Kapitel 29: Irgendwann in ferner Zukunft

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Nach einigen Wochen konnte Hermine wieder zur Arbeit gehen. Langsam fand sie wieder einen alltäglichen Rhythmus, der ihr sehr gefehlt hatte. Ihre Freunde hatte sie so oft wie möglich um sich herum. Sie lud sie zum Essen ein und traf sich in Cafés mit ihnen, aber die meiste Zeit verbrachte sie mit Draco. Zusammen waren sie so glücklich wie am ersten Tag.

Hermine hatte sich vorgenommen, Ron irgendwann mal im St. Mungo zu besuchen, doch bis jetzt hatte ihr die Kraft dazu gefehlt. Draco hielt nicht besonders viel von diesem Plan, doch Hermine war dickköpfig und würde nicht um seine Erlaubnis fragen. Außerdem versuchte sie ihn zu beschwichtigen, indem sie ihm sagte, dass sie voraussichtlich den nächsten Monat noch Zeit brauchen würde, um damit abzuschließen. Und das war auch die Wahrheit. Sie versuchte zwar nach Außen hin stark zu wirken, doch innerlich hatte sie immer noch mit den Geschehnissen zu kämpfen. Schließlich gab er nach, bestand aber darauf, sie zu begleiten. „Unter einer Bedingung", erwiderte Hermine, „du hetzt ihm keinen Fluch an den Hals." Mit dieser Bedingung musste Draco sich offenbar abfinden, so schwer es ihm fiel.

Es vergingen einige Monate und Hermine fühlte sich mittlerweile stark genug, Ron gegenüber zu treten. Nach wie vor war Draco nicht begeistert davon, doch er behielt seinen Missmut für sich.

Gemeinsam apparierten Draco und Hermine zu dem Hospital, erkundigten sich an der Information über den Weg zur Psychiatrischen Station und gingen die langen Fluren entlang. Kurz bevor sie ein abgelegenes Gebäude erreichten, hielt Hermine Draco am Arm zurück. Überrascht sah er sie an.

„Ich weiß, dass du ihm ab liebsten an die Gurgelspringen willst, aber bitte versuch dich zurück zu halten. Er ist krank, darum ist er hier und auch wenn wir beide wissen, dass sein Handeln falsch war, war es in seinen Augen der einzig richtige Weg. Ich bitte dich also verständnisvoll zu sein, okay?", fragte Hermine ihren Freund, der sie nur anschaute, kurz die Augen schloss, dann aber mit einem Nicken antwortete.

Gemeinsam setzten sie ihren Weg fort und fanden bald das angegebene Zimmer. Hermine klopfte und ein leises „Herein" ließ sie die Tür öffnen. „Ron?", fragte Hermine vorsichtig, als sie das Zimmer betrat, dicht gefolgt von Draco, der sich merklich anspannte.

Als Ron sah, wer ihn besuchte, weitete sich seine Augen. Damit hatte er offenbar nicht gerechnet. „Hey, wie geht es dir?", fragte Hermine weiter und trat einen Schritt auf ihn zu. Ron allerdings wich zurück. Er starrte einige Zeit zwischen Hermine und Draco hin und her, als ob er nicht wüsste, was er machen sollte. Dann schließlich fing er an zu reden.

„Hermine, es tut mir schrecklich leid. Ich wollte das alles nicht. Kannst du mir verzeihen? Bitte! Ich will dich als Freundin nicht verlieren. Ich weiß, dass ich Fehler gemacht habe, und das sehe ich ein. Ich weiß, dass ich ein Problem habe, darum bin ich hier. Hier wird mir endlich geholfen", sagte er und seine Stimme klang erleichtert. „Ist schon okay Ron", sagte Hermine und schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln. Ron erwiderte es leicht.

Nachdem eine bedrückende Stille entstand und keiner wusste, was er noch sagen sollte, verabschiedeten sie sich und verließen das Zimmer. Sie gingen die gleichen Gänge zurück, die sie auch auf dem Hinweg genommen hatten und erreichten schließlich den Haupteingang des Hospitals. Draußen schlenderten sie noch ein wenig durch die Londoner Innenstadt, da sie noch nicht nach Hause wollten.

„Du verzeihst ihm also?", wollte Draco wissen und schaute seiner Freundin tief in die Augen. Sie zögerte einen Moment, ehe sie antwortete: „Nein. Ich denke, ich werde ihm nie ganz verzeihen können, dafür hat er mir zu sehr wehgetan. Aber ich gebe mein bestes, ihn das denken zu lassen. Seine Schuldgefühle sollen ihn nicht zerfressen. Irgendwann, in ferner Zukunft, werde ich es vielleicht vergessen können, aber ganz verzeihen, kann ich ihm das nicht." Draco schaute sie einen Moment an: ,,Das ist die Hermine, die ich kenne und liebe. Immer das Gute für die anderen wollen", sagte er und überlegte dann eine Weile, ehe er weiter sprach.

„Du denkst also schon an die ferne Zukunft?", fragte er schließlich. „Ja?", entgegnete Hermine ihm. „An was denkst du denn, wenn du an die Zukunft denkst?", fragte er und ein Lächeln umspielte seine Lippen. Hermine überlegte, was sie darauf antworten sollte. „Naja, ich denke an dich und an Familie, meine Freunde, ein großes Haus und vielleicht mal an Kinder. Wieso fragst du?", wollte sie nun neugierig wissen. Sie waren inzwischen in einem Park angekommen und standen sich nun gegenüber. Da Draco nichts sagte, schaute Hermine ihn fragend an.

„Was hältst du davon, wenn die Zukunft jetzt beginnt?", fragte er sie. Hermine verstand die Frage nicht und blickte ihn nun noch verwirrter und fragender an. Dracos Lächeln wurde breiter. „Siehst du die Bar da vorne?", er deutete auf die andere Seite der Straße, und Hermine drehte sich um und folgte seinem Finger mit den Augen. „Das ist die Bar, in der wir an unserem ersten gemeinsamen Abend was trinken waren", sagte er. „Oh ja, ich erinner mich. Ich hatte ziemlich viel getrunken, das weiß ich no..-", sie stockte, als sie wieder zu Draco schaute.

Er kniete vor ihr. In der Hand ein kleines, grünes Samtkästchen mit einem wundervollen silbernen Ring darin. „Hermine Jean Granger, willst du meine Frau werden und jetzt mit mir die Zukunft beginnen? Unsere Zukunft?", fragte er. Hermine hatte sich vor Überraschung die Hände aufs Gesicht gelegt. In ihren Augen sammelten sich Tränen. Überwältigt von ihren Gefühlen und von Dracos Antrag fing sie an zu zittern. „Ja!", rief sie lachend. „Tausend mal JA!". Draco nahm den Ring aus dem Kästchen und stecke ihn Hermine an den Finger. Er passte perfekt. Dann nahm er ihr Gesicht in seine Hände und zog sie nah zu sich heran. „Du bist meine Zukunft. Du bist mein Leben. Ich möchte keinen Tag mehr ohne dich verbringen. Ich liebe dich, Hermine Granger. Für immer."

„Und ich liebe dich, Draco Malfoy."

„Für immer?"

„Für immer."




😭😭😭

So liebe Leute,
das ist leider schon das Ende dieser Geschichte.. :(
Ich bedanke mich für alle Kommentare und alle votes, vielen Dank, dass ihr meine Geschichte gelesen habt! 😊❤️

Falls ihr irgendwelche Fragen, Unklarheiten, Wünsche, Anmerkungen etc. habt, schreibt es ruhig in die Kommentare oder schreibt mir eine Nachricht.

xx Dana ❤️

So etwas wie Freunde. - DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt