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Bevor ich ihn von irgendetwas abhalten kann, spielt er den ersten Ton auf seiner Gitarre und fängt dabei an zu singen.

Sweet creature
Had another talk about where it's going wrong
But we're still young
We don't know where we're going
But we know where we belong

And oh we started
Two hearts in one home
It's hard when we argue
We're both stubborn
I know, but oh

Sweet creature, sweet creature
Wherever I go, you bring me home
Sweet creature, sweet creature
When I run out of road, you bring me home

Sweet creature
We're running through the garden
Oh, where nothing bothered us
But we're still young
I always think about you and how we don't speak enough

Er legt die Gitarre ab und geht auf die Knie. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass Anne und Gemma etwas weiter entfernt stehen und Gemma filmt das Szenario.

"Bevor du jetzt etwas sagst Aria, lass mich bitte ausreden und höre mir genau zu."

Ich versuche zu nicken, aber mein ganzer Körper ist steif und ich weine. Ich weiß noch nicht mal ob ich weine, weil ich glücklich bin oder ob ich weine, weil Harry die Situation vor seiner Familie ausnutzt.

"Seit ich dich damals in deiner Praxis gesehen habe, hatte ich nur ein Ziel. Die Fehler aus der Vergangenheit wieder gut zu machen und ich wollte dich glücklich machen. Leider war ich bei unserem Kennenlernen ein ziemlicher Arsch und dachte mit ein bisschen Sex würdest du mir die Fehler der Vergangenheit verzeihen, aber du hast mir die Augen geöffnet. Durch unsere Gespräche und deine Liebe habe ich mich verändert, ich wurde ein besserer Mensch. Am Anfang unserer Beziehung war alles perfekt und unser Urlaub Aria, das war wirklich die schönste Woche meines Lebens. Leider kamen dann die Probleme und ich habe einen riesigen Fehler gemacht. Ich habe dich gehen lassen, weil ich dachte es wäre besser so für dich. Aber als du dann weg warst, habe ich gemerkt, dass ich dich zum Leben brauche. Und es tut mir wirklich unendlich leid, dass du diese schwere Zeit alleine durchstehen musstest."

Mir wird die Situation unangenehm und ich versuche einen Ton heraus zu bekommen.

"H....Harry..."

"Nein, Ruhe Aria. Ich bin noch nicht fertig."

Die Tränen laufen mir nur so die Wangen herunter und ich habe Angst vor seinen nächsten Worten.

"Also, ich hoffe du verzeihst mir und meiner Dummheit. Ich verspreche dir, dich nie wieder alleine zu lassen und dich für immer zu lieben."

Er atmet einmal tief aus und holt eine rote Samtschachtel aus seiner Hosentasche. Mit zittrigen Händen öffnet er sie und ein wunderschöner, silberner Ring strahlt mir ins Gesicht.

"Willst du meine Frau werden, Aria Montgomery?"

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"Willst du meine Frau werden, Aria Montgomery?"

Er hat die Worte ausgesprochen, die ich so sehr befürchtet habe. Du musst dich jetzt entscheiden, Aria. Entweder du gibst ihm jetzt die letzte Chance und heiratest ihn oder du sagst nein und verlierst vielleicht sogar Anne und Gemma, die dir unheimlich wichtig geworden sind.

"Aria, sag bitte was."

Harry spielt nervös mit dem Ring herum und sieht mir tief in die Augen. Ich werfe noch einen schnellen Blick zu Gemma und Anne, schließe die Augen und atme tief durch.

"J....Ja ich will."

Auch Harry scheint erstaunt über meine Antwort, denn er springt erschrocken auf und hebt mich hoch. Er dreht mich wild im Kreis und springt wie ein kleines Kind auf und ab. Langsam setzt er mich wieder ab und Anne und Gemma klatschen.

"Mal sehen, ob er dir passt."

Er holt den Ring aus der Schachtel und ich halte ihm meine Hand entgegen. Vorsichtig steckt er mir den Ring an und erstaunlicherweise passt er perfekt. Gemma macht schnell noch ein paar Fotos, bevor sie und Anne uns gratulieren.

"Ich liebe dich wirklich, Aria."

"Ich liebe dich auch, Harry. Wir müssen aber unbedingt miteinander reden."

Anne und Gemma nicken und gehen schon mal wieder zurück ins Wohnzimmer. Harry setzt sich auf eine Liege, und zieht mich auf seinen Schoß.

"Worüber möchtest du reden?"

"Du musst mir beweisen, dass du mir den Antrag nicht nur gemacht hast, weil du wusstest, dass ich vor deiner Mutter nicht nein sagen kann."

"Aria, du machst dir viel zu viele Gedanken. Daran habe ich überhaupt nicht gedacht, ich habe dir den Antrag gemacht, weil ich dich liebe und den Rest meines Lebens mit dir verbringen möchte."

"Gut. Dann bleibt da noch das Thema Simon und die Öffentlichkeit."

"Mach dir darüber keine Gedanken. Simon und der Rest der Welt wird akzeptieren müssen, dass du meins bist und ich deins."

Ich habe seinen Optimismus schon immer geliebt und sein Glaube an das Positive verleiht mir Hoffnung.

"Kommst du nach den Feiertagen wieder mit mir auf Tour?"

Ich sehe in seine grünen Augen und küsse ihn liebevoll.

"Reicht das als Antwort?"

Harry lächelt, nickt und zieht mich eng an sich, um mich noch liebevoller zu küssen.

"Gehen wir rein? Es ist echt kalt."

Er antwortet mir nicht, sondern hebt mich einfach nur hoch. Ich schlinge die Arme um ihn und lege meinen Kopf auf seine Brust. Im Wohnzimmer setzt Harry mich auf der Couch ab und reicht mir eine Decke. Anne und Gemma kommen mit Gläsern und einer Kanne Tee zurück ins Wohnzimmer und wir verbringen den restlichen Abend mit alten Fotoalben aus Harrys Kindheit und Gesellschaftsspielen.

Mittlerweile ist es schon nach 24 Uhr und Harry und ich verabschieden uns von Gemma und Anne, weil wir wirklich müde sind und schlafen gehen wollen. Ich schnappe mir meine Pyjamahose und einen dicken Pullover von Harry und gehe ins Badezimmer, um mich umzuziehen. Anschließend putze ich mir noch schnell die Zähne, falte das Kleid sorgfältig zusammen und gehe dann zurück zu Harrys Zimmer. Er liegt bereits im Bett und hält die Decke hoch, sodass ich mich schnell darunter legen kann. Ich lege mich auf die Seite und er legt liebevoll einen Arm um mich.

"Wir sind verlobt."

Harrys Worte bereiten mir eine Gänsehaut und ich kann nicht anders, als zu lächeln.

"Irgendwie nicht zu fassen, oder?"

Harry schüttelt lachend mit dem Kopf und küsst meine Wange.

"Was werden die Jungs wohl dazu sagen?"

"Ich hoffe nur, dass sie nicht sauer auf mich sind, weil ich mich kaum gemeldet habe in der letzten Zeit."

"Aria, mach dir da bitte keine Gedanken drüber. Wenn sie erfahren, was dir passiert ist wird niemand sauer sein."

Ich nicke und drehe mich um, sodass ich ihn ansehe.

"Harry, wirst du eine Therapie machen wegen dem Alkohol? Oder meinst du wir kriegen das alleine hin?"

"Baby, hast du vergessen was ich beim letzten Mal gesagt habe? Du bist meine Therapie, wenn du bei mir bist, habe ich keine Probleme."

"Ich liebe dich, Harry."

"Ich liebe dich, Aria."

Mit diesen Worten in meinem Kopf schlafe ich seit langem endlich mal wieder friedlich und bin noch glücklicher, als ich am nächsten Morgen aufwache und in das strahlende Gesicht meines Verlobten schaue.




Love by detours (H.S.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt