Fragen

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POV Ardy

Ich hört Schritte, die an der Türe vorbeiliefen.
Mein Herz pochte wie wild gegen meinen Brustkorb und ich wagte es nicht zu atmen.
Mein Ohr presste ich ganz fest gegen die hölzerne und veredelte Tür, um alles hören zu können.
Die Schritte entfernten sich wieder und ich atmete auf.
Das Adrenalin in meinen Adern verschwand allmählich.
Ich drehte mich seufzend um und ließ mich an der Türe heruntergleiten.
Erst jetzt nahm ich den Raum wahr in dem ich mich befand.
Ein großer Schreibtisch befand sich dort.
Waffen lagen in einer Glasvitrine und ein riesiges Himmelbett war in der Mitte des Raums an die Wand angebracht.
Ich ging durch den Raum und sah mich neugierig um.
Eine Gitarre stand in der Ecke und als ich auf den Schreibtisch blickte, sah ich etliche weiße Papiere, die mit kleinen schwarzen Edingmustertieren verziert waren.
Der, der hier hauste hatte also sowohl musikalisches als auch zeichnetisches Talent.
Hinter mir befand sich noch ein Bücherregal in dem viele Krimis zu sehen waren und Fantasybücher.
Wem gehörte dieses Zimmer wohl?

Immer neugieriger schlich ich also zu dem Schreibtisch, an dem Holzschubladen hingen.
Mit einem Ruck öffnete ich sie.
Was ich dort sah ließ mich verblüfft hinter mich sehen.
Ich hatte plötzlich wieder so ein ungutes Gefühl im Magen, dass gleich jemand hereinspazieren könnte und mich einen Kopf kürzer machen würde.
Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.
Denn was sich in der Schublade befand waren keine Drogen oder Sonstiges, nein, es waren Bilder.
Etliche Bilder zierten die Holztruhe.
Ich nahm mit zitternden Händen eines heraus und betrachtete es.
Dort war Thaddeus zu sehen.
Er war noch klein und grinste Arm in Arm mit einer Frau in die Kamera.
Ich schätzte mal, dass die Frau seine Mutter war.
Ein Kribbeln durchfuhr mich und ich strich sanft über den kleinen Kopf auf dem Bild.
Er sah so süß aus.
So unschuldig und glücklich.
Heute war davon ja keine Rede mehr.
Er war kalt.
Und bestimmt unglücklich.
Dachte ich zumindest.
Oder wer wollte denn Mafiaboss sein?
Ich nahm ein weiteres aus der Schublade.
Darauf war er älter und es befand sich ein Mann neben ihm.
Vielleicht sein Vater?
Auf jeden Fall sah er ihm ähnlich.
Mit fuhr ein Schauer über den Rücken, denn erst jetzt realisierte und begriff ich, dass dieser Mann ebenfalls eine Familie hatte.
Oder gehabt hatte.
Und dass dieser Mensch kein Monster sein konnte.
Denn er war ein Mensch mit Maken und Fehlern so wie jeder andere auch.
Und er hatte eine Vergangenheit.
Das gab mir irgendwie Hoffnung.
Vielleicht hatte er ja dann doch ein Herz?
Vielleicht konnte er sich ja dann doch verlieben?
In mich ..
Warum dachte ich über so etwas überhaupt nach?
Es war immer noch der Mafiaboss, der mich hier gefangen hielt uns nichts mehr mit mir zu tun haben wollte!
Ich steckte die Bilder wieder in die Schublade, doch als ich sie so hektisch und seufzend hineinwarf, fiel etwas auf den Boden.
Ich hob es interessiert auf und betrachtete es.
Eifersucht.
Diese Eifersucht.
Sie stieg in mir hoch und ließ mich zum Kochen bringen.
Ich zitterte und betrachtete das Foto.
Meine Frage hatte sich also bestätigt.
Er konnte sich verlieben.
Auf dem Bild war ein Mädchen, dass mich an irgendwen erinnerte.
Ich wusste aber nicht, an wen.
Sie küsste den jungen Taddeus auf die Backe und lächelte glücklich.
Genauso wie er.
Ich betrachtete es aufgewühlt und sauer.
Warum durfte sie ihn haben?
Warum nicht ich?
,,Gefällt dir mein Zimmer?",vernahm ich plötzlich eine tiefe und mir allzu bekannte Stimme hinter mir, die mich zurückzucken ließ.

Bienvenuti in Mafia (Tardy) (in Arbeit)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt