3. Schwanger?

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-Jolene's POV-

Das Spiel war einfach großartig. Die Jungs waren im Halbfinale und ich freute mich wahrscheinlich genauso für sie, wie sie selbst. Unsere Schule war schon seit 4 Jahren nicht mehr im Halbfinale und es wäre natürlich sehr von Vorteil, wenn sie den Pokal gewinnen würden. Nicht nur für sich selbst sondern auch für die Schule.

Ich hätte total gerne noch mit den Jungs etwas gefeiert, aber unser Geschichtslehrer musste uns natürlich wieder ein Referat aufbrummen. Wenigstens durfte man es zu zweit machen. Ich hasste es Referate alleine zu machen. Aber da wir es schon nächste Woche halten mussten, blieb uns nichts anderes übrig als heute damit anzufangen. Deshalb hatten Laura und ich uns nach dem Fußballspiel bei mir daheim verabredet. Laura war schon seit Jahren meine beste Freundin und niemand kannte mich so gut wie sie. Nicht mal Leon, auch wenn ich ihm voll und ganz vertraute.

"Leon, ich muss jetzt heim, wegen dem Referat.", gab ich ihm bescheid.

"Soll ich dich fahren?", fragte er.

"Ne passt schon. Laura ist da, sie nimmt mich gleich mit."

"Okay. Viel Spaß. Ich komm heute Abend vorbei, ok?"

"Kannst du machen. Bis dann!"

Wir verabschiedeten uns mit einem Kuss und ich ging dann zu Laura.

"Ihr seid soo süß zusammen!", schwärmte sie, als ich bei ihr war.

"Ach Laura, du findest auch noch den Richtigen.", lächelte ich.

"Hoffen wirs mal..."

"Hey du bist 18 Jahre jung und nicht schon mitte 30, wo du wirklich Angst haben müsstest, alleine alt zu werden."

"Ja du hast ja recht. Aber gehen wir jetzt lieber, ich will dieses behinderte Referat schnell fertig bekommen!"

"Ja ich auch."

Zusammen gingen wir zu Lauras Wagen und fuhren zu mir nach Hause. Meine Eltern mussten arbeiten. Das hieß wir hatten sturmfrei. Wir gingen in mein Zimmer und ich schaltete gleich mal meinen Laptop an.

***

"Endlich fertig!", jubelte Laura.

"Ja!", stimmte ich ihr zu.

Wir hatten jetzt fast 3 Stunden gebraucht, bloß um dieses Referat zu schreiben. Jetzt brauchte bloß noch einteilen, wer was sagt, aber dazu hatten wir jetzt keine Lust mehr. Mussten wir halt dann morgen oder so machen. Erschöpft ließen wir uns auf mein großes Bett sinken. Allerdings blieb ich nicht lange liegen. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich auf und rannte ins Badezimmer. Ich hörte Laura noch irgendwas rufen, aber hatte keine Zeit mehr ihr zuzuhören. Ich riss den Klodeckel auf und übergab mich dann. Ich hörte Schritte hinter mir und wie dann jemand meine Haare weg hielt. Es dauerte nicht lange, da ging es mir wieder total gut. Ich stand auf und ging zum Waschbecken, wo ich mir schnell die Zähne putzte.

"Hast du das öfter?", fragte mich Laura dann, als wir wieder in meinem Zimmer waren.

"Das erste Mal vor eineinhalb Woche oder so und dann alle zwei drei Tage mal...", überlegte ich.

Laura sprang auf. "Ich bin gleich wieder da, lauf nicht weg ok?"

Irritiert schaute ich sie an, aber nickte. Was hatte sie denn jetzt vor. Sie verließ das Haus und fuhr mit ihrem Wagen weg. Keine 10 Minuten später war sie wieder da. Wo war sie denn gewesen? Naja das würde sie mir schon gleich sagen. Ich öffnete ihr die Tür und schaute sie fragend an. Aber anstatt mir eine Antwort zu geben, zog sie mich mit ins Badezimmer, reichte mir eine Verpackung, ging nach draußen und schloss die Tür hinter sich. Ich schaute die Verpackung an und riss meine Augen weit auf. Ich hatte einen Schwangerschaftstest in den Händen. War Laura jetzt gestört? Bloß weil mir mal schlecht war? Ich beschloss trotzdem ihn zu machen. Irgendwie war ich mir selber jetzt auch nicht mehr sicher, ob ich nicht doch schwanger sein könnte. Allerdings wäre das ein Alptraum. Ich war gerade mal 18 Jahre und mein Freund hatte gute Chancen ein toller Fußballer zu werden. Ein Kind würde das alles durcheinander bringen.

Ich folgte den Anweisungen auf der Packung und als ich fertig war öffnete ich die Tür und schaute in Lauras Augen. Ich hatte echt schiss, dass ich wirklich schwanger war. Ich gab ihr den Test und setzte mich dann ins Wohnzimmer. Nach einiger Zeit hörte ich dann wieder Laura etwas sagen.

"Jolie?!"

"Ja?", fragte ich angsterfüllt.

Laura stand neben mir und schaute auf den Test. Ich stand auch auf und sie gab ihn mir. Bitte, ich durfte nicht schwanger sein! Ich riskierte einen Blick und augenblicklich wünschte ich mir es nicht getan zu haben. Zwei Striche. Ich wusste was das hieß. Vorsichtshalber laß ich nocheinmal in der Packungsbeilage nach. Es gab keinen zweifel. Ich war wirklich schwanger. Was sollte ich denn jetzt tun? Ich war nicht bereit für ein Kind! Das war alles noch zu früh! Verzweifelt ließ ich mich auf der Couch nieder.

"Was wirst du tun?", fragte Laura vorsichtig.

"Es behalten." Meine Entscheidung stand fest. Ich würde es behalten. Egal, was kommen würde. Ich würde es nicht übers Herz bringen das Kind umzubringen.

"Bist du dir sicher?"

"Ja. Ich kann dieses Kind nicht umbringen!"

"Gute Entscheidung. Ich werd dir natürlich so gut helfen wies geht und Leon wird dich sicherlich auch unterstützen es ist ja schließlich auch sein Kind."

Ich nickte. "Bitte, sag Leon nichts davon. Ich muss das selber erst einmal verarbeiten. Ok?"

"Klar, das ist deine Entscheidung!"

"Danke!" Ich schloss sie in eine feste Umarmung. "Sei mir bitte nicht böse, aber ich würd jetzt ganz gerne alleine sein..."

"Kein Problem. Bin so gut wie weg. Soll ich einen Termin beim Frauenarzt für dich für morgen machen?"

"Gerne! Bis dann."

"Wir sehen uns morgen."

Laura ging nach draußen und ich schleppte mich nach oben in mein Zimmer. Wie sollte ich das hinbekommen? Klar ich stand nicht alleine da, aber wenn ich das Kind austragen würde, wäre es wahrscheinlich das Aus für Leons Karriere. Und das wollte und konnte ich nicht zulassen. Ich würde ihn verletzten müssen. Aber über jeden Schmerz kam man irgendwann zurück. Ich hatte eine Entscheidung gefällt, die niemandem leicht fällt, aber getroffen werden muss, damit jeder eine gute vielleicht auch bessere Zukunft hat...

Away because of himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt