10.

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Am Krankenhaus angekommen erklärt uns eine Schwester, das wir nicht gleich zu Mama auf's Zimmer dürften, da die Patienten zur Zeit essen würden. War ja klar das so was kommt, aber naja ist ja nix großes. Die 15 Minütige Wartezeit überbrücken wir mit essen in der Cafeteria. Es schmeckt eigentlich ganz gut. Soll noch mal einer sagen,  dass es hier nicht gut schmecken würde. Ich habe einen Teller Salat und Teyler Nudeln mit irgend einer undefinierbaren Soße. Zum Nachtisch gibt es Wackelpuddimg mit Vanillesoße. Man War das gut.

Endlich dürfen wir zu Mama aufs Zimmer. Sie wurde gestern noch auf eine normale Station verlegt und ist jetzt zusammen mit Jasba auf einem Zimmer. Sie hat ihn im Arm als wir rein kommen. Ich umarme sie ganz dolle. Teyler zögert zwar kurz, umarmt sie dann aber auch. "Wie geht's dir?" Frage ich. "Mir geht's schon wieder viel besser. Mit so einem Wunder auf dem Arm kann es einem einfach nicht schlecht gehen." Ma lächelt und sieht dabei Jesba an. "Dan ist ja gut." Sage ich erleichtert. "Und wie War bei dir heute die Schule?" Fragt sie mich. Klasse sie liegt hier im Krankenhaus und das einzige was sie interessiert ist wie es bei mir in der Schule läuft...  Ich muss mich zusammen reißen um nicht die Augen zu verdrehen. "Wie immer eigentlich, gab halt wieder ein bisschen Stress mit der Schreckschraube, War aber eigentlich ganz witzig" "Du sollst dich doch nicht immer mit der anlegen, warts ab, das kommt alles wieder gegen dich zurück. " Mama klingt ganz vorwurfsvoll. "Mo hat angefangen, ich hab ihm nur geholfen sonst hätte er mich mit den Klassenbucheinträgen eingeholt." Ich muss grinsen. Bei uns gibt es eine Art Wettbewerb, wer die meisten Klassenbucheinträge innerhalb von einem Schuljahr bekommt gewinnt. Momentan bin ich mit 5 Einträgen 2. Aber Ben hole ich vor den Ferien noch ein.

"Wann darfst du den wieder aus dem Krankenhaus raus?" Hätte nicht gedacht das Tyler hier heute noch was sagen würde. Scheinbar hatte er auch einen Streit mit Ma bevor sie Hals über Kopf ausgezogen war. "Voraussichtlich am Freitag oder Samstag, kommt drauf an wie meine Werte dann sind." Nach einer kleinen Pause fährt sie an mich gewannt fort, "kannst du Jesba mal eben nehmen, ich müsste mal zur Toilette." "Klar", sage ich und nehme meinen kleinen Bruder auf den Arm. Er ist so warm und sieht so friedlich aus. Ich setze mich mit ihm auf das Nachbarbett. Hier hat wohl Pa die letzten Nächte geschlafen, aber der ist ja heute wieder Arbeiten. Teyler setzt sich neben mich und streichelt dem kleinen Wunder in meinen Armen über die Wange. Ich sehe Ihn an und er grinst. "Willst du ihn halten?" Frage ich ihn. "Also wenn du das willst, kann ich das gerne machen..." ich verdrehe ironisch die Augen und lache während ich ihm Jasba gebe. Wenn man die beiden so sieht, könnte man fast meinen Sie währen Vater und Sohn, und nicht Geschwister.
Als Ma wieder rein kommt und sieht das nicht ich sondern Teyler Jasba auf dem Arm hat, sieht sie einwenig Skeptisch aus, aber ich finde er macht das gut.

Eine halbe Stunde später gehen wir zu Viert nach unten in die Cafeteria zum Kuchen essen. Jesba ist inzwischen auch wach und sieht uns alle ganz genau an. Auch ich kann die Augen nicht von ihm lassen.
Das Essen verläuft sehr schweigsam. Ich muss Teyler unbedingt mal fragen, worüber die beiden seiner Zeit geschritten haben! Es muss ja ganzen schön gekracht haben. Langsamer wird mir langweilig, ich würde sehr gerne noch hier bleiben aber bei der Friedhofsstimmung ist es wirklich sehr langweilig. Das nächste mal fahre ich wieder alleine. Oder eben mit Pa.

Endlich haben auch die anderen beiden genug und ich und Teyler verabschieden uns und gehen zum Auto. "Oh mein Gott! Da ist 'The Big T' Oh mein Gott ist dass krass!" Ich kenne das Mädel nicht, dass auf uns zu gelaufen kommt, aber es ist ein seltsames Gefühl, dass sie jetzt mit meinem Bruder Selfies macht und er ihr Autogramme gibt. Das ist MEIN Bruder verdammt noch mal!
OMG, habe ich das gerade wirklich gedacht? Ich kenne ich keine halbe Woche und schon habe ich ihn innerlich für meinen Besitz erklärt. Schon komisch, aber egal.

20 Minuten später sind wir wieder zu hause. Außer uns ist keiner da. Ich gehe mit einer Hand voll Keksen in der Hand in mein Zimmer und schreibe ein bisschen mit Emma.

Ich Und Meine BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt