Am selben Morgen im Fuchsbau.
„Ginny Liebes, wie weit bist du mit der Planung deiner Party eigentlich? Du weißt, wie stressig es wird, wenn du alles in der letzten Sekunde machst", ermahnte Molly Weasley ihre Tochter, die zusammen mit den anderen Kindern in der Küche an dem großen Tisch saß. „Mum, ich habe schon ganz viel geplant. Die Gäste sind eingeladen und zur Dekoration habe ich mir auch schon was überlegt. Und wenn George, Ron und Harry mir helfen, dann dauert das auch garnicht so lange", antwortete Ginny und blickte die drei Jungs nacheinander an. Diese verdrehten nur die Augen, konnten Ginnys Hundeblick aber nicht widerstehen. „Ja, wir helfen dir", kam es einvernehmlich von den dreien zurück. Glücklich über das, mehr oder weniger freiwillige, Hilfeangebot wollte Ginny gerade die Küche verlassen, als Ron sie zurück hielt.
„Hey Ginny, hast du was von Hermine gehört? Sie hat sich seit ihrem überstürzten Abgang am Sonntag nicht mehr bei mir gemeldet", sagte er und ein wenig Traurigkeit klang in seiner Stimme mit. „Ich ehm..", fing Ginny an und wollte ihm schon eine Lüge auftischen, als sie den traurigen Blick ihres Bruders sah. „Ehm ja, ich habe mich gestern mit ihr getroffen", antwortete sie ehrlich und Rons Gesicht hellte sich auf. „Und? Hat sie was gesagt? Also..über mich?", fragte er, wobei er bei seinen letzten Worten immer leiser wurde.
Fieberhaft überlegte sie, wie sie Ron von Hermine abbringen konnte. Schließlich hatte sie gestern Abend erst dabei geholfen, Hermine mit Malfoy zu verkuppeln. Was sie da geritten hatte, wusste sie selber nicht, immerhin war es Draco Malfoy über den wir hier sprechen, aber sie konnte Hermines schlechte Laune und ihre Trauer nicht mehr ertragen. Ihr tat es natürlich auch leid für Ron, aber so wie Hermine es ihr erzählt hat, hat Ron sie mit seinem Kuss total überrumpelt und gar nicht gemerkt, dass sie das nicht will. Ginny konnte es sich ganz gut vorstellen. Ron war nicht gerade für seine einfühlsame und empathische Art bekannt.
„Nein, hat sie nicht. Aber weißt du, ich glaube du hast sie einfach ein bisschen überrumpelt. Ihr habt euch ja seit Monaten das erste mal wieder gesehen und in so einer langen Zeit verändert man sich ja", schilderte Ginny und hoffte inständig, Ron damit etwas zu beschwichtigen. Sie wollte Hermine zwar helfen, aber die Geschichte mit Malfoy würde sie ihrer besten Freundin nicht abnehmen, soviel war klar.
„Oh.. ja gut, das verstehe ich", sagte Ron geknickt und stand vom Tisch auf um in sein Zimmer zu gehen. Er tat Ginny leid, aber sie hoffte trotzdem, ihn damit ein bisschen beruhigt zu haben.
„George, Harry, könntet ihr mit mir anfangen das Zelt für die Party auszubauen?", fragte sie an die beiden verbliebenen am Tisch gewandt. „Und was ist mit Ron?", empörte sich Harry. „Lass ihn mal einen Moment in Ruhe, er ist wegen Hermine ja ganz durcheinander", erwiderte Ginny und bedeutete den zwei Zauberern, ihr nach draußen zu folgen.
Draußen angekommen erklärte Ginny ihnen, wie sie sich die Dekoration und den Aufbau vorgestellt hatte und wollte gerade mit der Arbeit anfangen, als Harry sie auf Seite zog. „Harry, ich habe doch gerade erklärt, wie das Zelt stehen soll. Du musst mir auch mal zuhören", redete Ginny schon darauf los, doch er unterbrach sie. „Jaja, das mit dem Zelt habe ich verstanden", er machte eine wegwerfende Handbewegung, die Ginny mit einem 'pff' kommentierte. „Ich wollte dich was zu Hermine fragen", fuhr er fort und Ginny spannte sich ein wenig an. „Was willst du denn wissen?", fragte sie dennoch so locker wie möglich. „Hat sie noch Gefühle für Ron?", „Was? Das weiß ich nicht, da musst du sie nach fragen und nicht mich, Harry. Wir reden auch nicht über alles", gab sie als Antwort und widmete sich wieder dem Aufbau des Zeltes.
Harry wirkte nicht ganz zufrieden mit der Antwort seiner Freundin, aber ging dennoch an die Arbeit. Gut, er würde sie einfach selber fragen. Heute Abend würde er sie besuchen. Ron war sein bester Freund und wenn Hermine keine Gefühle mehr für ihn hatte, dann sollte sie ihm das sagen und ihn nicht verletzen. Der Entschluss war gefasst und Harry fing nun auch an, bei dem Aufbau zu helfen, der trotz Magie ziemlich anstrengend war.
Hermines PoV:
Der Arbeitstag verlief ohne, dass viel passierte. Sie konzentrierte sich und arbeitete zügig, um heute pünktlich Feierabend zu machen.
Sie sah auf die Uhr, es war halb 4. Wenn sie den Bericht fertig hatte, konnte sie endlich gehen und sah Draco wieder. Bei dem Gedanken an ihn schlich ihr ein Lächeln über die Lippen.
Nur noch 5 Minuten, dachte sie und räumte schon ihre Sachen zusammen.
„Ms. Granger, wie gut, dass sie noch da sind. Würden Sie bitte diese Formulare noch bearbeiten? Sie sind sehr wichtig und müssen morgen unbedingt beim Kunden ankommen", rief ihr Chef ihr zu und knallte einige Blätter auf ihren Schreibtisch. „Also, um ehrlich zu sein, Mr. Parker, ich habe keine Zeit mehr", antwortete sie und stand auf. „Ms. Granger, ich bitte Sie. Das dauert vielleicht eine halbe Stunde und Sie würden mir damit einen riesigen Gefallen tun", redete er weiter auf sie ein. Widerwillig nahm sie die Papiere und ließ ihre Tasche mit einem Seufzer von ihrer Schulter gleiten. „Ich danke Ihnen Ms. Granger", sagte er zum Abschied und wandte sich zum Gehen. Hermine machte sich an die Arbeit und überflog die Zeilen so schnell sie konnte, bis sie Stimmen hinter sich hörte und ihren Blick Richtung Ausgang schweifen ließ. Den blonden Hinterkopf erkannte sie aus jeder Entfernung und erneut stahl sich ein Lächeln auf ihre Lippen.
Sie beobachtete Draco, wie er dort stand und mit ihrem Chef sprach.
„Mr. Malfoy, welch eine Ehre Sie hier begrüßen zu dürfen", hörte sie ihren Chef sagen. „Ist etwas nicht zu Ihrer Zufriedenheit oder gibt es Probleme mit der Wohnung? Übrigens, exzellente Wahl, diese Wohnung, wenn ich das sagen darf", Hermine verdrehte die Augen über diese Einschleimungsversuche. „Nein Mr. Parker, die Wohnung ist immer noch toll. Ich bereue meine Wahl keineswegs", erwiderte Draco und machte einen Schritt weiter auf Hermine zu. Mr. Parker hielt ihn jedoch zurück.
„Verzeihen Sie, Mr. Malfoy, aber das Büro hat schon geschlossen. Sie können sich gerne morgen an unsere Mitarbeiter wenden, wenn Sie ein Anliegen haben", mit diesem Satz wollte er seinen Kunden aus dem Büro geleiten doch Draco löste sich geschickt von ihm. „Ich bin aus privaten Gründen hier, Mr. Parker. Also wenn Sie mich bitte entschuldigen würden. Einen schönen Abend noch", verabschiedete er den verdutzten Chef und setzte seinen Weg, an den Schreibtischen vorbei, fort bis er bei Hermine ankam, die das ganze Schauspiel weiterhin beobachtet hatte.
Sie erhob ich und ging einige Schritte auf ihn zu, ehe sie direkt vor ihm stehen blieb. Beide konnten den zutiefst verwirrten Blick des Chefs auf sich spüren, doch das störte sie nicht. „Wollen wir ihn noch ein bisschen mehr verwirren?", fragte Hermine und deutete mit einer kaum sichtbaren Kopfbewegung zu ihrem Chef. „Nichts lieber als das", erwiderte Draco und hatte sie schon in die Arme geschlossen und presste seine Lippen auf ihre.
Als sie sich wieder von einander lösten, warf Hermine einen kurzen Blick rüber zum Eingang, wo ihr Chef immer noch mit weit geöffnetem Mund stand und sie beide anstarrte. „Mr. Parker, es ist unhöflich Leute mit offenem Mund anzustarren", rief Dracozu ihm hinüber und der Angesprochene löste sich aus seiner offenbaren Schockstarre. „Ich.. es.. tut mir leid. Einen schönen Abend noch", erwiderte dieser schnell und verließ ohne ein weiteres Wort das Büro.
„Das hat Spaß gemacht", stellte Hermine fest und sah Draco glücklich in die Augen. „Allerdings, das hat es", erwiderte dieser und zog sie erneut in einen Kuss. „Komm jetzt, wir gehen", fügte er nach dem Kuss hinzu. „Ich muss die Formulare noch ausfüllen", erwiderte Hermine und verdrehte die Augen. „Das kann auch bis morgen warten", beschloss Draco und ehe sich Hermine versehen konnte, hatte er ihren Arm und ihre Tasche gepackt und war mit ihr appariert.
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So etwas wie Freunde. - Dramione
FanfictionHermine hat es nach ein paar Jahren geschafft, den Krieg hinter sich zu lassen und ein normales Leben zu leben. Sie arbeitet in einem Maklerbüro in London und führt ein glückliches Leben, bis sie eines Tages einen Auftrag bekommt, der ihr Leben gewa...