheit nicht. Ich weiß nicht, wie du reagieren wirst."

"Du weißt aber schon, dass ich genau aus diesem Grund zu dir gekommen bin. Nur dass ich jetzt mal eben mehr als deine Therapeutin bin."

"Ich werde dir die Sachen erzählen, aber ich brauche Zeit. Bitte versteh das."

"Okay. J-jetzt lass uns den Urlaub genießen."

Ich gebe ihm einen schnellen Kuss und wir gehen zusammen zum Strand.
Von Zayn erzähle ich ihm besser nichts, denn ich möchte die gemeinsame Zeit mit Harry genießen und habe auch echt keine Lust mehr auf Streit.
Am Strand angekommen legen wir uns auf Liegen und ich genieße das Meeresrauschen.