28. Die Hochzeit

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Endlich war es soweit. Wir hatten tatsächlich innerhalb von 2 Wochen es geschafft alles zu organisieren. Den Pfarrer, die Wirtschaft und noch vieles mehr. Klar unsere Freunde und meine Eltern haben uns total gut unterstützt. Ohne sie könnten wir heute nicht hier stehen.

Mit zittrigen Händen schaute ich in den Spiegel der vor mir stand. Ich hatte ein wunderschönes Kleid an. Es war nicht einfach ein so tolles Kleid zu finden wenn man schwanger war. Meine Haare waren teilweise hochgesteckt und gewellt (A/N Das Kleid und die Frisur findet ihr oben bzw. an der Seite). Ich musste echt zugeben, dass ich wirklich hübsch aussah und das sagte ich sehr selten zu mir selber ...

"Schatz bist du so weit?" Meine Mom erschien plötzlich hinter mir.

"Ich denke schon .. ", meinte ich.

"Die Aufregung ist ganz normal und jetzt komm, sonst beginnt die Kirche noch ohne dich."

Ich schmunzelte und folgte dann meiner Mom. Vor der Kirchentür sah ich, wie Leon nervös auf und ab lief. Der Pfarrer stand auch schon mit den Ministranten da und redete beruhigend auf Leon ein. Wir betraten den Kiesboden und Leon schaute sofort auf. Unsere Blicke trafen sich.

"Hey.", sagte ich schüchtern als ich vor ihm stehen blieb. Meine Mom drückte noch einmal kurz meine Hand und verschwand dann nach drinnen. Leon konnte seinen Blick nicht mehr von mir abwenden.

"Wow.", brachte er dann irgendwann hervor. "Du siehst wundervoll aus."

Er hatte natürlich zuvor nicht das Brautkleid gesehen. Das brachte ja Unglück wenn der Mann es davor sah. Vor lauter Staunen vergaß er auch fast mir den Brautstrauß zu geben. Ich hatte mir eine lila-weiße Hochzeit gewünscht. Und Leon hatte mir auch einen echt tollen Blumenstrauß in den Farben organisiert.

Die Orgelmusik setzte ein und wir marschierten langsam hinter dem Pfarrer in die Kirche. Leon nahm meine Hand fest in seine.

***

"... Willst du, Jolene, den hier anwesenden Leon Summer heiraten? Ihn lieben und ehren an allen schlechten sowie guten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet? Dann antworte jetzt mit 'Ja'.", fragte mich der Pfarrer als erstes.

Ich schaute zu Leon. "Ja, ich will.", antwortete ich.

Dann wandte der Pfarrer sich an Leon.

"Willst du, Leon, die hier anwesende Jolene Hemmilton heiraten? Sie lieben und ehren an allen schlechten sowie guten Tagen, bis dass der Tod euch scheidet? Dann antworte jetzt mit 'Ja'."

Leon erwiederte meinen Blick und antwortete auch mit "Ja."

Ich lächelte und wandte mich wieder zu dem Pfarrer, der mir einen Text vorsagte, den ich nachsprach. Ich steckte Leon seinen Ring an den Finger und grinste ihn an. Als ich fertig war, musste er dasselbe jetzt auch sagen und steckte auch mir meinen Ring an den Finger.

"Du darfst die Braut jetzt küssen.", sagte der Pfarrer an Leon gewandt.

Das ließ er sich natürlich nicht zweimal sagen. Er näherte sich mir und küsste mich. Ich hörte wie alle anfingen zu klatschen. Ich wünschte mir, dass dieser Moment für immer war und niemals enden würde. Aber leider war das ja nicht so.

***

Wir stiegen gerade in unser Brautauto ein. Wir hatten uns extra einen schwarzen Audi A8 ausgeliehen. War auch eine ganz schöne Herausforderung den zu bekommen. Geschmückt war das Auto natürlich auch. Vorne an der Motorhaube war ein Herz aus Blumen fixiert. Passend zu meinem Blumenstrauß.

Mein Dad hatte angeboten unseren Chauffeur zu machen. Das war echt lieb von ihm.

Mit einem langen Hochzeitszug fuhren wir hupend zu unserer Wirtschaft, wo wir schon von den Wirtsleuten begrüßt wurden. Wir warteten draußen bis alle unsere Gäste da waren. Sie gratulierten uns und wünschten uns viel Glück für die Zukunft.

"Jolie!!", hörte ich eine bekannte Stimme rufen.

Ich drehte mich in die Richtung und sah, wie Kim, Isa, Sebi, Alex und Sam mit seinem Freund auf uns zu kamen. Kim umarmte mich als erster.

"Ich wünsch dir alles alles Gute und ganz viel Glück."

"Danke Kim.", bedankte ich mich.

"Wow du siehst echt hübsch aus!", schwärmte Isa und ich lächelte.

***

Oh war das anstrengend! Ich saß kaum länger als 2 Minuten. Jedes mal wenn ich mich hinsetzten wollte, kam wieder jemand der mit mir tanzen wollte. Heute Abend würden mir auf jeden Fall meine Füße wehtun. Das war so sicher wie das Amen in der Kirche.

Zum Glück gab es bald Kaffee und Kuchen. Dann konnte ich mich wenigstens ein wenig erholen.

"Willst du tanzen?", hörte ich jemanden fragen und ich schaute hoch.

Alex schaute mich lächelnd an. Er war die ganze Zeit schon so fröhlich. Was war denn los mit ihm? Natürlich freute ich mich. Ich hätte eher gedacht, dass er total deprimiert ist. Weil ich ja Leon geheiratet hab.

"Klar!", lächelte ich.

Ich stand auf und folgte Alex auf die Tanzfläche. Die ersten Takte von 'Firework' von Katy Perry wurden gespielt und wir begannen im richtigen Rhythmus dazu Fox zu tanzen.

"Wie gehts dir so?", fragte ich Alex dann.

"Gut. Wirklich gut.", antwortete er.

"Das freut mich zu echt zu hören."

"Wie geht es dir und und den Kleinen?"

"Auch gut. Ich freu mich schon wenn der ganze Stress vorbei ist. Also eigentlich war es gar nicht so stressig. Mir wurde viel abgenommen, aber trotzdem ... Und dann auch noch die ganze Aufregung.", erzählte ich.

"Klar eine Hochzeit ist immer anstrengend. Aber das Schlimmste hast du ja eigentlich schon geschafft."

"Oh ja da hast du recht."

Wir unterhielten uns noch eine zeitlang weiter und es war einfach toll mich mit ihm zu unterhalten. Ich freute mich natürlich, dass es ihm gut ging. Ich hatte vorher echt immer ein schlechtes Gewissen wegen der Hochzeit.

***

"Oh Gott ihr seid doch verrückt!", lachte ich.

Ich schaute unser Brautauto an. Das war doch echt nicht ihr ernst! Und wer hat das überhaupt gemacht? Unser schönes Auto war komplett mit Klopapier eingewickelt.

"Viel Spaß beim sauber machen!", lachte Matze.

"Aber bevor ihr jetzt euer Auto von dem ganzen Klopapier befreit haben wir noch eine kleine Überraschung.", meinte meine Mom und sie und Dad traten auf uns zu.

Ich schaute die beiden Erwartungsvoll an.

"Also vielleicht habt ihr ja schon bemerkt, dass ihr von uns noch kein Geschenk bekommen habt. Das wollten wir uns für jetzt aufsparen.", erklärte uns Dad.

Stimmt. Sie hatten uns echt noch nichts geschenkt, aber ehrlich gesagt hatte ich es auch noch gar nicht bemerkt.

Dad trat vor und überreichte uns eine kleine Schachtel. Skeptisch schaute ich die beiden an. Was war da drinnen? Ich öffnete die Schleife und Leon hob den Deckel an. Oh mein Gott. Mit großen Augen starrte ich meine Eltern an. War das wirklich ihr ernst?

Away because of himWo Geschichten leben. Entdecke jetzt