Chapter 38

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Nun sitze ich wieder hier und starre zum unzähligen Male auf ihren Grab. Jede Sekunde , jede einzelne Minute, Stunde hoffte ich das Harry da endlich raus kommen würde.

Es kam mir alles so lang vor , dabei waren aber gerade mal nur zwei Tage vergangen. Vor diesen zwei Tagen erfuhr ich alles. Harry liebte mich , er hatte mich geküsst. Liam und Niall haben mich belogen und ich wollte einfach nur weg. Wem sollte ich denn je wieder vertrauen? Der einzige Mensch , den ich jemals richtig vertrauen konnte , war meine Mutter.

Und jetzt bin ich hier , bei ihr. Ich betete mit ihr , ich flehte sie an mir zu helfen , mir ein Zeichen zu geben , dass es irgendwann besser seien wird. Aber wir wussten beide , dass das niemals sein wird.Ich entschied mich zurück nach Deutschland zu fliegen , ich brauchte ein paar Tage meine Ruhe.

Luke ist mit mir gemeinsam geflogen , er wollte mich nicht allein lassen , wofür ich ihm wirklich dankte.

Langsam legten sich starke Arme um mich. "Wir sollten gehen" , flüsterte mir Luke ins Ohr , worauf ich dann nickte.

Er half mir beim aufstehen hoch und umarmte mich sanft. Ich erwiderte und gemeinsam verließen wir den Friedhof. Vielleicht konnte ich Niall und Liam ja doch verzeihen, aber wahrscheinlich war es sogar zu spät dafür.

Wir beide liefen durch den Park , sein Arm lag über meiner Schulter. Ich lächelte , ich fühlte mich ziemlich gut. Wenn ich jetzt zurück denken würde , stand ich noch vor zwei Jahren alleine hier. Hier hatte ich Niall getroffen.

Wieder ging ich diesen langen Steinweg entlang. Ich atmete die frische Luft ein und blickte in die Ferne. Es war leer , keine Autos fuhren an mir vorbei. Es verwirrte mich.

Ich schaute ein zweites mal um mich. Eine alte Dame bog grad die eine Ecke ab und ging mit ihrem Hund lächelnd über die Straße. Sie schien glücklich zu sein , als hätte sie alles , was sie je brauchte. Ich hatte nichts , aber wenigstens war sie glücklich.Plötzlich fiel ich mit einem Ruck runter. Ich schrie leicht auf, weil ich hart auf meine Knie landete. Ich hörte hinter mir diese Stimme fluchen.

Es tut mir schrecklich leid" , sprach diese Stimme. Ich stand auf und drehte mich um und blickte in das Gesicht , eines Jungen. Er hatte eine Mütze auf, blonde Strähnchen kamen heraus. Ich nickte ihm nur zu , dass alles okay sei. Doch er musste es ja unbedingt übertreiben."Echt , es tut mir schrecklich leid. Diese Fans , die regen mich grad einfach nur auf. Kann ich das irgendwie gut machen? Übrigens ich bin Niall" , sagte der Junge entschuldigt

Ich schüttelte sofort den Kopf und ging an ihm vorbei. Plötzlich spürte ich seinen Griff an meinem Arm , was mich zusammen zucken ließ. "Keine Angst , ich tue dir nichts. Wie heißt du eigentlich?" , fragte er vorsichtig nach. "E-Elena" , sagte ich kurz und knapp.Ich schluckte leicht und schaut zu ihm hoch. Erst jetzt bemerkte ich , dass er blaue Augen. Eigentlich sah er ja total nett aus , trotzdem war er ein Fremder für mich. Ich kannte ihn nicht.

"Schöner Name. Ehm sag mal , hättest du Lust mal etwas trinken zu gehen?Als so als wiedergutmachung?" , fragte er mit einem netten Lächeln auf den Lippen."I-Ich kann nicht , ich muss jetzt auch schon los", sagte ich schnell und guckte in seine blauen Augen. "Schade , ich hätte mich wirklich gefreut", sagte er dann an schließlich. "Vielleicht ein anderes mal", erwiderte ich , wobei ich wusste , dass ich ihn eh nicht mehr sehen würde. "Okay , ehm tschüss", sagte er noch.

Eine kleine Träne streifte mir über die Wange, ich konnte diesen Moment niemals vergessen. Niall war mein bester Freund und er würde es bleiben. Jeder verdiente eine zweite Chance.

Mein Blick wanderte zu Luke , der auf seinem Handy etwas rum tippte. "Luke?" , fragte ich leise. Er hob sein Kopf sofort hoch und schaute fragend zu mir. "Können wir zurück nach London?" , fragte ich schließlich. Ich brauchte meinen besten Freund einfach.

"Jetzt schon?" Ich nickte auf seine Frage. "Das ist deine Entscheidung. Wenn du willst das wir zurück fliegen , dann fliegen wir zurück" , sagte er lächelnd und küsste meine Stirn.

Ich fing an zu lächeln. Vielleicht würde es doch so weiter gehen und vielleicht könnte ich die Vergangenheit wirklich schaffen sie zu vergessen.

***

Luke und ich waren vom Flugzeug gestiegen und suchten gerade nach unseren Koffern. Niemand wusste davon , dass wir zurück kehren. Ich hatte nur mit Jackie darüber gesprochen und sie gebetet , dass sie es erstmal keinem sagen sollte. Als wir dann auch endlich unsere Koffer hatten , liefen wir beide aus dem großen Gebäude.  

Jackie stand schon mit Paul neben dem Van und winkte mir leicht lächelnd zu. Sie hatte was trauriges im Blick , ich merkte es. Ich drehte mich zu Luke und wir umarmten uns.

"Ich danke dir für alles. Danke , dass du mit mir gekommen bist , das bedeutet mir einfach so viel. Wir sehen uns in den nächsten Tagen hoffentlich wieder. Ich würde mich freuen , meinen Bruder wieder zu sehen" , sagte ich strahlend.

Seine Augen begannen zu glänzen, er drückte mir einen sanften Kuss auf die Stirn. "Ich werde kommen Elena und du musst dich für wirklich nichts bendanken. Wir sehen uns" , sagte er noch und stieg in ein Taxi.

Ich winkte ihm noch zu und bekam ein freundliches Lächeln dafür. Ich drehte mich zu Jackie und lief mit eiligen Schritten auf sie zu , was mit dem Koffer etwas schwer war.

Als ich dann endlich bei ihr stand , nahm Paul mein Koffer , wobei Jackie und ich uns sofort wie zwei beste Freundinnen umarmten. Ich hatte es wirklich vermisst , sie zu umarmen und endlich konnte ich wieder Zeit mit ihr verbringen , aber es war klar , dass das nicht gehen würde. Der eine Grund war Harry und der andere mein Vater.

"Wir müssen reden Elena" , sagte Jackie auf einmal total ernst , als wir beide im Auto saßen und Paul los fuhr. Ich nickte und starrte in ihre Augen , in die sich kleine Tränen gesammelt hatten. Meine Augen weiteten sich. "Jackie was ist los?", fragte ich neugierig und besorgt. 

"Dein Vater. E-Er hat Harry angezeigt , er will die Anzeige nicht zurück nehmen. Elena , Harry wird da nicht mehr raus kommen" , bei jedem ihrer Worte weiteten sich meine Augen. Eine Träne nach der anderen verließ meinem Auge. Ich musste mit meinem Vater reden.

Feel my LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt