13. Danke für deine Hilfe!

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"Hier ist ganz schön was los!", schrie ich über die laute Musik hinweg.

Wir waren gerade erst ins P1 reingekommen und es war 8 Uhr abends. Ich hätte eher gedacht, dass es frühestens um 10 Uhr langsam voller werden würde. Aber da lag ich wohl falsch.

"Das ist normal hier. Es ist immer total voll. Deshalb sollte man auch früher kommen, weil man sonst nicht mehr rein kommt.", erklärte mir Alex.

Ich war noch nicht oft in einem Club. Meistens waren wir in dem Stammlokal der Fußballer. Sonst haben Leon und ich es immer vermieden wo anders hinzugehen. Wir haben lieber die Zeit alleine und zusammen verbracht.

Und da war sein Name schon wieder. Dieser würde mich wohl mein Leben lang verfolgen und ich könnte nichts dagegen tun.

Wir suchten uns einen freien Platz. Es war eine braune Couch die in eine Kreis aufgebaut war und in der Mitte stand ein Tisch. Wir ließen uns darauf nieder.

"Ich hol uns was zu trinken!", brüllte Sam, dass es jeder verstand. Die Musik war echt ziemlich laut.

"Mir bitte bloß eine Cola ok?", gab ich ihm bescheid. Ich musste zum Glück nicht so schreien, da Sam direkt neben mir saß.

"Bist du dir sicher? Du musst ja nicht mal fahren!", fragte er mich sicherheitshalber.

"Ja.", sagte ich bestimmt.

Er stand auf und kam nach etwa 10 Minuten wieder. Mir hatte er wirklich eine Cola mitgebracht. Ich war echt froh, Alkonol hätte ich nämlich nie im Leben jetzt getrunken...

"Gehen wir tanzen?", fragte mich Kim.

"Okay gerne.", stimmte ich zu.

Ich trank noch schnell meine Cola aus, das hatte ich mir in Clubs so angewohnt, und folgte Kim auf die Tanzfläche. Es machte echt Spaß mit ihr zu tanzen. Irgendwann wurde sie von irgendeinem Typen angetanzt und sie tanzte dann mit ihm. Ich wollte mich schon fast auf den Weg zu den anderen machen, als mir Alex Gesellschaft leistete.

Alex hatte braune kurze Haare, grüne Augen und war etwa 1,80 m groß. Wie die anderen A&F Models sah er auch verdammt gut aus.

Aber nicht so gut wie Leon.

Für diesen Gedanken könnte ich mir echt eine Ohrfeige geben. Wieso konnte ich ihn nicht einfach vergessen.

Weil du ihn liebst.

Schönen Dank auch meine innere Stimme, das wusste ich selber. Ich wandte meine ganze Aufmerksamkeit Alex zu.

"Was dagegen mit mir zu tanzen?", fragte er mich.

Ich schüttelte den Kopf und wenige Augenblicke später bewegten wir uns zum Rhythmus der Musik. Ich schloss meine Augen und konzentrierte mich nur auf das Lied und meine Bewegungen. Ich öffnete meine Augen erst wieder, als ich Hände an meiner Taille spürte. Ich blickte direkt in Alex grüne Augen. Ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab, welches ich vorsichtig erwiederte. Ich wollte nicht, dass er sich irgendwas einbildete. Ich war noch nicht so weit...

Du wirst auch nie so weit sein. Geh zurück!

Nein. Ich konnte nicht. Nach ein paar weiteren Minuten spürte ich, wie ich langsam erschöpft wurde.

"Wollen wir wieder zu den anderen gehen?", fragte ich und zum Glück nickte Alex. Lächelnd.

Wir setzten uns an unseren Tisch und alle bis auf Kim waren da. Ich setzte mich neben Sam und Alex neben mich. Na toll. Nicht dass ich was gegen Alex hätte, aber es kam mir so vor, wie wenn er was an mir findet.

"Wo hast du denn Kim gelassen?", fragte Sam.

"Die tanzt mit irgendeinem Typen.", antwortete ich.

"Standart halt.", lachte er und ich schaute ihn bloß fragend an. "Kim ist hier sozusagen die Aufreißerin. Aber sie tanzt mit den Typen nur. Sobald sich einer zu sehr nähert ist sie weg."

"Und das wisst ihr woher?"

"Wir haben sie mal beobachtet. Ein paar mal. Wir wollten halt wissen, ob es wirklich stimmt, was sie uns immer erzählt."

Kim war wirklich hübsch und total nett. Aber eine Frage brannte mir noch auf den Lippen.

"Hat sie denn einen Freund?"

"Nein. Sie ist seit zwei Wochen von ihrem getrennt. Er hat sie mit irgendeiner Schlampe betrogen."

Die Arme. Ich konnte genau nachvollziehen wie sie sich fühlte.

"Oh ich muss mal schnell weg!", gab mir Sam bescheid. Wahrscheinlich hatte er wen gesehen, den er kannte oder so.

Ich sah ihm noch hinterher und konnte erkennen, wie er mit einem Typen verschwand. Bestimmt irgendein Freund von ihm. Ich stand schnell auf, um mir was zu trinken zu holen. Ich setzte mich auf einen Barhocker und bestellte mir eine Cola. Obwohl ich mein Getränk schon hatte blieb ich noch kurz sitzen und beobachtete die tanzende Meute.

Weiter hinten entdeckte ich auch Kim und den Typen. Die beiden standen an der Wand. Beziehungsweise der Typ drückte Kim gegen die Wand und es sah ganz so aus, wie wenn sie das nicht wollte. Ich stand auf und lief langsam in ihre Richtung. Ich stand ein paar Schritte weiter weg und beobachtete was passieren würde.

"Lass mich in Ruhe!", sagte Kim bestimmt, doch der Typ dachte gar nicht daran. Stattdessen begann er Kims Hals zu küssen. Sie versuchte ihn wegzustoßen, was ihr aber nicht gelang.

"Lass sie los!", hörte ich mich sagen.

Sofort bekam ich seine ganze Aufmerksamkeit. Er mussterte mich von Kopf bis Fuß und es war mir irgendwie unangenehm.

"Ach verschwinde doch! Oder nein! Warte! Was haltet ihr von einem dreier?", fragte er fröhlich.

"Ähm hast du noch alle Tassen im Schrank? Siehst du nicht, dass keiner von uns Interesse hat?", fragte ich mit lächerlichem Unterton.

"Wer kann mir schon wiederstehen?"

Jetzt konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und ich bekam einen totalen Lachanfall. Es dauerte eine zeitlang, bis ich mich wieder beruhigt hatte. Böse funkelte er mich an, was ich aber ignorierte. Er mochte vielleicht gut aussehen, aber sein Charakter war echt scheiße. Gut vielleicht hat er schon zu viel Alkohol erwischt, aber trotzdem.

"Würdest du jetzt bitte meine Freundin loslassen?", fragte ich zuckersüß.

"Was wenn nicht?"

"Dann könnte es ganz schön unangenehm werden."

"Das will ich sehen.", lachte er mich aus.

Ich schaute zu Kim und sie verstand sofort. Kräftig zog sie ihr rechtes Knie nach oben und traf direkt zwischen seine Beine. Vor Schmerz jaulte er auf.

"Du wolltest es nicht anders!", lachte ich.

Zusammen mit Kim gingen wir von ihm weg.

"Danke für deine Hilfe!", bedankte sie sich.

"Kein Problem. Hab ich doch gerne gemacht.", lächelte ich.

"Ich hätte mich niemals getraut so mit ihm zu reden..."

"Naja sowas lernt man, wenn man jede Woche im Club mit Fußballern ist."

"Mit Fußballern?"

Verdammt. Jetzt hatte ich zu viel gesagt.

"Ähm ja. Von meiner alten Schule.", versuchte ich mich zu retten, was zum Glück auch klappte.

"Achso!"

Wir gingen wieder in unsere Sitzecke und unterhielten uns weiter über irgendwelches belangloses Zeug.

Away because of himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt