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Ich male mir gerade noch einmal mit meinem Lippenstift über die Lippen, als ich höre wie sich die Haustüre öffnet. Ich höre Gemmas und Annes Stimmen, sprühe mir schnell ein paar Spritzer Parfüm auf den Hals, schlüpfe in meine Schuhe und laufe dann die Treppe hinunter zu den beiden.

"Wow Aria, du siehst großartig aus."

Gemma hält sich die Hand vor den Mund und strahlt über das ganze Gesicht.

"Man merkt dir, die letzten Monate gar nicht an, wirklich."

Ich lächle verlegen und schließe die beiden in eine Umarmung.

"Ohne euch hätte ich das alles auch nicht geschafft, vielen Dank nochmal."

Wir umarmen uns für einen Moment und genießen den innigen Moment. Doch unsere emotionale Stille wird durch Harry unterbrochen.

"Ich bin auch noch da."

Schnell löse ich mich aus der Umarmung und drehe mich um, sodass ich sehen kann, wie elegant er die Treppen hinunter läuft. Er trägt eine enge, schwarze Hose und dazu ein weißes Hemd. Das Hemd steht ihm perfekt, auch wenn es nicht gebügelt ist und einige Falten schlägt. Es ist ein wenig durchsichtig, sodass seine Tattoos durch den Stoff scheinen. Oh Gott, wie ich ihn und diesen Körper mit den ganzen Tattoos vermisst habe.

"Gefällt dir der Anblick, Baby?"

Harry holt mich zurück aus meinen Gedanken und ich sehe ihn verwirrt an. Er macht ein paar Schritte auf mich zu und nimmt meine Hand.

"Du siehst wunderschön aus, Aria."

Harry gibt mir einen Kuss auf die Stirn und streicht dabei über meine Hand. Die Situation kommt mir so vertraut rüber, dass ich fast vergesse, wie sehr er mich verletzt hat. Aber ich muss sein Spiel erstmal mitspielen, egal wie weh ich mir selbst damit tue.

"Okay ihr Verliebten. Gemma und ich ziehen uns noch eben schnell um, dann hole ich den Braten aus dem Ofen und dann können wir gemeinsam essen."

Harry und ich nicken gleichzeitig und Anne und Gemma gehen gemeinsam die Treppen hoch, um sich umzuziehen. Zwischen mir und Harry herrscht eine unangenehme Stille, meine Hand hat er aber trotzdem noch nicht losgelassen.

"Ist das ein neues Kleid?"

Harry versucht die Stille zu brechen und hebt meinen Arm hoch, mit dem anderen Arm nimmt er meine andere Hand und signalisiert mir, dass ich mich einmal drehen soll. Nervös drehe ich mich langsam im Kreis und das Kleid folgt meiner Bewegung.

"Du bist wirklich die schönste Frau, die mir je in meinem Leben begegnet ist, Aria Montgomery."

Er stoppt mich, sodass ich ganz nah an ihm stehe und ich bin gezwungen, ihm in die Augen zu sehen. Mein Herz setzt für einen Moment aus, als ich seine Lippen auf meinen spüre und erschrocken weiche ich einen Schritt zurück. Allerdings ist Harry schneller und zieht mich sofort wieder zurück und drückt seine Lippen diesmal fester auf meine. Ich habe einfach keine Kraft mehr gegen meine Gefühle anzukämpfen und gebe mich dem Kuss hin. Es ist ein wunderschönes Gefühl, endlich wieder Harry nah zu sein und zu merken, wie sehr unsere Zungen miteinander harmonieren. Der Kuss hält einige Minuten an und mit jeder Sekunde mehr, wird er immer leidenschaftlicher. Als ich die Treppenstufen knarren höre, löse ich mich schnell von ihm und wische mir über die Lippen, um den restlichen Lippenstift ganz zu entfernen.

"Das müssen wir nachher unbedingt fortführen."

Harry flüstert mir diese Worte noch schnell ins Ohr, bevor Anne und Gemma im Wohnzimmer ankommen und lächelt mich dabei an.

Natürlich war der Kuss wunderschön und es hat mir wirklich gefallen, aber ich ärgere mich darüber, dass ich so schnell schwach geworden bin und mich wieder auf ihn eingelassen habe.

Love by detours (H.S.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt