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POV Ardy

Shit.
Er war sauer auf mich.
Er war sowas von sauer auf mich.
Und ich hasste mich gerade so dafür.
Nicht nur, weil ich Angst hatte, der Mafiaboss könnte mir etwas antun, nein.
Ich hatte Angst, dass diese Nähe, die er mir gegeben hatte nun nicht mehr existierte.
Denn sie hatte mir gefallen.
Mehr, als ich zugeben wollte.
Ich mochte ihn, auch wenn das jetzt absurt klang.
Ich wollte ihn nicht verlieren.
Ich wollte bei ihm bleiben.
Aber ich wollte auch zu meinen Eltern.
Die machten sich inzwischen bestimmt in riesige Sorgen, denn ich konnte die Tage nicht mehr zählen, die ich jetzt hier in diesen Untergrundzimmer hockte und Löcher in die Luft starrte.
Ich musste hier raus.
Aber was, wenn ich Taddl dann nie wieder sehen würde?
Ich wollte ihn wieder sehen.
Aber wenn ich hier ausbückste, dann wurden meine Eltern mit mir nach Hause nach Köln fahren und ich würde dort wieder zur Schule gehen und ein ganz normales Leben führen.
Taddl würde weiter in Italien seine dunklen Geschäfte führen und sich wahrscheinlich nicht einmal mehr an mich erinnern.
Aber vielleicht war das ja auch gut so.
Wie passten nicht zusammen.
Wir waren einfach nicht füreinander bestimmt.
Das wäre doch hirnspintzig zu denken, aus uns würde etwas werden.
Ardy?
Warum denkst du überhaupt über so etwas nach?
Du solltest nicht einmal in Traum daran denken!
Naja, im Traum hatte ich ja schon einmal daran gedacht...
Oh man.
Ich musste es mir wohl oder übel eingestehen.
Ich hatte mich wohl oder übel in ihn verliebt.
Und jetzt musste ich dafür kämpfen, dass er mich mochte.
Was wahrscheinlich sowieso nicht funktionieren würde, da er ja angeblich kein Herz hatte und kalt wie Eis war.
Oder er war einfach psychisch krank.
Ich meine er kreuzte mitten in der Nacht bei mir auf, war erst liebevoll und dann schrie er mich an.
Der wusste echt nicht was er wollte.
Doch was, wenn ich das Eis brechen würde?
Würde ich es schaffen?
Und was würde dann mit mir passieren?
Ich seufzte auf.
Ich würde es nicht schaffen, aber irgendetwas in mir, was sich wahrscheinlich Herz nannte, wollte dafür kämpfen.
Ich würde dafür kämpfen.
Entschlossen stand ich auf und lief zu der Tür, die Taddl aus seiner Wut offen stehen hatte lassen.
Ich stahl mich hindurch und erblickte den mir allzu bekannten Flur, der zum Esszimmer führte.
Wo konnte er nur sein?
Ich sah nach rechts und entdeckte eine Wendeltreppe, die hoch empor führte.
Sie war sehr edel und die filigralen Eingravierungen in das weiße Gestein ließen die Treppe sehr vornehm aussehen.
Bestimmt hielt sich T dort auf.
Ich stürmte die Treppe hinauf, ohne Rücksicht auf Konsequenzen und entdeckte erneut einen langen Flur.
Die zweite Türe links war leicht geöffnet und man konnte tiefe Männerstimmen hören.
Langsam schlich ich mich an die Türe und horchte, was dort gesprochen wurde.
Ich wurde einfach nicht schlauer aus meinen Erfahrungen.
Immer musste ich spionieren.
Aber so war ich nun mal.

,,Er muss hier weg, Palle",schnauzte eine tiefe Stimme, die mir eine Gänsehaut über den Rücken fahren ließ.
Meinte er mich?
Alles in mir zog sich zusammen.
,,Warum bringst du ihn nicht einfach um, wie alle anderen? Was liegt dir an ihm?",fragte der junge Mann, der nach meiner logischen Kombinationsfähigkeit Palle hieß.
Er brachte die anderen um?
Gab es mehr unerwünschte Zuschauer?
Brachte er so viele Menschen um?
Was war er für ein Mensch?
Wie konnte er das einfach ohne Mitgefühl für andere machen?
,,Weiß nicht",brummte die Bassstimme erneut.
,,Bist du in ihn verknallt oder what",rief der andere aus.
Mein Herz begann höher zu schlagen und ich presste mein Ohr noch näher an die Wand, um nicht entdeckt zu werden und trotzdem mithören zu können.
,,Was denkst du von mir, Missgeburt",schrie Taddl auf einmal und ich zuckte zusammen.
Warum hatte er sich wütend reagiert?
,,Sorry, Boss",flüssterte der andere.
,,Ich meine ja nur, wir brauchen einen kalten und emotionslosen Anführer. Einen, der keine Schwachstellen hat und nicht jemanden, der eine Person die er liebt an der Seite hat",versuchte es Palle erneut und irgendwer schlug auf den Tisch.
,,GENAU DESHALB MUSS ER JA WEG! Sorg dafür, dass er mir nicht mehr unter die Augen tritt. Sorg dafür, dass er schweigt und dann lass ihn gehen. Wenn er wieder in Deutschland ist, kann er uns egal sein"
Mein Herz schlug bis zu meinem Hals.
Was meinte er damit?
Mochte er mich doch?
Am liebsten würde ich jetzt reinstürmen und ihn küssen, aber das würde nicht so gut ankommen und dann wäre ich wahrscheinlich wirklich tot.
Seit wann benahm ich mich eigentlich wie ein verliebtes Teengirl?
Da fiel mir plötzlich etwas auf.
Warum sprachen sie die ganze Zeit deutsch?
Immerhin waren wir ja immer noch in Italien...
Meine Frage wurde durch den nächsten Satz beantwortet.
,,Ja, Boss"-,,Gut. Meine Männer haben dich nicht umsonst in Deutschland von der Straße geholt. Du schuldest mir dein Leben"
Die Schritte wurden lauter und auf einmal erschrack ich und bekam Panik.
Sie kamen direkt auf mich zu.
Was sollte ich machen?
Mit hastigen Schritten lief ich zu der Tür links von mir, öffnete sie uns stolperte hinein, ehe ich sie leise und schnell schloss.


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Heyyy, na?
Was ist wohl hinter der Tür?

Bienvenuti in Mafia (Tardy) (in Arbeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt