POV Taddl
Verzweifelt sah ich mich um.
Ich hätte ihn fast erschossen.
Warum?
Wie konnte ich nur!
Aber die andere Frage ist, warum hatte ich ihn nicht erschossen?
Warum hatte ich bei ihm eine Ausnahme gemacht?
Entsetzt raufte ich mir die Haare.
So konnte das nicht weiter gehen.
Er musste weg!
Sofort.
Denn so langsam bemerkte ich, wie ich langsam und schleichend Gefühle für diesen Jungen entwickelte.
Langsam...
Shit.
Ich wollte das nicht.
Ich musste kalt bleiben und durfte keine Ausnahme machen.
Doch auf einmal tauchten Bilder vor mir auf.
Bilder von ihm.
Bilder von Ardian.
Wie er endlos traurig und verängstigt auf seinem Bett saß und ins Leere starrte.
Denn genau das tat er bestimmt gerade.
Ich riss entsetzt die Augen auf.
Ich musste zu ihm.
Auch wenn er hier herumgeschnüffelt hatte.
Er hatte es bestimmt nicht böse gemeint.
Er hatte bestimmt einen Grund dafür gehabt.Aber Taddl?
Seit wann suchst du Ausreden für ein Verbrechen?
Was ist nur aus dir geworden?Meine innere Stimme hatte Recht.
Was war bloß aus mir geworden...
Aber war diese Veränderung schlimm?Ich lief aus der Tür hinaus und rannte den Flur entlang.
Zu Ardy.
Ich rannte die Treppe hinunter und lief zu seiner Tür.
Vehement öffnete ich sie und blickte in zwei glasige Augen.
Als er mich sah weiteten sich die wunderschönen grünen Augen noch ein Stück und eine winzig kleine Träne floss aus seinen Augen.
Ich hatte ihn bis jetzt noch nie weinen gesehen.
Erst jetzt fiel mir auf, wie tapfer er eigentlich war.
Was für ein starker Junge er war.
Nach dem, was ihm alles passiert war.
Klar, ich hätte ihm das Leben zur Hölle machen können.
Ich hätte ihn foltern können, sodass er nach dem Tod winselte, doch aus irgendeinem erdenklichen Grund hatte ich das nicht gewollt.
Seit ich ihn erblickt hatte und in seine schönen grünen Augen gesehen hatte, konnte ich ihm einfach kein Haar krümmen.
Genauso wie jetzt.
Genauso wie davor in meinem Zimmer.
Er war etwas Besonderes.
Etwas Verlockendes.
Ardian hatte schon wieder weggesehen und blickte nun zu Boden.
Doch ich wollte das nicht.
Ich wollte, dass er mich ansah.
Ich wollte, dass er mich mit diesen glänzenden Augen betrachtete.
Langsam ging ich auf ihn zu, bedacht, dass er nicht zurückzucken würde.
Doch dies tat er nicht.
Nachdenklich setzte ich mich neben ihn aufs Bett.
Dann nahm ich sein Kinn in meine Hand uns zwang ihn so, mich anzusehen.
Doch seine Augen waren leer.
Nicht halb so schön, wie wenn sie glücklich waren.
Ich wollte, dass er wieder glücklich war.
Wie konnte ich ihn glücklich machen?
Vermutlich nur, wenn ich ihn gehen ließ.
Ich seufzte und betrachtete ihn.
Seine vollen Lippen, seine flauschigen schwarzen Haare, und dann diese normalerweise wundervollen ausdrucksstarken Augen, die mich nun leer ansahen.
Dann dachte ich einfach nicht weiter nach und drückte ihn an mich.
Wärme erfüllte mich und gelangte bis zu meinem Herz, was es freudig schneller schlagen ließ.
Als er dann die Umarmung erwiederte wurde mir ganz warm ums Herz und ein kleines Kribbeln durchfuhr mich.
Ich atmete tief seinen süßen und einfach ardianhaften Geruch ein und bemerkte erst jetzt, wie gut er roch.
Ich könnte den ganzen Tag an ihm riechen.
Ein weiteres Kribbeln durchfuhr mich.
Was zur Hölle war das?
Was war das für ein Gefühl?
Und warum zur Hölle fühlte es sich so verdammt gut an?
Ohne dass ich wusste, was ich tat, strich ich sanft durch sein Haar.
Es war wirklich so weich, wie ich es mir vorgestellt hatte...
Wenn sogar noch viel weicher.
Auf einmal sah er zu mir hoch.
Unsere Blicke trafen sich.
Und erneut durchfuhr mich ein Kribbeln.
Seine matten Augen begannen langsam wieder zu glänzen.
,,Danke",hauchte er leise und sah mich schüchtern an.
,,Wofür?",flüsterte ich eben so leise zurück und hielt meinen Atem an.
,,Dafür, dass du mir nichts angetan hast. Ich weiß wie kalt du sonst bist",meinte er und rückte ein Stück von mir weg, da er gesehen hatte, dass ich mich durch seine Worte verspannt hatte.
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Bienvenuti in Mafia (Tardy) (in Arbeit)
Hayran KurguArdy hätte niemals gedacht, dass es ihm zum Verhängnis werden würde, mit 17 Jahren bei einer Italienbesichtigung seine Eltern zu verlieren. Denn dummerweise wurde er zufälliger Augenzeuge eines Mordes. Die berühmte Mafia, von der so viel gesprochen...