Disappointment🌘

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Stumm lag ich hier, auf meinem Bett, hatte, wie die letzten Tage auch, meine Arbeit verweigert. Nach dem mich Taehyung missbraucht hatte, bin ich nicht einmal aufgestanden. Der Hunger und der Durst quälten mich mittlerweile zu Tode.

Doch ich fühlte mich bereits wie Tod. Alles fühlte sich leer an, mein Körper, mein Herz. Ich war leer.

Am ersten Tag hatte ich die Hoffnung, dass das ein weiterer Alptraum war und dass Yoongi kommen würde, um mich zu beruhigen. Doch dies war leider nicht der Fall. Ich hatte die Tage aufgehört zu zählen, in denen ich bereits einfach stumm in meinem Bett lag.

Es war mehr als eine Woche.

Mein Bauch gab Geräusche von sich und auch mein Hals und mein Mundraum fühlten sich trocken an, als würden sie nach trinken schreien. Ich stand auf, doch setzte mich sofort wieder auf das Bett.

Ein leichter Schwindelanfall überfiel mich einfach, vor meinen Augen wurde es schwarz und mir war schwindelig, als würde sich alles drehen. Nachdem sich alles wieder beruhigt hatte, stand ich wieder auf.

Ich lief auf den Gang und schaute mich überall um, es fühlte sich so fremd und doch so vertraut an. Ich schluckte einen großen Klos in meinem Hals herunter, als ich Yoongis Zimmertür sah.

Etwas in mir schrie danach, zu ihm zu gehen, doch ich wehrte mich stark dagegen, ich wollte ihn nicht sehen. Ich wollte nicht, dass er mich sieht. Nicht so beschmutzt, nicht so ausgenutzt.

Plötzlich fing an mein kompletter Körper zu jucken. Er juckte so stark, als hätte ich mich mindestens ein Jahr nicht mehr gewaschen. Ich war dreckig. Von oben bis unten und dieser Dreck würde nicht so schnell weggehen.

Ich fing an zu laufen, langsame und unregelmäßige Schritte. Immer und immer wieder kratzte ich an meinen Armen. Ich kratzte fest, ich kratzte oft, ich kratzte stark.

Mittlerweile spürte ich keinen Schmerz mehr, als wären meine Arme betäubt oder gelähmt. Irgendwann erreichte ich dann schließlich die Küche. Ich schaute mich um, ein Glück, dass niemand da war.

Hektisch suchte ich etwas zu Trinken, Essen war nicht so witzig. Als ich nichts fand, ließ ich mich auf den Boden fallen. Ich schaute mich in dem Raum um. Alles so leer, so leer wie ich.

Ich schaute auf meine Arme. Alle beide waren aufgerissen. Über sie liefen gefühlte Liter an Blut, schwarzem Blut. In diesem Moment dachte ich mir nichts dabei und fing an mein eigenes Blut zu trinken.

Dabei merkte ich, wie ich mich verwandelte. Wahrscheinlich wieder in ein Monster. Doch zu diesem Zeitpunkt war ich zu schwach für alles.

Es war so, als würde alles in mir zerfallen. Wie ein mühselige aufgebautes Kartenhaus, welches von einem Lufthauch umgeschmissen wurde, fiel mein Charakter, meine starke Persönlichkeit, einfach ich selbst in mir zusammen.

Das war zu viel für mich. Dieses Leben war zu viel für mich. Ich lebte als Dämon in zwei Welten und in keiner der beiden kann ich mich an die andere erinnern. Ich will nicht mehr.

Mir blieb nichts mehr, ich drohte gerade an dem großen Kraftaufwand der Verwandlung zu sterben.

,,Lebe wohl, Yoongi"

Hells Heaven ' YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt